Bands:

Die Ärzte, Exilia, Oomph! u.a.

Location:

"Kanzlers Weide" Minden

Datum:

02.07.2004

Tour:

 

Autor:  Timo T.

 

Abseits

Eigentlich hat dieses ganze Geschriebse hier ja nüscht mit den "normalen" Festival-Reports zu tun, denn erstens geht's hier nicht um ein solchiges welches, sondern "nur" um ein Ärzte-Konzi, und zweitens hab ich hier alles mal irgendwie von außen betrachtet, als
mich mitten ins Gemenge zu werfen. 

Als wir gegen 16.40 Uhr auf  "Kanzlers Weide" in Minden ankamen, war uns schon kalr das dieses Konzi die Ausmaße eines 0815-Auftritts einer Band leicht überschreitet. Menschliche Ansteh-Schlangen zieren jeden der vielzähligen Eingänge. Braves Abtasten-lassen von den Securitys und schon geht's rein in`s Gewühle. Die Band Chico Trujillo spielt schon ihre Art von lecker Ska-Musike auf und eine nicht unbeträchtliche Menge an Leutz stehen schon versammelt vor der großen Bühne. Das ganze ist hier
ziemlich Festival-mäßig aufgezogen, erblicken meine Äuglein sofort. Massig Verkaufstände zieren die Ränder des Geländes, hier gibt's praktisch alles was das Herz begehrt, vom Coctail bishin zum angeblich "größten Hamburger der Welt" für nur ungelaubliche 7,50 Euronen. Jeder zweite Besucher hier scheint Geld für ein frisches "Die-Ärzte-T-Shirt" gelassen zu haben. Das ganze hat schon fast etwas von Kostümzwang. Ich erkunde mal eben das Mengen-Verhalten vor der Bühne und entdecke noch ausreichend Lücken in den vorderen
Reihen. Muß ich mir also keine Sorgen machen, hier später noch poblemlos Platz zu finden...? Mehr zu diesem Thema.....später. 

Jetzt bespringen die Italiener von "Exilia" die Bühne und ein weiteres Mal wird diese Band und ihre Art von Musik gekonnt von uns ignoriert. Ich meine, wenn man sich diese Band EINMAL angesehn hat, dann reicht das auch schon völlig aus. Aber ein paar Leutz dort vorne im Publikum waren wohl anderer Meinung als ich und sprangen wild fuchtelnd zum Gegröhle der Sängerin herum. Apropos Publikum, was sich hier so an menschlichen Wesen und "Typen"  einfand, könnte unterschiedlicher eigentlich kaum sein. Hier traf der "Teenie-Punk" auf das "Rentner-Paar" und die "Perlwoll-Pullover-Tussi" drängelte sich an dem alleinstehenden Sozial-Pädagogen vorbei, welcher sich interresiert eine Ansammlung von Menschen betrachtete welche sich dem hoffnungslos überteuerten Bier hingaben. 

Getränke werden in eine körperliche Hülle geschüttet und Getränke wollen diese Hülle irgendwann auch mal wieder verlassen. Spätestens jetzt kam man in den Genuß sich mal wieder irgendwo anstellen zu können, denn die vorherrschenden Sanitären anlagen, waren der Masse der Besucher in keinster Weise angepasst. 

Exilia hatten endlich die Bühne geräumt, als Bela B. diese welche betrat und das Publikum bat, die folgende Band "Fireball Ministry" gebührend mit der "Pommes-Gabel-Fingerstellung" zu begrüßen. Da das Ärzte-Publikum ja ein braves und höriges welches ist, taten sie dies denn auch gleich. Auf die Bühne traten nun zwei Damen und zwei Herren und begannen mit dem Darbieten ihres musikalischen Könnens. Irgendwie erinnerte mich die Stimme des Sängers arg an Lemmy von Motörhead (odda so) und die Mukke war gut rockig, gut erdig, aber nichts heraus-ragendes. Ab auf den Boden der Tatsachen.....also setzten wir uns auf den komischerweiße gepflasterten Boden des Kanzlers Weide und fröhnten einem Gespäche und dem ein oder anderen Coctail. 

Umbau-Pause...Nun aber ab in die Menge hieß es für uns  und wir zwängten uns irgendwo zwischen die Leutz. 

"Oomph!" begannen mit ihrer Show und legten mit einigen Liedern ihres neuen Album, sowie mit älteren  Stücken wie zb. "Fieber" und "Supernova" ein hartes Teilchen Musik vor. Wir sprangen und hüpften und schubsten nen bissl durch die Gegend und ernteten aber nur fragende Gesichter um uns herum. Dero und seine Mannen hatten einen schweren Stand beim Publikum und konnten es auch mit "Heucheln" oder "Anfeuern" nicht recht überzeugen. Lediglich in den vorderen Reihen schien mehr Bewegung zu sein. Also ab in die vorderen Reihen dachten wir uns, um dann aber gleich den Dämpfer des Abends zu kriegen... da ist ja nen Sperrwall... hmmm... Wie kommen die Leutz alle davor, was haben die richtig und wir falsch gemacht...? Ein Security-Leutz erklärt uns, das man hier nur mit einem blauen Bändchen reinkomme, welche an die ersten tausend Besucher verteilt wurde. Tolle Show, also nix mit feiern in der Menge, sondern maximal "stehen in der Enge". Wir entschlossen uns für den seitlichen Genuss des Konzis und so wurde dann auch das eigentliche Ärtze-Konzi beguggt, vom rechten Bühnenrand aus. 

Der Aufwand welcher hier betrieben wurde, war sogar mir neu, denn oben in schwindelerregender Höhe, in den Licht-Traversen hingen 3 Stühle und 3 Beleuchter und jeder lenkte seinen Spot auf einen der 3 Bandmitglieder unten auf der Bühne. Gespielt wurde ein Großteil des Aktuellen Albums "Geräusch", aber auch Klassiker wie "Schrei nach Liebe" und "Ein Song Namens Schunder" wurden dargeboten. Vorallem aber das Vermischen und Verändern ihrer Lieder sorgte für massig Lacher, denn eine Verbindung von "Monster-Party" und "Der lustige Astronaut" kann schon mächtig ausufern. Überrascht waren Farin, Bela und Rod, als nicht nur die üblichen BH`s, sondern auch  Knoppers, Kinderschokolade und weitere Schokoriegel auf die Bühne geworfen wurden. Aber egal was, wie und wo, sie hatten das Publikum im Griff und auf ihren Befehl wurde "Einfach-Applaudiert", oder Laola-Wellen gemacht. Die Bühnenshow überzeugte mit tollen Licht-Effekten und vereinzelt auftretenden Stichflammen. Sie hatten sichtlich ihren Spass und das Publikum vor der Bühne auch, denn die über 10.000 Leutz ließen die Ärzte nicht von der Bühne, bis sie beim fulminanten Finale "Zu Spät" zum besten gaben, während sich das kalten Juliwetter vollens auf dem Weser-Ufer breit gemacht hatte. 

Fazit....Durchwachsenes Wetter, viele Menschen, gute Mukke..... schöniger Tag welchiger....!
 

Timo T.  - sounds2move.de

 

 

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