Festivalbericht zum Ragnarök 2010

 

Viele organisatorische Neuerungen gab es beim diesjährigen, mittlerweile siebten Ragnarök Festival zu erleben. Erstmals fand das Pagan Event an drei Tagen statt. Zudem war man in die deutlich größere Ostbayernhalle nach Rieden/Kreuth umgezogen, was nicht nur für Vorteile in der Halle sorgte, sondern auch die zuvor äußerst problematische Camping- und Parksituation merklich entspannte. Zum ersten Mal wurde auch mit zwei Bühnen gearbeitet, die von den Bands abwechselnd bespielt wurden. Dadurch wurde im Großen und Ganzen ein deutlich reibungsloserer Ablauf gewährleistet. Mit einer Ausnahme: Die deutschen Party-Metaller Grailknights hatten eine satte Stunde Verspätung. Zum Glück! Denn andernfalls hätte ich es nicht rechtzeitig geschafft, zu Arkona pünktlich in der Halle zu sein. Denn für auswärtige Werktätige ist ein Festivaldonnerstag nicht unbedingt das Gelbe vom Ei...

 

Die Bands Ravenlore, Thormesis, Imperium Dekadenz und Carach Angren konnte ich auch trotz 500 Kilometern in Rekordzeit beim besten Willen nicht schaffen. Von den Grailknights durfte ich mir zumindest einen kurzen Eindruck verschaffen, auch wenn der nicht besonders positiv ausfiel. Musikalisch gab es Hausmannskost, und die Show ließ Assoziationen an die an die Augsburger Puppenkiste aufkommen. Der Drache erinnerte jedenfalls frappierend an das Urmel aus dem Eis. Danach kamen Arkona. Der für mich erste richtige Auftritt des Festivals sollte auch gleich der beste werden. Zwar gab es zu Beginn ein paar Soundprobleme, die wohl dem Soundcheck, der während des Grailknights-Auftrittes durchgeführt werden musste, geschuldet waren. Doch diese waren schnell überwunden. Und die große Überraschung: Diesmal gab es auch die folkloristischen Parts live auf authentischen Instrumenten zu hören und nicht wie sonst vom Band. Kein Wunder also, dass die Russen an diesem Tag die meisten Fans vor der Bühne begrüßen konnten. Die Mischung aus hartem Metal, partytauglichen Folkelementen und zu Herzen gehender slawischer Dramatik begeisterte nicht nur mich aufs Neue. Teilweise ging es auch Pogo-mäßig recht hart zur Sache. Mittelpunkt der Show war natürlich mal wieder Masha, die wie ein Derwisch über die Bühne tobte und sich abwechselnd die Seele aus dem Leib brüllte oder anmutig sang und pausenlos die Meute zum Mitmachen animierte. Bei der Songauswahl wurden alle Alben bedacht, wenn auch angesichts der Kürze der Spielzeit einige Klassiker außen vor bleiben mussten. Mit brachialer Härte versuchten im Anschluss Belphegor dem Zuschauerschwund entgegen zu wirken. Der knallharte Black-Death-Metal der Österreicher fand dann auch noch eine stattliche Anzahl Fans, die zu Songs wie „Bondage Goat Zombie“, „Lucifer Incestus“ oder „Walpurgisrites“ ordentlich abgingen. Mir war es allerdings angesichts des zuvor Erlebten in dem Moment etwas zu stumpf. Gleiches galt für Belphegors Landsleute Hellsaw, die danach ihren ursprünglichen Black Metal samt Corpsepaint konsequent durchzogen. Auch die letzte Band des Tages hinterließ bei mir einen durchwachsenen Eindruck. Bei Slartibartfass klang vieles irgendwie gewollt und nicht gekonnt. Der deutsche Standard Pagan-Metal samt Dudelsack hatte aber zumindest einen Lichtblick am Start. Mit „St. Cuthbert“ spielten die Schwaben einen echten Ohrwurm, der mir noch am nächsten Morgen durch den Kopf ging.

