Festivalbericht Back to Rock 2008
Und
wieder mal hieß es Willkommen zum Back To Rock Festival in Reiden in Luzern. Und
auch wenn das Wetter alles andere als gut war, der Regen allgegenwärtig Kutten,
Mähnen und die Metal-Fans im Allgemeinen einweichte, war die Stimmung am
diesjährigen Back to Rock Festival trotz allem ausgezeichnet.
Freitag, 5. September
Den Anfang machten UNCHAIN, die mit ihrem handwerklich gekonnt umgesetzten Hard
Rock durchaus kurzweilig zu Unterhalten vermochten. Die Jungs und das Mädchen am
Bass präsentierten sich gleichermaßen spielfreudig wie auch sympathisch, was von
den Zuschauern, die noch nicht so zahlreich von der Bühne vertreten waren mit
wohlwollendem Applaus goutiert wurde. Band No. 2 am 1. Tag des Festivals hörte
auf den Namen AEONBLACK. Die aus Deutschland stammende Band drückte mit ihrem
Power Metal von Anfang an auf die Tube, auch wenn die Musik mit zunehmender
Dauer eintöniger wurde. Das Publikum schien damit aber kein Problem zu haben, da
vor der Bühne einiges ging. MOTORJESUS entpuppten sich danach als echte
Stimmungsmacher. Der Auftritt der Deutschen Heavy Rocker war von Anfang bis Ende
gelungen, hatten sowohl die Band wie auch die Zuschauer doch sichtlich Spaß. Ich
für meinen Teil habe auf alle Fälle meine Nackenmuskeln strapaziert und sogar
noch mehrere Tage später den Sound von MOTORJESUS im Genick gespürt.
Es wird an dieser Stelle wohl niemanden überraschen, dass SABATON
mit ihrem
Auftritt das Highlight des ersten Festivals-Tages ablieferten. Die Band ist auf
der Bühne einfach eine Macht, so auch auf den Brettern des Back to Rock. Die
Zuschauer machten dementsprechend Stimmung vor der Bühne und schwangen sich
kollektiv von einem frenetischen Höhepunkt zum anderen. Sabaton präsentierten
sich in absoluter Top-Form, wobei vor allem Joakim Broden sowohl als Sänger wie
auch Entertainer zu punkten vermochte. Alles in allem lieferten Sabaton somit
einen würdigen Abschluss des ersten Tages ab, der definitiv Lust auf den zweiten
Tag machte.
Samstag, 6. September
Aufgrund der Tatsache, dass ich ein Langschläfer bin, verpasste ich die
Auftritte von NIHILO und GREY MONDAY, da ich erst am Back to Rock eintraf als GONOREAS
die Bühne enterten. Und die Band legte einen gewohnt souveränen
Auftritt hin, der zwar nicht über alle Maßen begeisterte, aber trotzdem sehr
unterhaltsam ausfiel. SPELLBOUND prügelten sich danach durch ein Old School
Thrash Metal Set, das sich gewaschen hatte. Ohne Punkt und Komma und immer
mitten in die Fresse rein, das war die Devise der aus Deutschland stammenden
Thrash-Recken. Headbang-Action vor der Bühne gab es somit reichlich. Die
ebenfalls aus Deutschland stammenden SENCIROW vermochten mich danach nicht
wirklich zu überzeugen, da mich ihr Power Metal nicht ansprach. Nichtsdestotrotz
hatte die Band ihre Fans vor der Bühne, auch wenn meine Wenigkeit sich nach ein
paar Songs wieder entfernte.
Bei der folgenden Band CONTRADICTION war ich dafür Non-Stop vor der Bühne
anzutreffen, da sich die Deutsche Thrash Metal Band als DER Geheimtipp des
Festivals entpuppte. Mit viel Power und noch mehr Spielfreude knüppelte die Band
einem astreinen Thrash Metal um die Ohren, der einfach nur begeisterte.
Die schwedischen CRAZY LIXX begeisterte mit ihrem Sleaz Metal danach ebenfalls,
auch wenn die Band während ihres Auftrittes so manches Klischee bediente. Aber
gerade deshalb machte dieser Gig so richtig Spaß, wurde die Band doch von den
Fans nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Die zweitletzte Band des Festivals
hörte auf den Namen GODIVA und lieferte einen eher zwiespältigen Auftritt ab. So
präsentierte sich der Sänger eher lustlos, während die Instrumentalmannschaft
mit viel handwerklichem Geschick musizierte. Trotzdem konnten Godiva nicht so
recht überzeugen. Das Finale des Back to Rock Festivals bestritten danach die
Folk Metaller von ELUVEITIE. Und obwohl viele Bandmitglieder durch eine Grippe
geschwächt waren, sorgten Eluveitie für eine mehr als nur ordentliche Stimmung.
Zwar war hie und da anzumerken, dass die Band nicht 100% fit war, was aber dem
Unterhaltungswert keinen Abbruch tat. Songtechnisch wurde ein gewohntes
Programm, bestehend aus alten und neuen Songs abgefackelt, wobei vor allem "Inis
Mona", "Tegernakô", "Your Gaulish War" und "Lament" bei den Zuschauern bestens
ankamen. Und somit endete das Back to Rock Festival 2008 sehr gelungen, das
übrigens super organisiert war und allerorts mit einer friedlichen und
gemütlichen Stimmung zu gefallen vermochte.
Nando Rohner – www.sounds2move.de / 01.10.2008
Link: www.backtorock.ch