Bands:

Incubus + Hundred Reasons

Location:

Jahrhunderthalle / Frankfurt-Höchst

Datum:

12.04.2004

Tour:

'A crow left of the murder' Tour 2004

Autor: Katrin Reichwein

 

Kann man einen sonnigen Ostermontag schöner als in einer miefigen dunklen Halle verbringen? Ich denke nein. Die Gründe? - Gute Laune, gute Freunde und das Wichtigste: Gute Musik! Schon die Autofahrt nach Höchst gestaltet sich mehr als lustig: "Aaah, Brandon Boyd ... zerrst du den mit mir von der Bühne?"-Rufe sind da zu hören. Hallo, wir sind hier doch nicht bei den Backstreet Boys. Vor der Jahrhunderthalle angekommen revidiere ich dieses Urteil jedoch - Incubus-Fans machen jedem Boygroup-Anhänger Konkurrenz. Getränkepreise so wie das Flair der Jahhunderthalle tun ihren Rest.

Auch bei der Vorband stimmt dieses Mal einfach alles. Hundred Reasons aus England blasen die nahezu ausverkaufte Jahuha förmlich weg. Die fünf Londoner sind hier zu Lande noch recht unbekannt, aber sie könnten bald das nächste große Ding werden!

Nach kappen - viel zu kurzen - 45 Minuten geht es an das schier endlose Umbauen. So langsam wird es dreist. Als die ersten Töne von "Megalomaniac" erklingen, ist der Ärger allerdings schnell vergessen. Gefolgt von Hits wie "Make Yourself" oder "Drive", ertönen viele ruhige, balladeske Klänge. Ein Großteil des Sets wird zum allgemeinen Erstaunen instrumental gespielt.

Nach dem genialen "The Warmth" ist für mich dann aber doch alles gesagt. Da helfen auch keine Coverversionen von Rapper Usher. Ich verziehe mich Richtung Getränkestand. Dort bin ich nicht allein. Anderen scheint es auch etwas langweilig geworden zu sein. Die Sanitäter haben jedoch alle Hände voll zu tun: Hier ein Kreislaufkollaps, dort ein verstauchter Fuß.
Der Schweiß läuft immer noch in Strömen, aber irgend etwas fehlt. Der Funke zwischen Band und Publikum will nicht so recht überspringen. Man merkt den Jungs von Incubus den Spaß an der Musik nicht an, da fehlt einiges an Herzblut. Erst bei der kurz ausfallenden Zugabe, insbesondere bei "Pardon Me", stimmt die Harmonie wieder: Das Publikum singt den kompletten Refrain und feiert sich selbst. Schluss. Licht an. Ab in den Parkplatzstau. So lässt sich gute Anfangsstimmung auch versauen.

Mit Incubus als Support und Hundred Reasons als Headliner wäre der Abend perfekt geworden. So bekommt das Konzert von mir aber nur eine knappe 3+ auf der Richterskala.


Katrin Reichwein - sounds2move.de

 

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