Bands:

Schandmaul

Location:

Lamboy Fest Hanau

Datum:

12.06.2004

Tour:

 

Autor: Katrin Reichwein

 

- "Entschuldigen Sie, wissen Sie was für Musik diese Band macht?"
- "Ehm, ja,
deutschen Folkrock mit mittelalterlichen Instrumenten..."
- "Hm, also so was, was all diese schwarzgekleideten Menschen hier hören?!"
- (mit breitem Grinsen) "Ja, genau!"

Mit diesem Dialog startete das kostenlose Schandmaul-Konzert im Rahmen des traditionellen Lamboy Festes in der Hanauer Altstadt. Viele waren gekommen: Schwarze Seelen, schwarz-bunte Seelen, Omas und Opas, die in Ruhe ihr Bier trinken wollten, Kinder mit ihren Eltern und und und. Also ein durchweg buntgeschmischtes Publikum, das sich durch die Gassen schlängelte, um Gaukler, Clowns und Stelzenläufer zu bewundern oder dem kleinen Mittelaltermarkt einen Besuch abzustatten.

Schlag neun Uhr betraten Schandmaul die Hauptbühne. Die sechs heizten dem Publikum ganz schön ein. Wenn man ihre Texte nicht kennt, wirkte der ganze Auftritt aber recht monoton. In den Songs fehlen die Höhen und Tiefen, um von den lyrischen Texten abzulenken. Geigen- und Flötensoli erinnerten bisweilen sogar an Shows wie 'Riverdance' oder 'Lord of the Dance'. Nichts für ungut, aber von einer Band, die in der Gothic-Szene abgefeiert wird, als gebe es kein Morgen, erwartet man schon etwas anderes.

Dafür hielten es die Damen und Herren weit der 60 für die enorme Lautstärke und die ihnen unbekannte Musikrichtung erstaunlich lange auf ihren Bierbänke links und rechs der Bühne aus. Und selbst oben ziterte Dame, die ja zuerst etwas kritisch klang, hatte ihre Spaß am Treiben auf der Bühne.

 

Katrin Reichwein - sounds2move.de

 

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