Bands :

Edguy, Brainstorm & Nocturnal Rites

Location :

Stadthalle Langen

Datum :

30.04.2004

Tour :

Worldwide Hellfire Tour

Autor : Markus Rutten

 

Wenn Andy Franck von Brainstorm sprachlos ist, dann muss etwas außergewöhnliches geschehen sein. „Wir mussten erst nach Langen fahren damit es mir die Sprache verschlägt“ lässt der Sänger verlauten. Da fahren Brainstorm als Anheizer von Edguy mit auf Tour und der aufmerksame Zuschauer könnte meinen Brainstorm selbst wäre der Headliner des heutigen Abends. Selten war die Stimmung schon bei den Vorbands so fantastisch wie heute.

 Was schon bei Nocturnal Rites begonnen hatte steigerte sich im laufe des Abends ins nahezu unbeschreibliche. Die Schweden hatten die undankbare Aufgabe als erste von 3 Bands zu spielen und statt vor einem Häufchen gelangweilter Rumsteher zu performen ist die Halle sehr gut gefüllt, das Publikum geht voll mit und Nocturnal Rites trauen ihren Augen kaum. Die melodischen Metaller, die gern auf der Bühne „Ringelpitz mit Aufassen“ spielen, geben alles und werden mit reichlich Applaus verabschiedet.

Es folgen die, wie bereits erwähnt total überwältigten Brainstorm. Der schwäbische Fünfer liefert eine  großartige Show und weiß nicht nur mit Hits wie „Highs without Lows“ zu überzeugen, sondern schafft es auch das gut gelaunte Publikum aus der Reserve zu locken. „Brainstorm – Brainstorm“ hallt es mehr als einmal durch die nicht ganz ausverkaufte Langener Stadthalle. Zwar werden an diesem Abend keine Bandshirts verschenkt, aber dafür kriegt jeder der ein Shirt käuflich erwirbt eine exklusive Live-CD für lau dazu. Eine nette Geste.

Nach einer etwas längeren Umbauphase, welche standesgemäß mit ABBA (Hilfe...!?!) überbrückt wurde gabs dann endlich Edguy fürs johlende Volk. Wenn der Auftritt von Brainstorm schon große Klasse war, dann muss gesagt werden das Edguy noch eine Schippe drauf legen konnten. Schon das „Welcome to the Freakshow“ beim Intro wurde aus voller Kehle mitgegröhlt und das mitsingen sollte auch bis zum Ende der Show nicht abreißen. Egal ob „Navigator“ oder “Mysteria” vom aktullen Werk “Hellfire Club” oder ältere Songs wie „Vain Glory Opera“ vom gleichnamigen Album – jeder Song passt wie die Faust aufs Auge. Von Tourstress oder Ermüdungserscheinungen keine Spur. Zwischendurch dürfen bei „.Land of the miracle auch mal die Feuerzeuge ausgepackt werden. Leider wird das Piano in diesem großartigen Song nicht live gespielt sonder nur als Sample eingespielt.

Selbstverständlich ist auch Tobi wieder bestens gelaunt und schafft es ein ums andere mal die schweißgebadete Masse in der stickigen Halle zum ausflippen zu bringen („Ihr kennt das: Ich mach irgend ne Scheiße und ihr singt... äh... grölt es nach“). Entertainer Sammet hat zwar ein ums andere mal mit dem Mikrofonständer zu kämpfen, lässt sich aber auch wenn er ausversehen mal das Mikro über die Bühne schmeißt nicht unterkriegen und nutzt die Chance um dem Volk mitzuteilen das Shure-Mikrofone so was ja aushalten.

Ein einstimmiger Chorus der Bands dass Langen „mit das besten Konzerte der bisherigen Tour“ war lässt schon darauf schließen dass jeder der nicht dabei war wirklich was verpasst hat. Drei großartige Bands, ein einwandfreier Sound und eine euphorische Stimmung. Das ganze für grad mal 20 Euro, so soll es sein.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de

 

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