 


Skyforger

 

Eben dieser begann mit einer gehörigen Einlassverspätung. Ob es am Zoll-Großeinsatz lag? Die Jungs und Mädels in Grün schwirrten jedenfalls den ganzen Tag über durch die Halle. Man kann es nur vermuten. Denn eine direkte Kommunikation des Veranstalters mit dem Publikum fand während des gesamten Festivals nicht statt. Für die erste Freitag-Band Heathen Foray  bedeutete die Verzögerung, dass sie nur wenige Minuten nach öffnen der Halle zu spielen beginnen mussten. Das fiel nicht weiter ins Gewicht, da die Anzahl derjenigen, die den recht durchschnittlichen Melodic-Pagan-Metal der Österreicher hören wollten, doch überschaubar war. Support gab es dafür reichlich von ihren Landsleuten vom Napalm Records Stand, der links neben der Bühne aufgebaut war. Im Anschluss folgte der In-Extremo-Soundalike-Contest. Über den Sinn oder Unsinn von Mittelalterbands auf einem Pagan-Metalfest kann man trefflich streiten, aber dann gleich drei hintereinander auftreten zu lassen, halte ich für weniger geglückt. Den Anfang machten Ingrimm, die zumindest noch mit etwas Härte und Growls aufwarten konnten. Danach folgten Nachtgeschrei, deren nervender Sänger mich zu einer Shopping-Tour in den Metal-Markt animierte. Dritte im Bunde waren Ragnaröek, die es wahrscheinlich vor allem ihrem Namen zu verdanken hatten, dass sie im Billing auftauchten. Doch auch wenn hier mal wieder deutlich In Extremo Pate standen, gab es wenigstens eine amtliche Show mit Funkenzauber und Feuer zu begutachten.


Ragnaröek

Im Anschluss folgte dann wieder eines der wirklichen Highlights: Skyforger zelebrierten eine ihrer raren, reinen Folk-Shows. Nur auf folkloristischen Instrumenten und mit mehrstimmigem, klarem Gesang (natürlich in ihrer Heimatsprache) sorgten die Letten für einen der am meisten umjubelten Auftritte des Festivals und für anhaltendes Gänsehaut-Feeling. Im Mittelpunkt stand das 2003er Folk Album „Zobena Dziesma (Sword Song)“, ergänzt durch einige Zwischenspiele der regulären Alben. Ebenfalls ohne klassische Instrumentierung kamen im Anschluss Van Canto aus. Das Konzept – neben einem Schlagzeug performen nur Vokal-Akrobaten, die alle Instrumente singen - ist zwar recht originell, konnte mich musikalisch aber nicht unbedingt überzeugen. Zu hören gab es allerlei Klassiker von „Master of Puppets“ über „The Clans are Marching“ bis hin zu „Fear of the Dark“. Doch einzig erfreulich war es, mal wieder eine gut gesungene Version von Nightwishs „Nemo“ vorgesetzt zu bekommen. Auf ganze drei Songs brachten es dann die Psycho-Metaller Sólstafir. Das dennoch eine recht amtliche Spielzeit zusammenkam, ist den ellenlangen, hypnotisch-schleppenden Songs der Isländer zu verdanken. Neben Titelsong und „Pale Rider“ vom aktuellen Album „Köld“, gaben sie auch das fast 15-minütige „Ritual of Fire“ zum Besten, das sinniger Weise  dem Vulkan Eyjafjallajökull gewidmet wurde. Ein gelungener Auftritt, wenngleich ich schon gerne „Bitch in Black“ gehört hätte, welches wohl aber nicht mehr so ganz ins Bandkonzept passt. Überraschend gut angenommen wurden auch The Vision Bleak. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass die Düsterknaben jede Menge Metal im Gepäck haben. Jedenfalls hab ich bei wenig anderen Bands dieses Festivals so viele Köpfe gleichzeitig bangen sehen. Der Schwerpunkt des Sets lag beim neuen Album „Set sail to Mystery“, doch wurden auch die anderen drei Alben mit jeweils mindestens einem Song bedacht. Headlinerstatus ohne wirklich Headliner zu sein hatten im Anschluss Vreid. Die Norweger durften als einzige Band einen 80 Minuten-Set spielen. Außerdem punkteten sie mit einer aufwändigen Videoshow. Musikalisch klang es überraschend black-metallisch hart. Durch den leichten Rock´n´Roll-Einschlag und die militärisch anmutenden Videoeinspielungen fühlte ich mich etwas an die Esten Loits erinnert. Höhepunkt war natürlich der lang erwartete Windir-Tribut. Mit Gastsänger Vegard, dem Bruder des verstorbenen Windir-Sängers Valfar, wurden die Songs „Blodssvik“, „Svartesmeden og Lyndamirstrollet“ und „Journey to the End“ zum Besten gegeben. Für den einen oder anderen hätte es wohl ein Bisschen mehr sein dürfen. Doch als Zugabe diente dann mit „Pitch Black“ wieder ein Vreid-Song.

