Bands:

Epica / The Old Dead Tree
Location: z7 (Pratteln /Schweiz)

Datum:

05.November 2005
Tour: Consign to Oblivion Tour 2005
Autor: Nando Rohner

 

Als am 26. Januar 2005, Epica als Vorgruppe von Kamelot im z7 Station machten, hatte Frontgrunzer Mark Jansen eine baldige Wiederkehr angekündigt. Und was soll man sagen, außer dass der Mann zu seinem Wort steht. Denn an diesem Samstagabend war es soweit, standen wieder Epica auf der musikalischen Speisekarte und diesmal nicht als Vor- sondern als Hauptgang des Abends.

Doch vor dem Hauptgang, wird selbstverständlich zuerst die Vorspeise serviert und mit The Old Dead Tree stand was ganz leckeres auf dem Programm. Denn mit ihrem aktuellen Werk "The Perpetual Motion", haben die Franzosen einen echten Geheimtipp abgeliefert, was wiederum hohe Erwartungen an den Auftritt weckte. Mit dem emotionalen "What Else Could We've" wurde das Set eröffnet, wobei als Einstieg ein rasanterer Song sicherlich die bessere Wahl gewesen wäre. Dennoch vermochte die Band von Anfang an für gute Stimmung zu sorgen, auch wenn das eine oder andere Soundproblem nicht zu überhören war. Doch das schien die Old Dead Tree Anhänger nicht zu stören, die ihre Favoriten mit Beifall, Jubel und ordentlich Bewegung unterstützten. Und dies wurde auch von der Band bemerkt, die durch das zusätzlichen Ansporn erhielt, und sich noch so gerne voll ins Zeugs legte. Im Allgemeinen erwies sich die gesamte Gruppe als sehr sympathisch und spielfreudig, wobei natürlich die gesamte Aufmerksamkeit auf Sänger und Gitarrist Manuel Munoz ruhte. So übernahm er nicht nur die vollständige Kommunikation mit dem Publikum, sondern er konnte auch mit seinem Gesanglichen Können glänzen. Immer wieder, wie es der aktuelle Song gerade verlangte, wechselte er zwischen Harschem und Klarem Gesang hin und her. Dabei traf er zwar nicht immer punktgenau jeden Ton, aber dennoch muss seine Leistung als sehr souverän eingestuft werden. Dass dabei die Songauswahl hauptsächlich aktuelle Stücke wie "Out of Breath", "Unrelenting", "So Be It" , "Everyday Life", "By the Way", "My Friends" und "Even If" umfasste, verwunderte dabei nicht. Einzig mit "We Cry as One", kam auch ein Song vom Erstlingswerk "The Nameless Disease" zu musikalischen Ehren.
Nach 45 Minuten war die Zeit für die alten toten Bäume abgelaufen, der Moment des Abschiedes gekommen. Begleitet von lautem Applaus und "Old Dead Tree" rufen, verabschiedeten sich die Franzosen und machten Platz für Epica.

Als Epica im Jahr 2004 zum ersten Mal als Headliner im z7 Gast waren, pilgerten gerade Mal 25 Nasen in die heilige Metal Halle. Jenes Zuschauerfiasko sollte sich aber an diesem Abend glücklicherweise nicht wiederholen, denn vor der Bühne hatten sich unterdessen über 200 Leute versammelt. Dementsprechend laut war das Tosen der Begeisterung, als die Lichter schwächer wurden und das "Consign to Oblivion" Intro ertönte. Und kaum erschienen Epica auf der Bühne, waren alle Dämme gebrochen und die Stimmung in der Halle schien förmlich zu explodieren. Die Band legte auch von Anfang an wuchtvoll los, präsentierte sich gewohnt Sympathisch und routiniert in ihrem auftreten. Vor allem Goldkelchen Simone Simons konnte nicht nur Gesangstechnisch überzeugen, sondern sie bewies abermals, dass sie sich nicht scheute zu den Songs richtig abzugehen. So Bangte sie sich teilweise die Seele aus dem Leib, wobei wohl keine andere Frau des Genres so schön ihre Haarpracht kreisen lässt wie sie. Aber auch die restlichen Bandmitglieder zeigten sich in Bestform, blieben ununterbrochen in Bewegung und heizten damit das Publikum zusätzlich an. Immer wieder griff Mark Jansen zum Mikro, erkundigte sich ob das Publikum auch Spass habe und ob es noch mehr Songs hören wollte. Und diese Frage wurde natürlich mit einem lauten "YES" beantwortet, da an diesem Abend jeder noch mehr von der Droge namens Epica haben wollte. Somit kam man in den Genuss von neuen Songs wie "Dance of Fate", "The Last Crusade", "Solitary Ground", "Blank Infinity", "Quietus", "Mother of Light" und dem wunderschönen, nur akustisch vorgetragenen "Linger". Aber auch das "Phantom Agony" Album kam zum tragen, wobei hierbei gar das vollständige Album Eingang in die Setliste fand. Von "Sensorium", "Cry for the Moon", "Feint", über "Illusive Consensus", "Façade of Reality", "Run for a Fall", bis hin zu "Seif al Din" und dem mächtigen Titeltrack, wurden alle Songs berücksichtigt. Wobei dem geneigten Beobachter auffiel, dass die älteren Stücke fast frenetischer abgefeiert wurden als die neuen Werke vom "Consign to Oblivion" Album.
Nach einer Spielzeit von fast 70 Minuten, war es dann an der Zeit sich zu verabschieden und das Publikum auf eine Zugabe hoffen zu lassen. Jene wurde nach lauten "Epica" rufen schlussendlich auch angestimmt und mit dem 10-Minütigen Monstersong "Consign to Oblivion" somit ein würdiger Schlusspunkt gesetzt.

Nando Rohner - www.sounds2move.de/ / 10.November 2005

 

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