Wenn eine Band wie Stratovarius sich ankündigt, dann kann man mit einem regen Zuschauerandrang rechnen. Wenn sich
eine Band wie Hammerfall ankündigt, dann ist ein mächtiger Zuschauerstrom ebenfalls sicher. Und wenn sich beide Bands
im Zuge eine Co-Headliner Tour an einem Abend die Klinge in die Hand geben, dann ist eine Ausverkaufte Halle fast schon
selbstverständlich. Zwar war an diesem Mittwochabend das z7 nicht ausverkauft, aber viel hat nicht mehr gefehlt und der
zweite Termin am Freitag, bei dem beide Bands nochmals ins z7 kommen würden, war schon seit Wochen restlos ausverkauft.
Doch bevor der Auftritt einer der beiden Hauptbands anstand, mussten zuerst Mal die Hard Rocker von Shakra auf die
Bühne. Ohne zu zögern legten die Schweizer auch sogleich los, wobei auch das Publikum ordentlich mit abging. Es war
anzumerken dass Shakra einige Fans in der Halle hatten, da immer wieder laut der Bandname gerufen wurde. Mit neueren
Songs wie "She's my Ecstasy", "Take me Now" oder auch "Out of Control" sorgten Shakra für die
nötige Stimmung. Wobei erst beim Song "Rising High" (vom Rising Album) die Stimmung richtig Explodierte, sich das
Publikum in einen wahren Rausch Bangte. Trotzdem war der Auftritt von Shakra nicht durchgehend überzeugend, da die
Band teilweise Müde und auch ein wenig Lustlos wirkte. Auch hatte Sänger Mark Fox mit dem einen oder anderen Mikrofonproblem
zu kämpfen, was den Gesamteindruck natürlich nicht gerade Positiv unterstütze. So endete nach 30 Minuten ein Solider, aber
nicht überragender Auftritt von Shakra, wobei die Band trotzdem einen sehr starken Applaus erhielt.
Nun war es endlich soweit, der Auftritt von Hammerfall stand auf dem Plan und das Publikum rastete aus. Aber das
verwunderte nicht, da die Band von Anfang an alles richtig machte. In gewohnter und routinierter Manier legten sich
Hammerfall voll ins Zeug, fegten wuchtvoll alles weg was bei Drei nicht mit dem Kopf Bangte. Die künstlichen
Eislandschaften die wie schon auf der
Icebreaker Tour
als Bühnenbild dienten, unterstützten dabei die dargebotene Show perfekt. Egal ob Pyros, schwingende Gitarren, ein furioses
Schlagzeugsolo oder ein gigantischer Hammer der im Hintergrund hochgefahren wurde, jedes Showelement wurde vom Publikum
frenetisch abgefeiert. Sänger Joacim Cans präsentierte sich in Stimmlicher Topform, scherzte immerzu mit dem Publikum und
zeigte sich auch ansonsten Bewegungsfreudig. Der Rest der Band tat es im gleich, was die Stimmung in der Halle wahrlich
zum überkochen brachte. Songs wie "Fury of the Wild", "Riders of the Storm", "Heeding the Call",
"Renegade", "Hammerfall" oder auch "At the End of the Rainbow", verfehlten natürlich ihre Wirkung nicht.
Beim Song "Blood Bound" unterlief dann dem guten Cans ein kleiner Unfall, bei dem er sich den Mikrofonständer in die
Unterlippe rammte. Dabei schlug er sich die Lippe blutig, was wiederum für einen unfreiwilligen aber effektiven Showeffekt
sorgte. Mit dem Song "Hearts on Fire" beendeten Hammerfall dann ihren Auftritt, bei dem das Publikum
70 Minuten lang aufs beste Unterhalten wurde.
Nach einem kurzen Umbau, schlug dann endlich die Stunde für Stratovarius. Und wie haben die Fans diesem Auftritt
entgegengefiebert, nachdem das Jahr 2004 fast schon
das Ende für Stratovarius bedeutet hatte. Doch nun war alles wieder im Lot, hatte Bandkopf Timo Tolkki seine
Depressionen wieder im Griff und auch der Rest der Band hatte sich wieder versöhnt. Somit legten die Finnen auch einen sehr
sauberen und wuchtvollen Auftritt hin, wobei vor allem Keyboarder Jens Johansson für den einen oder anderen
Unterhaltsamen Moment sorgte. Die Songauswahl präsentierte sich als ein solider Mix aus älteren und neuen Sachen, so wurden
Songs wie "Maniac Dance", "Eagleheart", "Twilight Symphony", "Speed of Light",
"Hunting High and Low", "Destiny" und "United" zum Besten gegeben. Jeder Song wurde von den Zuschauern
abgefeiert, wobei die Stimmung nie so explodierte wie beim vorangegangenen Hammerfall Auftritt. Denn obwohl die Band
sich in Spielerlaune präsentierte, immer wieder mit dem Publikum kommunizierte und für so manches Späßchen sorgte, war eine
gewisse Distanz nicht zu verleugnen. So gelang es Hammerfall eher sich Publikumsnäher zu zeigen, während bei
Stratovarius eine gewisse Zurückhaltung oder auch Unsicherheit zu spüren war. Trotzdem muss man auch den
Stratovarius Gig als absolut gelungen bezeichnen, da die Finnen im Grunde für eine Bombenstimmung sorgten. Und so war
der stürmische Applaus absolut verdient, als sich Stratovarius nach 70 Minuten vom Publikum verabschiedeten.
Nando Rohner - www.sounds2move.de/ /
30.November 2005 |