Bands:

Sonata Arctica / Symphorce / Machine Men
Location: z7 (Pratteln /Schweiz)

Datum:

24.September 2005
Tour: Reckoning Night Tour 2005
Autor: Nando Rohner

 

Prologe
Im Media Markt in Pratteln, sollten die Hauptband und eine Vorgruppe des Abends sich den gierigen Fans stellen, jene mit ihren begehrten Autogrammen beglücken. Der Andrang war dementsprechend hoch, als aus der Lautsprecheranlage verkündet wurde: "Im 2.Stock findet in kürze die Autogrammstunde der beiden deutschen Heavy Bands Sonata Arctica und Symphonic satt." Tja, so kann man sich irren, da hab ich Depp doch tatsächlich gedacht dass die Finnen von Sonata Arctica und Symphorce aus Deutschland heute Autogramme geben würden. (Vorsicht Sarkasmus Alarm).

Das Konzert
Dem Popularitätsgrat von Sonata Arctica hat es definitiv gut getan, dass sie 2004 Nightwish auf der Once Tour begleiten konnten. So schafften es die Finnen, an diesem Samstagabend die z7 Halle so gut wie auszuverkaufen, was immerhin eine Besucherzahl von ca. 1500 Leuten bedeutet.
So war die Halle schon auch bestens gefüllt als Machine Men um 20 Uhr die Bühne betraten, wobei erwähnt werden sollte dass ursprünglich 19 Uhr als Konzertbeginn angegeben war, dies aber kurzfristig geändert wurde. Wie auch immer, das leider unwissende Publikum war nach 60 Minuten Wartezeit froh endlich Mal eine Band auf der Bühne zu sehen und begrüßte die Finnen dementsprechend. Jene ließen sich auch nicht lange bieten und legten sofort los, wobei erst mit dem zweiten Song die Stimmung richtig angeheizt wurde. Im Allgemeinen kam der dargebotene Sound, der schwer an Iron Maiden erinnerte, beim Publikum durchaus gut an, was sich in dementsprechenden Reaktionen wie Fäuste in die Luft strecken oder sich den Kopf dusslig Bangen äußerte. Frontmann Bruce Dicki….äh ich meine Anthony präsentierte sich über das ganze Set hinweg in guter gesanglicher Verfassung und fand sogar noch Zeit für anrüchige Scherze wie diesen:
"Am Verkaufstand könnt ihr unsere CDs, T-Shirts, Dildos und Kondome kaufen. Den Verkäufer könnt ihr für 10 Euro auch haben, wenn ihr versteht was ich meine."
Nach 30 Minuten war dann die Zeit für Machine Men abgelaufen und die Band verabschiedete sich vom Publikum, mit dem guten gewissen einen Soliden Auftritt hingelegt zu haben.

Nach einem kurzen Umbau war es dann Zeit für Symphorce oder vielleicht doch Symphonic? Nun gehen wir einfach Mal von ersterem aus, weil nur dort ist Andy.B.Frank als Frontmann anzutreffen, wenn er nicht gerade bei seiner Stammband Brainstorm begeistert. Von Anfang an hatten Symphorce das Publikum auf ihrer Seite, wurde von Null auf hundert losgerockt und der Auftritt mit dem Song "Everlasting Life" eröffnet. Zwar musste die Band anfangs mit erheblichen Tonproblemen kämpfen, was aber der Stimmung keinen Abbruch tat und nach dem dritten Song wurde dieses Manko glücklicherweise behoben. Die gesamte Band präsentierte sich Spieltechnisch in bester Laune, während Andy.B.Frank nicht nur stimmlich überzeugen konnte, sondern auch so manches Späßchen mit den Zuschauern trieb. Von humorvollen Ansagen, über Singspiele, bis hin zum verschenken von Band T-Shirts, wurde so einiges an Entertainment geboten, was wiederum für eine ausgezeichnete Stimmung in der Halle sorgte. Und so wurde jeder Song vom Publikum aufs mächtigste abgefeiert, wobei auch neue Songs wie "Nowhere", "Haunting" oder "Without a Trace" für Begeisterung sorgten. Nach 45 Minuten, die im Grunde wie im Fluge vergingen, verabschiedeten sich Symphorce und hinterließen ein Publikum, das nun endgültig heiß und bereit für den Hauptact war.

Nach dem obligatorischen Einmarschintro legten Sonata Arctica Furios los und eröffneten ihr Set mit dem Song "Misplaced", der seine Wirkung beim Publikum nicht verfehlte. Zwar hatten auch die Finnen Anfangs mit Soundproblemen zu Kämpfen, aber wie schon bei Symphorce schien das nur die wenigsten Zuschauer zu stören, da vor der Bühne sprichwörtlich der Elch rockte. Wo man hinblickte wurde mit den Köpfen gebangt, lauthals mitgesungen, jede Geste der Band wild abgefeiert und im Allgemeinen Party vom feinsten gemacht. Dabei verstanden es die Finnen bestens, das Publikum immer wie mehr Hochzupuschen, mit jedem Song die Stimmung noch zu steigern. Egal ob "Blindet no More", das als "Unterwäsche Song" angekündigte "Victoria`s Secret", die Gänsehautnummer "Broken", "Weballergy", das wunderschöne "Replica", "My Land" oder auch "Black Sheep", jeder Song erwies sich als Volltreffer, als wahrer Stimmungshit. Neben der sehr guten Songauswahl, sorgten aber auch die Ansagen von Sänger Tony Kakko für Erheiterung, auch wenn sein Englisch nicht immer problemlos zu verstehen war. Vor allem seine Reaktion als ein aufgeblasenes Kondom (!) seinen Weg auf die Bühne fand, konnte man durchaus als Filmreif bezeichnen, da er davon sichtlich überrascht war. Aber auch die Band an sich, sorgte für gute Laune und machte sowohl untereinander, wie auch mit den Zuschauern das eine oder andere Späßchen. So wurde bei "Last Drop Fall" kurzerhand eine Reggae-Einlage eingebaut, die dem Song sogar richtig gut stand. Nach ca. 50 Minuten, verabschiedeten sich dann Sonata Arctica und das alte "wir lassen das Publikum um eine Zugabe betteln" Spiel ging los. Doch glücklicherweise ließen sich die Finnen nicht allzu lange bitten und erschienen kurze Zeit später wieder auf der Bühne. Der Zugabeteil wurde mit einem ausgedehnten Medley vieler verschiedener Sonata Arctica Songs eröffnet, aus dem man unter anderem "The Ruins of My Life" oder auch "Peacemaker" heraushören konnte. Danach wurde mit "Donīt Say a Word" noch einer der beliebtesten Hits zum Besten gegeben, bevor mit "The Cage" das Konzert offiziell beendet wurde. Jedoch verabschiedeten sich Sonata Arctica noch nicht, sondern stimmten noch das "Wodka" Singspiel an, bei dem das Publikum noch ein Mal richtig ausrastete und sich vollständig verausgabte. Und zu guter letzt legte die Gitarrenfraktion noch ein kurzes aber heftiges "Smoke on the Water" vor, bevor endgültig die Zeit des Abschiedes gekommen war. So bedankte sich die Band beim Publikum für diesen tollen Abend, während sich die anwesenden Fans mit lautem Applaus für dieses starke Konzert revanchierten.

Nando Rohner - www.sounds2move.de/ / 28.September 2005

 

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