Bands:

After Forever + Epica + Autumn + Asrai

Location:

Haus der Jugend Osnabrück

Datum:

17.09.2005

Tour:

Dutch Gothic Metal Night

Autor: Simone Steinbüchel

 

4 niederländische Bands an einem Abend, und dazu noch 4 der Besten, wenn das mal kein Grund ist, den für uns weiten Weg nach Osnabrück zurückzulegen. Außerdem haben die Bands teilweise neue Alben im Gepäck. AFTER FOREVER stellen einige Songs aus dem brandneuen Meisterwerk „Remagine“ vor, EPICA spielen große Teile ihres im April erschienenen Albums „Consign To Oblivion“. AUTUMN veröffentlichten im Februar „Summer´s End“, mit deren Songs sie schon auf der Tour mit den Landsleuten Within Temptation begeistern konnten. ASRAIs letzter VÖ liegt zwar schon einige Monate zurück, aber die Band will Anfang 2006 mit ihrem neuen Album um die Ecke biegen. Nebenbei sind Asrai im Rahmen der beiden „Dutch Gothic Metal Nights“ zum ersten mal überhaupt auf deutschem Boden unterwegs – und das bei einer Bandgeschichte von immerhin schon 17 Jahren.

Das Haus der Jugend war leider nicht annähernd ausgelastet als ASRAI sich anschickten als erste Band dem Publikum einzuheizen. Asrai hatten es unterdessen auch nicht leicht. Zum einen wurde der Beginn der Dutch Gothic Metal Night um ca. 15 Minuten nach vorne verschoben, wodurch viele Besucher noch nicht eingetroffen waren. Zum anderen war es wie erwähnt der erst zweite Auftritt für die Band in Deutschland, weshalb Asrai hierzulande weitgehend unbekannt sind und es deshalb auch hieß, die Songs so überzeugend zu performen, dass auch Interesse am Studioalbum geweckt wird. Das alles auf einmal zu bewältigen, war für die schon seit 1988 bestehende Band nicht einfach. Trotzdem gaben die drei Mädels und zwei Jungs ihr Bestes und legten einen souveränen Auftritt hin.

AUTUMN waren vielen schon durch die vergangene Tour als Support von Within Temptation bekannt. Schon im Februar konnten Autumn viele neue Fans gewinnen und deshalb war die Freude an diesem Abend groß, Autumn im Haus der Jugend begrüßen zu dürfen. Bei den Jungs um Sängerin Nienke (die am Nachmittag bei der Anreise mit Brille und Pferdeschwanz sehr unscheinbar wirkte, auf der Bühne dann aber wie immer dominantes Stage-Acting an den Tag legte) hieß es 30 Minuten lang „Summer´s End“. Songs wie „The Silent Madness“, „The Green Angel“ oder auch die Single „Gallery Of Reality“ wurden zum Besten gegeben und lösten Begeisterung unter dem Publikum aus. Autumn wirkten trotz des offenen Publikums etwas müde und angespannt und ich bin mir sicher, dass sie bei steigender Publikumszahl auch noch mehr hätten geben können.

Für EPICA ist die Sympathie seit Veröffentlichung des Knallers „Consign To Oblivion“ sehr groß und so freuten sich viele vor allem jüngere Fans, die Band erstmals live erleben zu dürfen. Für uns war es der zweite Auftritt, allerdings der erste, bei dem die Setlist hauptsächlich durch den aktuellen Longplayer bestimmt war. Zwar leistete sich die hübsche Sängerin Simone Simons zwischenzeitlich einen verpassten Einsatz, trotzdem beweisten Epica mit ihrem Auftritt an diesem Abend, dass sie ihre neuen Songs schon sehr souverän präsentieren können und auch den Kontakt zum Publikum niemals verlieren. Ein besonderer Moment war die Vorstellung des neuen Songs „Linger“, einer herzzerreißenden Ballade, die auf der 2. Single Quietus zu finden sein wird. Das Highlight für mich war der letzte Song „Consign To Oblivion“, der trotz seiner Komplexität eine tolle Livepräsenz hat und einen perfekten Abschluss des leider viel zu kurzen Sets bildete.

„Remagine“, das 4. Album von AFTER FOREVER, ist zwar erst seit wenigen Tagen erhältlich, trotzdem kannten einige Anwesende zum Überraschen der Band die neuen Songs schon auswendig. Floor Jansen und ihre Mitstreiter wurden herzlich begrüßt in Osnabrück. After Forever boten ihren Fans einen gesunden Mix aus den Alben Decipher (), dem starken Konzeptalbum Invisible Circles („Digital Deceit“, „Eccentric“) sowie dem brandneuen Remagine („Being Everyone“, „Boundaries are open“) und konnten damit vom kompletten Publikum Begeisterungsstürme einfangen. Die noch so frischen neuen Songs wurden von der Band nahezu perfekt umgesetzt, über kleine Versinger kann man da locker hinwegsehen. Die Fans wirkten enthusiastisch und waren sehr froh, After Forever in Deutschland live zu sehen. Der Band fehlt momentan der passende Booker, um ausreichend Auftritte in Deutschland zu organisieren. Deshalb war der Auftritt in Osnabrück der vorerst Letzte für After Forever. Eine Schande, denn After Forever haben so viel Potenzial, dass sie noch weitaus mehr Menschen mit ihrer Musik begeistern könnten. An diesem Abend jedenfalls haben sie absolut überzeugt und wieder einmal gezeigt, das sie in der Lage sind jedes Publikum auf ihre Seite zu ziehen.

Ohne Frage ein toller Abend, die Dutch Gothic Metal Night. Erleben konnte man vier professionelle Bands, die nicht nur bei ihrem festen Fankreis überzeugen konnten, sondern mit Sicherheit auch einige neue Fans hinzu gewinnen konnten. Eine solche Veranstaltung sollte auf jeden Fall wiederholt werden!

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de / 19.09.2005

 

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