Bands:

Beatsteaks + Trashmonkeys

Location:

Batschkapp / Frankfurt

Datum:

16.05.2004 (Nachholtermin des Zusatzkonzertes)

Tour:

Smack Smash Tour 2004

Autor: Katrin Reichwein

 

Das langerwartete Konzert der Beatsteaks Mitte April war schnell ausverkauft. Zum Glück für alle, die zu spät kamen, wurde noch ein weiteres Konzert hinten dran gehängt. Aber dann das: Nach dem 1. Konzert in der Batschkapp erkrankte Beatsteaks-Sänger Arnim an einer Stimmbandentzündung. Das Konzert wurde verschoben. Nun hieß es noch länger warten. Aber es hat sich gelohnt! Mit einem Fehler: Nun war ich krank. Aber egal, denn...

schon die Vorband Trashmoneys bringt die ausverkaufte Batschkapp zum Kochen. Die vier englisch/deutschen Herren in Anzug und Krawatte machen ihrem Namen alle Ehre: Ihre 60er-Jahre-Orgel fiept sich durch die Gehörgänge, die Gitarren quietschen, dabei wird auch noch das Publikum fotografisch festgehalten. Die Musik wirkt sperrig und ist doch zugleich sehr eingängig. Die Beine kann man beim besten Willen nicht lange still halten. Bei dem Cover "I need you" von den Kinks zu Beginn des Sets, denkt man schon, dass alles gesagt wäre, aber weit gefehlt: Es wird keine Minute langweilig. Instrumentals gehen Hand in Hand mit mitreißendem Gesang. Sixties-Rock, der stellenweise an die Hives erinnert, trifft auf 77er-Punk, ja sogar die Sex Pistols klingen durch. Selten erlebt man es, dass eine Vorband so gut ausgesucht wurde, die Trashmonkeys passen perfekt zum neuen Retro-Sound der Beatsteaks.

Wenige Minuten später geht es auch schon mit den Berliner Buletten weiter. Die zuvor gesehene Setlist lässt auf Großes hoffen und es wird nicht nur groß - gigantisch trifft es wohl besser. Los geht's mit "Big Attack", ein Traum von Song, um ein Konzert zu eröffnen. Schon nach der ersten Handvoll dieser kleinen Träume ist den Beatsteaks und dem gutgelaunten Publikum klar, dass dies ein unvergesslicher Abend wird (Arnim: "Frankfurt, hier ist es immer wie zu Hause zu spielen!")

Es gibt viel vom neuen Album, dazwischen altbewährte Stücke wie "Summer" oder "Let me in" - jedoch meilenweit entfernt von den bekannten CD-Versionen. Die Beatsteaks haben es einfach drauf, ihre Songs live bis zur Unkenntlichkeit zu verändern. Natürlich geht das auch mit Liedern anderer Künstler: So geht der angedeutete Pixies-Klassiker "Where is my mind" gnadenlos in eine Coverversion von den Misfits über.

Traditionsgemäß darf auch in der Batschkapp zu "Kings of Metal" wieder ein Drummer aus dem Publikum, hier aus Darmstadt, die Bassdrum vergewaltigen. Der Darmstädter legt ein perfektes Drumsolo hin, wird mit dem Surfboard (stehend!) über die Crowd geschickt, hangelt sich an der Deckenbeleuchtung lang und landet wieder wohlbehalten in der tobenden Masse. Band und Publikum gönnen sich nicht eine Minute zum Verschnaufen.

Und auch die Zugabe hat es in sich: Thomas (drums) am Mikro, Arnim an den Drums, dann wieder Bernd (git.) am Mikro. Der Wechsel geht so rasant, dass man schnell den Überblick verliert. Zu "What's coming over you" erklimmt Arnim den Boxenturm. Mit seinem langerwarteten Sprung endet dieses große Konzert. Ein durch und durch gelungener Tourabschluss - für Band und Publikum.

Ihr Arzt und Apotheker empfiehlt: Bei Erkältung in Folge eines Ärzte-Konzerts, besuchen Sie eine Show der Beatsteaks! Besserung tritt binnen zehn Minuten ein. Dosis langsam steigern. Risiken und Nebenwirkungen: Enormer Spaß, akute Tanz- und Hüpfgefahr mit möglichem Muskelkater am folgenden Tag.

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Setlist

Big Attack
Atomic Love
Ain't Complaining
Shut Up Stand Up
Hello Joe
Be Strong
I Don't Care
Summer
Misfits (nur Arnim)
Not Ready
God Knows
Disconnected
Hand In Hand
Fly
Shiny Shoes
Loyal To None
Hey Du
Panic
Manowar
Let Me In
R'n'R Star
Schlecht
Coming Over You
So Lonley

 

Katrin Reichwein - sounds2move.de

 

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