Bands:

Slechtvalk / Dividing Line / Brutal Martyrium / Glowfish
Location: Nordpark Aarau (Aarau /Schweiz)

Datum:

22.Oktober 2005
Anlass: Elements of Rock Bandcontest 2005
Autor: Nando Rohner

 

Einleitung
Um einen Schweizer Vertreter für das Elements of Rock Festival 2006 zu bestimmen, wie auch um den Nachwuchs zu fördern, wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein EoR Bandcontest ausgerichtet. So trafen in den Vorausscheidungen am 24.September und 21.Oktober die Bands Brutal Martyrium (Death Metal), Disobedience ( Death / Thrash Metal), Dividing Line (Gothic Rock), Luna Nova (Dark Metal) und Glowfish (Nu-Metal) aufeinander. Und am Ende blieben drei Bands übrig, die vom Publikum und der Jury ausgewählt wurden und nun ins große Finale einziehen durften.
Möge der Beste gewinnen......

Der Contest
Mit Glowfish betrat um 20 Uhr die wohl umstrittenste Band des Abends die Bühne, da viele wohl eher Luna Nova, die in der Vorausscheidung gegen Glowfish unterlagen, den Platz im Finale gegönnt hätten. Doch die Jury hatte sich Tags zuvor für Glowfish entschieden, da jene die bessere Bühnensicherheit aufwiesen, auch wenn ihre musikalische Ausrichtung sie eher zum Außenseiter abstempelte. Und so mag es auch nicht verwundern, dass das Publikum eher reserviert auf den Auftritt von Glowfish reagierte, sich bis auf ein paar Ausnahmen keine Köpfe bewegten. Dabei muss man der Band eingestehen, dass ihre Bühnenshow sehr versiert, wie auch einfallsreich rüber kam und sich die ganze Band redlich um Stimmung bemühte. Egal ob der Sänger symbolisch in Ketten gelegt, oder ein Computerbildschirm Zertrümmert wurde, an Showelementen mangelte es nicht. Auch instrumental vermochte die Band durchaus zu überzeugen und Frontmann Dave versuchte unentwegt das Publikum mit Ansagen und Aufforderungen in Partylaune zu versetzen. Doch alles half nichts, der Nu Metal und Crossover beeinflusste Sound von Glowfish kam beim Publikum einfach nicht an und so erntete die Band beim Abschied auch nur einen Höflichkeitsapplaus.

Nach Glowfish war es dann Zeit die Nackenmuskeln zu lockern, da beim folgenden Auftritt von Brutal Martyrium jene im vollem Umfang beansprucht werden würden. Von Anfang an konnte die Band mordsmäßige Stimmung verbreiten, wurde mit den Köpfen im Sekundentakt gebangt und die Haare rotierten mit Lichtgeschwindigkeit. Der rohe Death Metal den Brutal Martyrium zelebrierten traf genau den Nerv des Publikums, das nach Glowfish förmlich nach hartem Metal lechzte. So hatte die Band im Grunde ein leichtes Spiel, jeder Song wurde abgefeiert und auch Brutal Martyrium schien es sichtlich Spass zu machen. So wurde ein hammerharter Gitarrenriff nach dem anderen in den Raum gefeuert, das Songtempo durchgehend sehr hoch gehalten und auf und vor der Bühne für ordentlich Bewegung gesorgt. Und als sich die Band verabschieden wollte, wurde jener Abschied vom Publikum nicht einfach akzeptiert, sondern lautstark nach einer Zugabe verlangt. Jene wurde mit einem hysterischen, aber vor allem brutalen Song zum Besten gegeben und noch einmal ging das Publikum ab wie ein Zäpfchen.

Als letzte Band des Finales, musste nun Dividing Line die Bühne entern um zu zeigen was in ihnen steckt. Und wurde von Brutal Martyrium sprichwörtlich noch brutalste Stimmung verbreitet, so stellten Dividing Line nun den Gegenpol dar. "Edel", "Geschmackvoll", "Entspannt" oder auch "Wolhüberlegt", jene Schlagwörter kamen einem beim betrachten des Auftrittes von Dividing Line in den Sinn. Denn die Band setzte von Anfang an auf eine Stimmung, die mit den vorhergehenden Bands nicht zu vergleichen war. So wurde eine Art von Gothic Rock präsentiert, bei der nur selten harte Tönen angeschlagen wurde und sich der Zuschauer mit der Atmosphäre treiben lassen konnte. Die ganze Band zeigte sich darum bemüht, einen sehr gediegenen Eindruck zu hinterlassen und jene schien zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt. Vor allem Sänger Reto Frischknecht überzeugte mit wohlüberlegten Ansagen und begeisterte mit einer Sangesstimme, die man in solch einer ausgereiften Form nicht erwartet hätte. So gelang ihm das Kunststück, die emotionsgeladenen und Symbolbehafteten Texte, mit seiner Stimme mit Leben zu erfüllen. Aber auch die Instrumentalmannschaft konnte mit ihrem Können überzeugen, wobei vor allem das Gitarren- und das sehr gute Keyboardspiel einen nachhaltigen Eindruck hinterließen. Ebenfalls stachen die oft Jazzartigen Instrumentaleinlagen hervor, die dem Gesamtsound das gewisse Etwas verliehen. Und auch Dividing Line konnten sich nicht verabschieden, ohne eine Zugabe zu spielen und jene wurde mit der gleichen musikalischen Klasse dargeboten.