 

Mit Ensiferum folgte der eigentliche Headliner des Abends, der sicher auch die meisten Fans an diesem Tag mobilisieren konnte. Die Finnen ließen nichts anbrennen und lieferten gewohnt gute Kost. Die Setlist ließ von „Token of Time“ über „Iron“ bis hin zum neuen Party-Hit „Tavern of Time“ kaum Wünsche offen, und sogar „Victory Song“ wurde nicht ausgespart. Weniger lustig: Der Typ hinter mir, der während „Deathbringer from the Sky“ kotzend zusammengebrochen ist. Soundcheck-Weltmeister waren mal wieder Haggard. Und das obwohl sie nur mit einer Rumpfelf angetreten waren. Der  Sound klang beim Opener „The sleeping Child“ dennoch nicht gerade berauschend. Allgemein konnte das bayerische Mini-Orchester nicht an den sehr guten Auftritt von vor zwei Jahren anknüpfen. Von daher war es zu verschmerzen, dass sie ihre eigene Verspätung diesmal von der Spielzeit abgezogen bekamen. Als Meister des Playback erwiesen sich Hollenthon, die abermals weite Teile ihrer Musik inklusive Sängerin aus dem Off erklingen ließen. Doch im Gegensatz zum Auftritt auf der Tour mit Endstille und God Dethroned war wenigstens der Sound einwandfrei. So gab es einen durchaus gelungenen Symphonic-Metal Auftritt, der deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätte. Noch weniger los war dann bei Obscurity, die mit ihrem schnörkellosen Pagan Metal nur noch ein paar Unermüdliche bewegen konnten.

 

Die Müdigkeit war auch am Samstag Mittag noch allgegenwärtig als um 12 Uhr – quasi den eigenen Bandnamen konterkarierend - Midnattsol auf die Bühne mussten. Die deutsch-norwegische Co-Produktion, die auch noch auf ihren Keyboarder verzichten musste, durfte dabei in nicht all zu viele erwartungsfrohe Gesichter blicken. Doch der Gothic Metal mit leichten Folk-Anteilen wusste durchaus zu gefallen. Sängerin Carmen ist in ihrem weißen Gewand und den blonden langen Haaren definitiv die perfekte Vorzeige-Elfe, und der Rest der Band rockt was das Zeug hält. Zu hören gab es vor allem Songs des zweiten Albums „Nordlys“, doch auch ein paar ältere Songs wie „Lament“ oder „Haunted“ gab es auf die Lauscher. Vermisst hab ich dagegen eine echte Ballade wie “Tapt Av Håpne“, bei der Carmens schöne Stimme erst so richtig zur Geltung kommt. Lustig fand ich auch ihr Bier-Posing – zu Beginn und Schluss des Konzertes ein angetäuschter Schluck, und zwischendrin gab es irgendeinen seltsamen Fruchtdrink. Danach vertrieben Helfahrt mit ihrem überraschend rotzigen und harten Sound alle Elfen wieder in den Wald. Man kann die Band zwar grob in die Schublade „deutsche Paganschwemme“ stecken, trotzdem haben sie an diesem Tag nicht nur meinen Nerv getroffen. Dies gelang Akrea leider nicht. Zumindest meine Wenigkeit verkrümelte sich lieber auf die Tribüne, um dem etwas gesichtslosen Death-Black-Metal-Mix zu folgen. Fjoergyn gehören zu den Bands, die man entweder liebt oder hasst. Ich konnte schon wie im Vorjahr nix mit dem Sound der Thüringer anfangen. Doch es gab genug Fans, die das anders sahen und die Mischung aus Black Metal, Eisregen und Sportfreunde Stiller toll fanden. Auch die Routiniers von Agathodaimon konnten mich nicht vom Hocker reißen. Nach wechselvoller Geschichte hat sich die Band mittlerweile stilistisch zwischen alle Stühle gesetzt. Demnach konnten auch nicht all zu viele Banger etwas mit dem eher langweiligen Mix aus melodischem Black-Metal, Death Metal und Modern Metal anfangen. Das sah bei Riger natürlich anders aus. Die Altmeister aus Frankfurt an der Oder sind bei so einem Event immer gern gesehene Gäste. Die Setlist bestand fast ausschließlich aus Songs des letzten Werkes „Streyf“ sowie vom 2002er Album „Des Blutes Stimme“. Da die Band heutzutage auf Keyboards weitestgehend verzichtet, gab es leider nichts von den von mir favorisierten ersten beiden Alben zu hören. Dennoch ein grundsolider Auftritt. Noch besser fand ich in der Folge Skald Draugir mit seinen Mannen von Helrunar, die bei der Songauswahl mehr Fingerspitzengefühl walten ließen. „Frostnacht“, „Bis die Seele gefriert“ und natürlich „Älter als Kreuz“ vom wohl besten Album „Frostnacht“ bildeten das Grundgerüst des Auftritts und wurden von je einem Song vom Debüt, dem letzten Album „Baldr ok Íss“ sowie einem ganz neuen Song ergänzt. Sound und Performance wussten auch zu überzeugen, so dass die Stimmung im Saal langsam in Fahrt kam.

