Es war einmal...
Eine kleine Schar von Saltatio Mortis Anhängern, die sich an einem Sonntag auf den Weg gemacht hatte um ihre Lieblinge
im z7 beim Tourauftakt zur "Des Königs Henkers" Tour Live auf der Bühne zu erleben. Als um 19 Uhr die Türen geöffnet wurden,
strömten Mann und Frau gespannt in die Halle hinein, nur um in selben Augenblick erstaunt halt zu machen. Denn dort wo
normalerweise auf der Bühne noch gähnende Leere herrschen sollte, standen die Spielleute von Saltatio Mortis und
kämpften gegen die Tücken der Technik. Seit acht Stunden, so berichtet Sänger Alea dem Publikum fochten sie nun schon jene
Schlacht und ein Ende war nicht abzusehen. So geschah es, das die anwesenden Anhänger jener tapferen Spielleute, über die Dauer
von zwei Stunden das fechten um den passenden Sound, alle wiederkehrenden Rückschläge und auch die Probeläufe der beiden Songs
"Tritt ein" und "Das Salz der Erde" mitverfolgen konnten. Und als schon niemand mehr dran glauben wollte, wurde
der Soundcheck als beendet erklärt, dieser epochale Kampf gegen die Technik als siegreiches Tun verkündet.
Um 21.15 Uhr, nach abermaligem kurzem Umbau, konnten dann endlich die Musikanten von Lyriel die Bühne betreten und
offiziell den Konzertabend eröffnen. Sofort fiel einem die Anwesenheit eines Geigenspielers und einer Cellistin auf, die mit
ihren Streichinstrumenten dem leicht verträumten Sound das gewisse etwas verliehen. Die noch junge Band präsentierte sich
durchwegs sympathisch und auch musikalisch sehr kompetent, wobei eine gewisse Schüchternheit nicht zu übersehen war.Trotzdem
konnte man beim Publikum fast nur durchgehend Positive Reaktionen erkennen, auch wenn die dargebotenen, größtenteils vom
aktuellen Album stammenden Songs, eher für
ruhige als für ausgelassene Stimmung sorgten. Dennoch wurde nach dem Auftritt, als sich die Band schon verabschieden wollte,
lautstark nach einer Zugabe verlangt und dieser Bitte wurde gar folge geleistet. Nachdem ein Song zusätzlich zum Besten gegeben
wurde, musste sich die Band nun aber endgültig verabschieden und wurde vom Publikum mit ordentlichem Applaus für diesen
durchwegs gelungenen Auftritt entlohnt.
Jetzt endlich war der Zeitpunkt gekommen, auf den die Fans gewartet hatten und für den die Band die Schlacht gegen die Technik
gewonnen hatte. Nach einem kurzen Intro, begleitet vom lautem Applaus und "Schweinskram" Rufen, betraten
Saltatio Mortis die Bretter die die Welt bedeuten. Mit "Tritt ein" wurde das musikalische Freudenfest eröffnet,
die anwesenden Fans in Ekstase versetzt und die Stimmung von 0 auf 100 erhitzt. Auch der 2. Song "Das Salz der Erde"
wurde mit derselben Wucht abgefeiert, wie auch alle anderen dargebotenen Liedern dieses Abends. Die Spielleute von
Saltatio Mortis präsentierten sich in ausgezeichneter Spiellaune, zeigten ihr Können sowohl an modernen- wie auch
altertümlichen Instrumenten wie z.B. Dudelsack, Sackpfeife, Flöte oder auch Schalmei, wobei das Publikum auch mit humorvollen
Ansagen, von denen die besten natürlich von Lasterbalk stammten, unterhalten wurde. Aber auch Sänger Alea erwies sich als ein
Meister der Unterhaltung, wobei vor allem seine Lebhaftigkeit Positiv hervorstach. So wirbelte er bei fast jedem Song herum,
war Mal am linken und dann wieder am rechten Bühnenrand zu sehen, nur um im selben Augenblick wieder woandershin zu entschwinden.
Zusätzlich wurde auch so manche Flammenpracht zum Besten gegeben, wobei dank der Techniktücken nicht alle tadellos gelangen,
was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Musikalisch wurde so mancher Song vom neuen
Album dem Publikum vorgespielt,
wie "Rette Mich", "Verführer", "Vergiss mein nicht", "Tote Augen", "Mondlicht", "Für dich"
und "Keines Herren Knecht". Aber auch ältere Lieder wie "Dunkler Engel", "Falsche Freunde", "Mea Culpa"
und "Heuchler" wurden den Fans nicht vorenthalten. Und die Spielleute von Saltatio Mortis, wären nicht jenen
die sie sind, wenn nicht auch ein Akustikteil mit ausgewählten Liedern wie "Desous le Pont de Nantes" und
"Cantiga Alhambra" noch im Programm seinen Platzt finden würde.
Nach einer Spielzeit von mehr als 100 Minuten und 2 Zugaben, fand dieser Abend dann ein wohlverdientes Ende, wurden
Saltatio Mortis mit genau jenem tosenden Applaus verabschiedet, den sie sich nach diesem Auftritt auch redlich
verdient hatten.
Nando Rohner - www.sounds2move.de/ /
11.Oktober 2005 |