Bands:

Mark Owen + Kaylou

Location:

Batschkapp Frankfurt

Datum:

08.12.2005

Autor: Katrin Reichwein

 

Kaylou, eine Dänin im darmstädtischen Exil, ist normalerweise mit Band unterwegs. Heute spielen sie und ihr Gitarrist ein kleines Akustik-Set; das allererste Mal. Kaylou ist sichtlich aufgeregt. So bald sie beginnt zu singen, sind alle Zweifel verflogen. Ihre kräftige glasklare Stimme dringt in jede Ecke der Batschkapp und überzeugt jeden noch so großen Zweifler mit Gänsehaut-Pop. Allerdings ist die Batschkapp nicht der allerbeste Ort für Konzerte mit solch intimer Atmosphäre. - Die Geräuschkulisse im Hintergrund wird immer störender. Als man vollends genervt "Klappe halten" rufen will, ist das kurze Set Kaylous aber auch schon wieder vorbei.

Als Mark Owen endlich auf die Bühne kommt, bleiben erstaunlicherweise die "Mark-zieh-dich-aus"-Rufe aus. Das Publikum ist mit ihm älter und, ja, auch reifer geworden. Mark ist live deutlich besser als man es von dem Ex-Boygroup-Idol erwartet hätte. Da ist nicht mehr viel vom Casting-Pop-Appeal geblieben. Mark bildet mit seinen fünf Tourmusikern eine perfekte Bandeinheit. Wäre sein Name nicht Mark Owen, hätten Take That nie existiert, hätten sich eventuell mehr Leute in die Batschkapp verirrt - so bleiben die Vorurteile und nur ca. 200, die in ihren vergangenen Teenie-Träumen schwelgen. Aber lieber 200 Zuschauer als gar keine, wie Mark sagt, immerhin könne man sich drei Konzerte von ihm für den Preis eines von Robbie Williams leisten. Mit dem Cover "No Regrets" zollt er seinen ehemaligen Bandkollegen Tribut; gefolgt von "Could it be magic", einem frühen Take-That-Hit als Zugabe. Hierfür bekommt er leider zu unrecht mehr Applaus als für all die eigenen Kompositionen zusammen, die live teilweise an Franz Ferdinand erinnern und auch anderen NewNewWave-Bands in Nichts nachstehen.

Katrin Reichwein - www.sounds2move.de 

 

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