 

Eine Wall of Death auf dem Ragnarök – hat es das schon einmal gegeben? Suidakra machten es möglich. Auch wenn ich Arkadius und seine Mannen in der Vergangenheit schon in besserer Form gesehen hab, ging die Menge beim keltisch angehauchten Melodic Death Metal der Düsseldorfer gnadenlos steil. Gespielt wurden neuere Tracks von „Crógacht“, aber natürlich auch Klassiker wie “Wartunes“ und  „Dragonbreed“. Songs aus der ganz frühen Schaffensphase („Lupine Essence“ bis „Lays from Afar“) gab es jedoch nicht. Das vorgegebene Energielevel konnten RAGNAROK in der Folge nur schwerlich halten. Nicht gerade unterstützt wurde dieses Unterfangen durch den ziemlich indifferenten Sound der norwegischen Schwarzmetaller. Für meine Ohren jedenfalls kam bei den Bemühungen der Corpsepaint-Kandidaten nicht viel mehr als purer Krach heraus. Als Avantgarde Black-Metal angekündigt, hatte ich mir von WOLVES IN THE THRONE ROOM doch etwas mehr versprochen. Irgendwie kam bei den epischen, fast ausschließlich im getragenen Tempo gehaltenen Songs nur Langeweile auf. Nicht unbedingt verbessert wurde die Situation dadurch, dass sich die Band als wenig kommunikativ präsentierte. Das kann man von SKYFORGER sicher nicht behaupten, die nach dem gestrigen Folk-Set heute ihr neues Album „Kurbads“ im Rahmen eines regulären Metal-Auftritts präsentieren durften. Mit “Curse Of The Witch“, “Son Of The Mare“, “The Devilslayer” und “In The Underworld“ gab es gleich vier neue Stücke, die live deutlich besser kamen als auf der aus meiner Sicht doch etwas enttäuschenden CD. Dazu gab es je zwei Songs von „Thunderforge“ und „Latvian Rifleman“, so dass beim abschließenden „Migla Migla, Rasa Rasa“ die ganze Halle in Bewegung geriet.

 


Van Canto

 Noch mehr Gedränge vor Bühne verursachten dann EQUILIBRIUM. Auch wenn manch einer der Band fehlende „Trueness“ vorwirft, so muss man den Bayern angesichts des Zuschauerinteresses unumwunden den Status des eigentlichen Headliners zugestehen. Dementsprechend durfte die Band auch 60 anstatt der angekündigten 45 Minuten spielen. Viele waren gespannt, wie sich der neue Sänger Robse schlagen würde. In Sachen Performance und Auftreten hatte er die Menge zwar im Griff, seine sehr extreme Stimme passt meiner Ansicht nach aber eher zu Black als zu Party-Pagan Metal. Die Setlist war was das Verhältnis „Turis Fratyr“ zu „Sagas“ angeht recht ausgeglichen. Und auch neue Songs vom kommenden Album „Rekreatur“ gab es zu hören. Schmerzlich vermisst habe ich dagegen „Vidars Hallen“.