Slechtvalk
Um die Zeit bis zur Siegerehrung zu überbrücken, wurde mit Slechtvalk einer der Top Acts der Unblack Szene für einen Auftritt verpflichtet. Dementsprechend machte sich unter den Zuschauern eine nervöse und vorfreudige Anspannung breit, die schon während des Intro in eine hysterische Begeisterung umschlug. Doch dies war noch nichts im Vergleich zu dem was noch kommen sollte, denn die Holländer explodierten förmlich auf der Bühne. Von Anfang an gab es kein halten, legten sich Slechtvalk voll ins Zeug und prügelten das Publikum mit dem eröffneten "Call to Arms" nieder. Danche wurde mit "Desertion" ein weiterer Song vom Hammeralbum "At the Dawn of War" zum Besten gegeben, der natürlich seine Wirkung auch nicht verfehlte. Überall Bangten die Köpfe, wurden die Haare durch die Luft geschleudert und vereinzelt bildete sich auch ein Moshpit, in dem es ziemlich heftig herging. Aber auch die Band zeigte eine beeindruckende Aktionsfreude, auch wenn es auf der Bühne teilweise ein wenig Eng wurde. Vor allem die beiden Frontmänner Shamgar und der Hüne Ohtar, der immer wieder mit seiner Axt rumfuchtelte, vermochten das Publikum bestens zu unterhalten und die Stimmung somit konstant Hoch zu halten. Der Sound knallte Ordentlich aus den Boxen, so dass der Mix aus harten und melodiösen Passagen die mit klarem, bösem und weiblichem Gesang gepaart wurde, durchgehend sehr gut anzuhören war. Mit Songs wie "of Slumber of Death", "Mortal Serenity", "And Thus It Burns", "Cries Of The Haunted" und den beiden Hammerstücken "Thunder of War" und "Under A Moonlit Sky" wurde den Fans die volle Packung an Hits geliefert. Als sich dann Slechtvalk verabschieden wollten, wurden natürlich die Obligatorischen "Zugabe" Rufe laut, die von fast keiner Band ignoriert werden können. Und so wurde mit "On The Eve Of Battle" und "Besieged" noch zwei Songs zusätzlich gespielt, die selbstverständlich das Publikum wuchtvoll abfeierte.Danach war dann Endgültig die Zeit des Abschiedes gekommen, wobei Slechtvalk in den vergangenen 60 Minuten das Publikum mit einer Top Leistung unterhalten hatten. So war jede Sekunde Applaus, jede geschrieene Sympathiebekundung mehr als nur verdient, sonder vollumfänglich gerechtfertigt.

Die Entscheidung
Nachdem Slechtvalk endgültig die Bühne geräumt hatten, war nun die Zeit der Entscheidung gekommen. Nun endlich würde es sich entscheiden ob Glowfish, Brutal Martyrium oder Dividing Line die begehrte Auftritsmöglichkeit am EoR 06 bekommen würde. Die Jury, der unter anderem auch Shamgar und Ohtar von Slechtvalk und Chrigel von Eluveitie angehörten, hatte sich Intensiv beraten und sich für eine der drei Band entschieden. Und so wurde ohne viel Federlesen, ohne die anwesenden Bands noch länger zu quälen, mit Dividing Line die Siegerband bekannt gegeben. Selbstverständlich war die Band war außer Sich vor Freude, als sie unter Lautem Applaus die Bühne betraten und sich dort zum Dank verbeugten. Somit ein Lob und Gratulation an die würdigen Gewinner und auch ein Lob an Glowfish und Brutal Martyrium, denn dabei Sein ist bekanntlich alles.

PS: Nach der Entscheidung sollten noch die Schwedische Hardcore Gruppe Mammuth einen Auftritt absolvieren. Doch kann der Zeilenschreiberling leider darüber nichts berichten, da er sich zur Späten Stunde auf den Heimweg durch die Regnerische und Stürmische Nacht machen musste.

Nando Rohner - www.sounds2move.de/ / 26.Oktober 2005

 

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