Die
Toten Hosen machen auf ihrer Tour Zwischenstation in Frankfurt und haben,
wie nicht anders von ihnen erwartet, eine sehr feine Vorband mit im
Gepäck: Gluecifer aus Norwegen. Auch im zehnten Jahr ihres Bandbestehens
kein bisschen leiser, hauen die fünf dem Publikum gepflegten skandinavischen
Schweinerock um die Ohren. Im Großen und Ganzen spielen Gluecifer
aber ein recht unspektakuläres Set, das bereits in den Ohren verklungen
ist, als das Licht wieder angeht und die Toten Hosen auf die Bühne
kommen.
Die Masse brüllt als die ersten Töne von "Hier kommt
Alex" ertönen. So ein Opener macht sofort Lust auf mehr und
genauso energiegeladen soll es auch gute eineinhalb Stunden weiter gehen.
Die Toten Hosen müssen sich nicht vor ihrer jüngeren Vorband
verstecken. Auch im etwas höheren Alter sind sie noch recht fit
unterwegs. Immer bemühlt, dass es ihrem Publikum gut geht und keiner
zu lange auf dem Boden liegen bleibt, rennen sie über die Bühne,
springen auf die Amps und treiben allerhand Blödsinn. Zwischen
all dem bleibt auch noch genug Zeit die Frankfurter über ihre eigene
Geschichte aufzuklären. So monologisiert Campino über die
Pest oder den Abstieg der Eintracht . . . Die Mischung aus alten und
neuen Songs hält sich immer gut die Waage, ebenso die Übergänge
von purer Lebensfreude (z.B. "Bayern", bei dem die Halle lauthals
mitsingt) und abgrundtiefer Melancholie ("Nur zu Besuch").
Summa sumarum spielen DTH ein solides Konzert, bei dem ihnen zum Glück
kein Anzeichen von altersbedingter Erschöpfung anzusehen ist, aber
ein wenig wirkt es, als würden sie lediglich noch einen Job erfüllen.
©
Katrin Reichwein - sounds2move.de
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