Vorbericht zum Wacken Open Air 2007

 

Kaum zu glauben: Das Wacken Open Air wird volljährig! In diesem Jahr findet das wichtigste Metal Festival Deutschlands (wenn nicht gar Europas) bereits zum 18. Mal statt. Was 1990 im kleinen Kreis und mit ein paar unbekannten Bands begann, wird in diesem Sommer wieder an die 50.000 Headbanger aus der ganzen Welt und über  60 zum Teil hochkarätige Bands in das kleine Dorf in der Nähe von Itzehoe locken. Doch dass sich das Festival seine freundliche und familiäre Atmosphäre bewahren konnte, beweist nicht zuletzt der vor kurzem in den Kinos gezeigte Dokumentarfilm „Full Metal Village“, der das Leben der Dorfbewohner und ihr Verhältnis zu der einmal im Jahr anreisenden „schwarzen Meute“ beleuchtet.

 

Seit ein paar Jahren beginnt das Wacken bereits am Donnerstag Abend mit der „Night to Remember“. Neben Wacken-Dauergast Saxon dürfen sich die Besucher auf die UK-Legende Blitzkrieg, die kultigen Australien-Rocker Rose Tattoo sowie eine Special-Show der Ruhrpott-Thrasher Sodom anlässlich ihres 25-jährigen Bandjubiläums freuen. Auch auf den kleineren Bühnen ist in diesem Jahr bereits am Donnerstag einiges los. Ob neumodisches Geknüppel von Neaera oder Hatesphere, Dark Rock der Letzten Instanz oder die Viking-Metal-Senkrechtstarter Tyr – hier kann jeder Banger seine ersten Highlights entdecken. Das volle Metal-Programm auf vier Bühnen von morgens bis in die späte Nacht hinein gibt es dann am Freitag und Sonnabend. Als Headliner fungieren Dimmu Borgir, Blind Guardian, Iced Earth, Cannibal Corpse, Type O Negative und In Flames. Doch auch die Bands in der zweiten Reihe stehen dem kaum nach: Napalm Death, Lacuna Coil, Therion, Grave Digger, Rage, Stratovarius, Destruction, Subway to Sally, Die Apokalyptischen Reiter und Moonspell um nur einige zu nennen. Doch Wacken wäre nicht Wacken, gäbe es nicht auch einige spektakuläre Bands, die etwas aus dem Rahmen fallen. So konnte man die norwegischen Kult-Rocker Turbonegro verpflichten sowie einen Reunion-Gig der Black-Metal-Legende Immortal arrangieren. Aus der Kategorie „ausgebuddelte Helden aus den 80ern“ gibt es diesmal einen echten Kracher. Nicht nur die US-Thrasher Sacred Reich werden zu sehen sein, mit Possessed konnte man die Death-Metal-Pioniere der ersten Stunde verpflichten.

 

Auch die kleineren Bühnen sind hochkarätig besetzt. Ob man Wikingern bei der Arbeit zusehen möchte (Moonsorrow, Enslaved, Kampfar), der dunklen Seite der Macht zugetan ist (1349, Secrets of the Moon, Vital Remains) oder es lieber True mag (Stormwarrior, Falconer, Benedictum) – jeder wird auf seine Kosten kommen. Und zwischendrin immer wieder Bands, die für die außergewöhnlichen Sound-Erfahrungen sorgen: Doom Metal von Swallow the Sun, Electro-Rock von Unheilig, die unvergleichlichen Disillusion oder das mittelalterliche Mini-Orchester Haggard.

Abgerundet wird das Programm wieder vom Metal-Battle-Nachwuchswettbewerb, Metal-Karaoke und Disco, dem unvermeidlichen Mambo Kurt und den W:O:A Firefighters. Da auch organisatorisch einiges verbessert  worden ist (Anordnung der Bühnen, Qualität der sanitären Anlagen) steht einer ausgelassenen, internationalen Metal-Party nichts mehr im Weg.

 

Alexander Dontscheff – www.sounds2move.de

Link: www.wacken.com