Bands:

Cradle of Filth / Moonspell / The Haunted
Location: Volkshaus (Zürich /Schweiz)

Datum:

21.März 2005
Tour: Nymphetamine Tour 2005
Autor: Nando Rohner

 

Als ich kurz vor Türöffnung vor dem Volkshaus in Zürich ankam, hatten sich schon etliche Leute davor versammelt, die dank ihrer Kleidung unschwer als Metaller bzw. Fans von Cradle of Filth zu identifizieren waren. Was mich aber erstaunte war der große Teenager Anteil, was wohl Cradle of Filth zu der Boygroup der Black bzw. Extrem Metal Szene macht.

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann schon los, betraten The Haunted aus Schweden die Bühne, und legten auch sogleich mit brachialer Wucht los. Wie von der Tarantel gestochen wütete die Band los, schmetterte einen hammerharten Gitarrenriff nach dem anderen ins Publikum, das sich mit einem Amoklauf der Güteklasse A bedankte. Sicherlich wurden hierbei einige Blaue Flecken als Souvenir verteilt, was aber in diesem Moment der musikalischen Extasse wohl jedem egal war.
Aber auch Frontsau Peter Dolving, der sich in absoluter Höchstform befand, schien durch das Publikum noch mehr angestachelt zu werden. So tobte er mit weit aufgerissenem Mund über die Bühne, schrie und brüllte ins Mikro und wurde nicht müde das Publikum noch mehr anzuheizen.
Als dann nach 30 Minuten leider schon Schicht im Schacht war, wurden The Haunted verdientermaßen wie der Höhepunkt des Abends abgefeiert.

Mit Portugals Exportschlager Nummer 1 in Sachen Düstermetall, enterten als nächstes Moonspell die Bühne und zeigten dass der Hammerauftritt von The Haunted noch zu Toppen war.
Von Anfang an legte die Gruppe mit einer enormen Wucht und Spielfreude los, die auch diesmal das Publikum einfach nur ausflippen lies. Sänger Fernando Ribeiro konnte mit einer stimmlich guten Form überzeugen, wechselte immer wieder zwischen sauberem und hartem Gesang und auch ansonsten pflegte er viel Publikumkommunikation.Aber auch die bekannte Showeinlange mit dem Totenkopfstab kam zum Einsatz, was natürlich die Wirkung beim Publikum nicht verfehlte.
Songtechnisch boten die Portugiesen einen bunten Querschnitt, bei dem das Wolfheart Album genauso berücksichtige wurde, wie auch das letzte Werk The Antidote.So gesehen war der tobende Applaus nach dem 45 Minuten Auftritt, mehr als nur verdient und das Publikum war nun heiß genug für "the world`s ugliest band"

Während das vom aktuellen Album stammende Satyriasis Intro aus den Boxen dröhnte, betraten Cradle of Filth die Bühne und wurden auch sogleich vom hysterischen Geschrei der holden Weiblichkeit begrüßt. Was bei mir abermals den Vergleich mit einer Boygroup hervorrief, der aber vom harten Einstieg mit Gilded Cunt förmlich weggepustet wurde.
Die Jungs um Dani Filth legten sich auch dementsprechend ins Zeugs, während Mr. Filth selber ihnen in Sachen Aktionismus in nicht nachstand. So sah man ihn ständig in Bewegung, keine Minute auf einem Platz verweilen und auch stimmlich konnte er nach anfänglichen Soundproblemen, vollends überzeugen.
Aber auch ansonsten wurde einiges an Showelementen geboten, schlängelten sich zu Nemesis zwei Gargoyle Statuen um Mr. Filth, oder betrat bei zwei Songs, ein riesiges Stelzenmonster die Bühne um das Publikum anzufeuern. Beim Hit Nymphetamine wurde jedoch eindeutig das Highlight in Sachen Show aufgefahren, da sich hier eine Akrobatin an einem Tuch in Schwindelerregende Höhe schwang. Dort zeigte sie, vollkommen ungesichert und ohne Netz, sehr beeindruckend ihre Kunststücke.
Aber nicht nur die Show wusste zu begeistern, auch die musikalische Auswahl war durchaus erlesen, wenn auch z.B. ein Hit wie Cthulhu Dawn schmerzlich vermisst wurde. Dennoch konnten Songs wie Her Ghost In The Fog, Mother of Abominations, Tortured Soul Asylum oder auch das abschließende From The Cradle To Enslave, auf ganzer Linie überzeugen. So das man diesen Abend als rundum gelungen bezeichnen kann, bei dem jede Band für sich überzeugen konnte und auch das Publikum mit frenetischen Reaktionen die Stimmung zum kochen brachte.

Nando Rohner - http://www.sounds2move.de/ / 25.03.2005

 

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