 

Dem norwegischen Oldschool-Projekt SARKE gelang es mit seinem deutlich an Celtic Frost angelehnten Sound danach nicht, das Stimmungslevel zu halten. Frontmann Nocturno Culto gab zwar noch mal alles, doch ähnliche Begeisterungsstürme wie beim letztjährigen Wacken-Auftritt konnte er nicht ernten. Die Celtic-Frost-Coverversion „Dethroned Emperor“ musste diesmal auch ohne ihren Schöpfer Tom G. Warrior auskommen. Beim nominellen Headliner GORGOROTH wurde es dann wieder etwas voller. Die norwegischen Black-Metal-Veteranen hatten in der Vergangenheit einige Querelen zu überstehen. Mit puristischer Show und neuem Sänger ging es nun darum zu zeigen, dass man immer noch weiß, was so eine echte Schwarzmetallharke ist. Und auch wenn der neue Sänger Pest Gaahl nicht das Wasser reichen kann, legten die Bergener einen exzellenten Auftritt hin. Vor allem der super klare Sound wusste zu überzeugen (vor allem wenn man noch das Gerumpel von Ragnarok im Ohr hatte). Sie Songauswahl bot alles - von den neuen “Quantos Possunt ad Satanitatem Trahunt“-Songs wie „Satan Prometheus“ oder “Prayer“ bis hin zu den thrash-lastigen Altstücken wie „Katharinas Bortgang“ oder „Destroyer“. Auffällig auch, dass es gleich fünf Songs von „Under the Sign of Hell“ gab, das letzte Gaahl-Album „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ dafür als einziges komplett ausgespart wurde. So sehr sich Gorgoroth auch mühten, es war nicht zu übersehen, dass sich die Halle zu vorgerückter Stunde zusehends leerte. Ein lustiger im Publikum zu beobachtender Trend am Rande: das Panda-Streicheln, unter dem die Handvoll in Corpsepaint aufgelaufener Fans zu leiden hatte. Im Anschluss konnten KROMLEK mit ihrem recht durchschnittlichen Pagan Metal noch ein paar hundert Unentwegte vor der Bühne versammeln. Bei mir hängen geblieben ist eigentlich nur der eine Song, der mit Keyboardklängen aufwartete, die schon fast Disco-ähnliche Züge aufwiesen. Den Rest vom Schützenfest bedienen durften zum Abschluss CTULU. Eine undankbare Aufgabe, die die Niedersachsen mit ihrem straighten aber nicht zu verkrampften Black Metal jedoch souverän meisterten.

 

Fazit: Musikalisch gab es einige wirklich sehr gute Konzerte, die allerdings allesamt von Bands vorgetragen wurden, von denen man dies auch erwarten durfte. Für das nächste Jahr würde ich mir wieder ein paar mutigere Entscheidungen bei der Bandauswahl wünschen, damit man mal ein paar neue Bands kennen lernt. Gerade auch in Osteuropa gibt es noch so viel zu entdecken. Außerdem würde ich es begrüßen, wenn man sich wieder etwas mehr auf die Kernkompetenz, den Pagan Metal konzentrieren würde. Der Samstag hat eindeutig gezeigt, dass Equilibrium Gorgoroth und Sarke um Längen geschlagen hat (wohlgemerkt, das reine Zuschauerinteresse betreffend). Organisatorisch war von kleineren Mängeln abgesehen (keine Mülleimer, Metal-Markt etwas zu weit ab vom Schuss) alles in Butter. Umso erstaunlicher ist es, dass man im nächstem Jahr wieder nach Lichtenfels zurück kehren will. Hoffentlich können die Veranstalter die angekündigten Verbesserungen zu 2009 wirklich realisieren. Positiv dagegen finde ich die Entscheidung, das Festival wieder auf zwei Tage zu begrenzen. Das Ragnarök 2011 kann also kommen...

 

Alexander Dontscheff – www.sounds2move.de

 


Midnattsol
 


Helfahrt

 

Link: www.ragnaroek-festival.com