Vorbericht zum Summer Breeze Open Air 2008

 

In wenigen Wochen ist es wieder soweit: Das (inzwischen ausverkaufte) Summer Breeze öffnet seine Pforten zum elften male (zum dritten Male in Dinkelsbühl) für mehr als Vierzigtausend metallische Gäste. Das Metal-Open Air hat sich mittlerweile zu einem richtigen metallisch glänzenden Renner nicht nur im südlichen Teil unserer Republik entwickelt, hinter dem W:O:A sicherlich, welches größenmäßig kaum zu toppen ist, aber mindestens gleichrangig mit dem PartySan, dem RHOA und einigen anderen lautet die selbstbewusste Devise der Veranstalter. Wie war das noch mal im Jahre des Herrn 2007? Blicken wir entspannt zurück. Wir erinnern uns gern an die 540 km Anreise bei 35 Grad im Schatten, die Busfahrten vom beschaulich-romantischen Mittelalterstädtchen Dinkelsbühl auf verschlungenen Wegen durch Felder, Wälder und Wiesen zum Festivalgelände, auf welchem dann zu Fuß nochmals größere Entfernungen zu meistern waren, sei es zum Zeltplatz oder den zwei Bühnen. Des weiteren erinnern wir uns an einige Kultfiguren des Rock/Metal, welche in eigenwilligsten Verkleidungen das Publikum überraschten, denken an die familiäre, friedliche Atmosphäre auf dem Gelände zurück, welche durch zahlreiche Kinder eine ungewohnte Auflockerung erfuhr. War da nicht auch der überlaute Hammer-Bus, der so manch ein Konzert übertönte? Sattsam durchgebackene Flammküchlein? Ringen im Matsch? Schwarzgewandete nette Fräuleins und mehr oder weniger muskelbepackte (der Begriff Bauchmuskeln bot hier interessante Interpretationen) männliche Metaljünger begegneten uns nicht nur vor den Bühnen, sondern in gedrängter Anzahl im Bereich des Shirt-Merchandising, in welchem sich der Autor dieser Zeilen ein Ensiferum Shirt zulegte, in weiser Voraussicht auf 2008...

 

Und dann waren da nichtzuletzt die Bands. Wir lassen Amon Amarth Revue passieren, die uns mit Drachenboot, Schwerteinlagen und "Death In Fire" beglückten. Gefeiert wurden Eluveitie mit ihrem partytauglichen Folkmetal; die Bandmember entpuppten sich allesamt als sehr sympathische, neckischen Scherzen nicht abgeneigte Personen. Finntroll machten dort weiter, fröhliche Schunkelei, unterbrochen von skeptischem Blick seitens des Auditoriums in den nicht immer strahlend blauen Himmel, welcher seine Schleusen hin- und wieder öffnete. Moonsorrow boten ihre kürzeren Tracks mit ungewöhnlicher Härte, Bolt Thrower walzten sich durch die mittelalterliche Stadtmauer. Für Death Metal Maniacs gabs Immolation, Suffocation und Illdisposed, für BM-Jünger Koldbrann bei hellstem Sonnenschein, Dark Funeral mitten in der Nacht und Sycronomica zum Frühstück. Der an progressivem Gitarrengequirle interessierte Fankreis durfte sich an den schrägen Communic und Nevermore erfreuen, Poisonblack oder L'ame Immortelle (besonders backstage, hehe...) beglückten die zahlreichen Görlies. Überhaupt: das Summer Breeze eint die diversen Subgenres, denn es war/ist eines der abwechlungsreichsten Open Airs in unserem Ländle, da hier neben Black-, Death-, Thrash- oder Gothic-Metal (After Forever, Sirenia) auch für Metal Corler oder Modern Metal-Anhänger geeignetes hochkarätiges Futter in Form von Volbeat, Caliban oder Hardcore Superstar aufgeboten wurde, was nächtens alle zufrieden in die Zelte schwanken ließ. Für mich waren natürlich Dark Tranquillity das Highlight, spielten sie doch auch einige der vertrackt technischen Songs der letzten zwei Alben und das mit Bravour und großer Zustimmung seitens des Publikums, was Stanne und Co. sichtlich erfreute. Ob nun die Reiter, In Extremo oder die nimmermüde Doro, eine feierfröhliche Stimmung gab es im Grunde immer, obwohl Thor einige Blitze aus überbordenden grauen Wolken zuviel zu Boden schleuderte und eine Survival-Ausrüstung durchaus angebracht gewesen wäre.

 

Kurzum: es kann nur genauso gut werden, stimmen wir den Wettergott gnädig und freuen wir uns auf ein feinstimmendes Festival-Highlight vor malerischer Kulisse/Landschaft. Und mit CRADLE OF FILTH (neues Material?), PRIMORIDAL (mit ihrer "To The Nameless Dead" im Gepäck), ENSIFERUM ("The Wanderer" hören und niederknien), PARADISE LOST, SOILWORK, CULT OF LUNA (Postrock live? Bin gespannt, wie die Songs fließen, dabei sollte es regnen), DARK FORTRESS, KEEP OF KALESSIN (mit neuen, verwinkelten Songs im Gepäck), SWORN (für alle Windir-Freunde sehr interessant), KATAKLYSM, THE OLD DEAD TREE und vielen anderen (schaut euch auf http://www.summer-breeze.de/site.php?name=Bands&file=billing das Billing an ) gibt es diesmal auch wieder einige düstere, aber natürlich auch frohsinnige Schmankerl für die metallische Gemeinde zu sehen/hören. Zählen wir nun die Tage oder besser schon die Stunden...

 

M.E. – www.sounds2move.de

 

Link: www.summer-breeze.de