Bands: |
Cradle of Filth + Moonspell |
Location: |
Schlachthof Wiesbaden |
Datum: |
28.02.2005 |
Tour: |
Nymphetamine Tour 2005 |
Autor: | Markus Rutten |
Gargoyles,
Seilartisten, Kunstfeuer und Projektoreffekte. Die Rede ist nicht etwa
vom Zirkus Krone oder fliegenden Zigeunern. Obwohl: Zweiteres stimmt
sogar in Maßen. Denn im Rahmen der „Nymphetamine Tour“ streifen
dieser Tage Cradle of Filth, die selbsternannte „Uglyest Band in the
World“ durch Europa. Im Gepäck: Eben genannte Nebendarsteller und
Utensilien. Doch eröffnet
haben diesen Abend Moonspell, die schon seit geraumer Zeit einen
Kultstatus inne haben. Schon während des knapp 45-minütigen Auftritts
der Anheizer, die mit ihrem Logo (einem Totenkopf) und einigen anderen
Devotionalien die Bühne dekoriert hatten, kam des öfteren Bewegung in
die Schar der schwarzen Seelen. Moospell hatten Glück denn mit Songs
wie „Mephisto“ vom Album „Irreligious“ trafen sie ziemlich genau
den Nerv der Zuschauer im an diesem Abend nicht ganz ausverkauften
Schlachthofs. Der
Bühnenaufbau gab schon ein imposantes Bild ab. Leinwände, auf denen in
regelmäßigen Abständen Effekte oder Samples aus zurückliegenden
Videos flimmern. Gargoyle „Figuren“, die sich als kostümierte
Menschen herausstellen und sich mit ihrer finsteren Optik perfekt in das
morbide Gesamtbild einfügen. Über die Bretter des Wiesbadener
Schlachthofs wuseln derweil Cradle of Filth, die in volle Kampfbemalung
und komplett in schwarzes Leder gehüllt ihre Show mit „Glided Gunt“
von akutellen Longplayer „Nymphetamine“ eröffnen. Schlagwerken
Adrian thront inmitten des bunten.. äh... dunkelschwarzen Treibens mit
seinem Kit auf einem Drum-Riser. Doch Adrian hat sich nicht die beste
Aussicht über das Treiben gesichert, diese genießen nämlich die knapp
bekleideten Seilartistinnen, die mitten über den Köpfen des Publikum
ihr Können und ihre Gelenkigkeit – das ganze natürlich ungesichert
– unter Beweis stellten. Front-Ikone Dani Filth holte derweil quiekend
und shoutend alles aus sich heraus und so folgte ein Hit dem anderen.
Wie schon von Keyboarder Martin am späten Nachmittag beim Interview
angekündigt hatten CoF dieses mal auch wieder einige Schätzchen im
Set, die schon länger nicht mehr aus der „Oldie-Kiste“ geholt
worden sind. Die Fans waren von diesem ausgeglichenen Set, bei dem natürlich
auch der aktuelle Hit und Titeltrack „Nymphetamine“ nicht fehlen
durfte mehr als angetan und so bildeten sich nicht nur Pogopits, sondern
es wurde auch nach allen Regeln der Kunst beim Moshen die
Nackenmuskulatur bis zur Grenze des Zumutbaren beansprucht. Diese
Show untermalt deutlich warum Cradle of Filth in der Szene eine solche
Ausnahmestellung genießen. Die Band, allen voran natürlich „The Face
that launched a thousand Shirts“ Dani Filth weiß zu faszinieren,
nicht nur konserviert auf ihren Silberlingen, sondern vor allem bei
ihren majestätischen Live-Shows. Versucht euch noch schnell Karten für
die laufende Tour zu besorgen, denn wie Martin am Nachmittag klar
stellte wird die Band im Sommer wohl kein einzige Festival spielen, da
die Arbeiten an einem neuen Album absolute Priorität genießen und die
Jungs sich folglich im Proberaum / Studio einschließen werden. Wäre
doch schade wenn ihr dieses Spektakel verpasst. Markus Rutten – www.sounds2move.de |