Bands:

Fade Out, Elfmorgen, Cowboy 23 + Familie Schlegl

Location:

Jokus Gießen

Datum:

18.06.2004

Tour:

 

Autor: Katrin Reichwein + Sonja Waschulzik

 

Wieder einmal in Gießen und wieder einmal in den heiligen Hallen des Jokus. Ohrphaust hatte eingeladen und viele Musikhungrige Gießener und wir strömten in Scharen hin. Nach einiger Verzögerung spielte die erste Band des Abends.

Nun Ja. Fade Out kommen aus Biedenkopf und haben eine tolle Homepage. Ich habe mich ja informiert, bevor ich mir die Jungs angeguckt habe. Die Hörproben auf der Homepage waren auch wirklich interessant - Punk eben. Aber was ich im Jokus sehen bzw. hören musste... Es sah ja alles sehr interessant aus, sie hatten auch ihr eigenes Banner dabei (was fast den kompletten Abend hängen blieb). Doch dann begannen sie zu spielen: Den Sänger konnte man kaum hören, der Bassist beeindruckte mehr durch sein Headbanging als durch die permanent gespielten Achtel und der Schlagzeuger, na ja er war halt da. Gut, was man ihnen zu Gute kommen lassen muss, der Sound war den kompletten Abend nicht so toll. Noch ein Tipp: Man sollte es sich nicht mit dem Veranstaltern und den Zuschauern verscherzen, indem man das Zeitlimit so unverschämt überzieht.

Elfmorgen, die Götter der neuen deutschen Rockmusik. Oder wie Katrin sagen würde: Die Rampensäue. Sie überraschen den Zuschauer mit immer neuen Improvisationen altbekannter Stücke, wodurch die Bühnenshow niemals langweilig wird. Durch ihren Humor, ihre Spielsicherheit und ihrer Freude an der Musik ziehen sie den Zuschauer in ihren Bann. Die drei Jungs rockten das Jokus mit Stücken wie "rrp", "Kleines Universum" oder "ACE" und gingen wie immer auf Zuschauerwünsche ein. Die bis dahin miese Stimmung war mit einem Mal wie weg geblasen und hielt den ganzen Abend an. Danke Jungs, ihr ward wie immer mein Lichtblick. (sw)

Weiter geht's mit Gitarrenrock, auch hier wieder mit deutschen Texten. Cowboy 23 beweisen, dass deutsch auch durchaus poetische Seiten haben kann und nicht nur für Schlachtengesänge taugt. Immer auf deutsch ist das einzige Attribut, das hier passt. Die Musik zwischen rockig und popig - So dass man sie leicht in die Emo-Schublade packen könnte. Dies trifft es dann aber doch nicht genau auf den Punkt. Manchmal laut, manchmal leise. Nichts ist planbar im Universum von Cowboy 23. Es wird gemacht, was Spaß macht, und ab und zu darf Spaß sogar ein bisschen am Herzen weh tun. Der einzige Wehmutstropfen: Die vier sehen ein bisschen so aus, als hätte man sie auf die Bühne prügeln müssen. Keine Spur von Lust am Spiel. Vielleicht lag das aber auch nur am schlechten Sound im Jokus.

VIVA-Moderator Tobi Schlegl singt? Und schreibt Texte? Hat er doch bisher eher mit belustigenden No-Angels-Coverversion zur Musiklandschaft beigetragen, werden nun ganz andere Töne angeschlagen: Punkrock gewürzt mit einer Brise Gitarren-Pop. Auch hier wieder rein deutscher Gesang, vornehmlich geht es um Liebe, Sex und Drogen. Das ist zwar nichts neues, wird von Energiebündel Tobi aber mit so viel Charme vorgetragen, das man es mögen muss. Musik und Show der Familie Schlegl machen einfach Spaß. Die fünf Kölner, die wirklich alle verwandt sind, wurden von allen stark unterschätzt. Ein kleiner Promi-Bonus macht sich allerdings doch bemerkbar, hat es doch keine Band vor ihnen geschafft, das Publikum direkt vor die Bühne zu locken. Und wo fliegen hier schon ein mal BHs? Und strippende Jungs und Mädels auf der Bühne? Stagediving bei so wenigen Gästen? Ja, all das ist bei Familie Schlegl möglich! (kr)

Tracklist Elfmorgen: h i e r  klicken

 

Katrin Reichwein & Sonja Waschulzik - sounds2move.de

 

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