Festivalbericht
zum Rock am Stück 2013
Schnell
gleicht der Acker einer großen Matschsause und trotz stellenweise
miserablen Wetterbedingungen entern SKYLIMIT die
Bühne um Punkt 15 Uhr
und heizen den Besuchern der diesjährigen Rock am Stück-Ausgabe
augenblicklich ein. Bepackt mit allerlei Cover-Hits tanzt sich das
Publikum mitten in Fritzlar warm. Warm für einen Abend, der noch
spektakulär werden soll. Direkt im Anschluss liefern TRIPLE B ihr
sattes Programm ab, die sich die Klinke mit DORRN in die
Hand geben -
zwei starke Bands, die dem Publikum ein Lächeln auf’s Gesicht zaubern.
"Je später die Stunde, desto voller die Gäste", schließlich darf auf
jedem Festival genau was nicht fehlen? Richtig, gut gezapftes Bier! Und
davon gibt es reichlich. Für den ein oder anderen Festivalbesucher
sicherlich viel zu reichlich, aber hey: Legt die Etikette und den
Bürostuhl-Knigge einfach mal beiseite – hier geht’s um Spaß, Freude und
jede Menge gute Musik.
[Hard
Riot] Genau
damit sollte es auch im Programm weitergehen. HARD RIOT nehmen
die
Bühne ein und legen kompromisslos mit ihrer Setlist los. Jung,
Charmant, Charismatisch, Energiegeladen und 100% ready to rock. Die
Heilbronner liefern kernigen, guten, altbewährten Hard Rock ganz im
Stile von AC/DC ab. Handgemacht, ehrlich und straight nach vorne – so
muss es sein. Fritzlar feiert Michael & Co. und doch teilt sich
an
dieser Stelle etwas die Spreu vom Weizen. Sicherlich mag das zum Teil
auch am Wetter gelegen haben, zum Teil aber auch am nachfolgenden
Abendprogramm. Während in der Umbaupause REACHED als Special Guest
vorbeischauen und die Rock am Stück-Hymne in die Gehörgänge des
Publikums transportieren, macht sich Backstage schon die wohl
umstrittenste Band des Abends bereit. Leichte Kost? Keinesfalls.
Geschminkt und mit Kunstblut beschmiert, Militäroutfits und bekannt für
kontroverse Songtexte – von keiner anderen Band ist die Rede als von
OST+FRONT.
Herrmann Ostfront, Eva Edelweiß und Co. werden mit tosendem
Beifall begrüßt und liefern eine Show ab, bei der so mancher im
Publikum ins Staunen gerät. Zumindest der Teil, der bis dato noch
nichts von Ost+Front gehört hatte. Für Kinderaugen ist dies in keinem
Fall das Richtige und für Kinderohren schon gar nicht – doch die
Fritzlarer scheinen in Punkto Kindererziehung ganz und gar nicht
kleinlich, sondern viel mehr hart im Nehmen zu sein. Im vorderen
Publikumsbereich stehen Eltern mit ihren Kindern, die lauthals die
Worte „Fleisch“ und „Gang Bang“ in Richtung Bühne schreien. Fernab der
vorhandenen Skepsis hierüber liefern Ost+Front eine Show der
Superlative ab. Für mich persönlich das absolute Highlight dieses
„ultimativen Rockevents“. Ost+Front sind definitiv ein Hingucker –
für’s Auge bieten sie in jedem Falle reichlich. Sei es nun die
Verkörperung des besungenen „alten Mannes“ (in der Rolle: Eva
Edelweiß), die Prozedur mit Fleisch zu „Fleisch isst Fleisch“, der
zerfledderte Handschuh der durch den Wind fliegt (dafür: Lob an Petrus
für diese Showeinlage!!), ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, so
begeistert wie ich bin. Selbst Platz für Neues wurde gelassen und so
liefern Ost+Front auch noch einen kurzen Vorgeschmack auf das neue
Album ab („Schlag mich“, „Silikon“). Ohne viel Dahergerede: Hier sind
Ost+Front, Ost+Front, das waren Ost+Front - Große Klasse. Fazit:
Trotz Wind und Wetter sind wir voll und ganz auf unsere Kosten
gekommen. Gerade für Ost+Front und Stahlmann hat sich jeder einzelne
Kilometer von Berlin nach Fritzlar ausgezahlt. Besten Dank an die
Organisatoren des diesjährigen Rock am Stücks, wir sind gespannt, was
es nächstes Jahr zu sehen gilt.
weitere
Fotos folgen in Kürze via Facebook.
Link: www.rock-am-stueck.de
[Ost+Front]
Den
Abschluss dieses Abends sollten unter Ankündigung eines großen
Abschlussfeuerwerks die Göttinger von STAHLMANN
übernehmen. Der Festivalplatz leert sich zwar zunehmend, jedoch sind
die, die sich einen Platz vor der Bühne gesichert haben, bestens
gelaunt und bieten Mart und Co. ein Publikum, das Spaß macht. Mit
charismatischer Stimme und den eingängigen Melodien verzaubern die
Stahlmänner die verbliebenen Festivalbesucher. Jung wie Alt rocken zu
Songs wie „Süchtig“, „Stahlwittchen“ oder „Spring Nicht!“ genauso wie
zu Songs wie „Hass Mich, Lieb Mich“ oder „Engel der Dunkelheit“. Wer
jetzt noch auf den Beinen ist, feiert auch bis zum Schluss mit.
Stahlmann präsentieren sich in Bestform und liefern so einen wirklich
krönenden Abschluss dieses ersten Junitages. Wer danach noch eine Prise
„Wow!“ braucht, bleibt bis zum finalen Feuerwerk.
[Stahlmann]
[links:
Stahlmann, rechts: Ost+Front]