Jahrespoll 2012 - Markus Rutten

 

Beste Alben 2012:
Amy MacDonald "Life in a beautiful Light"
Baroness "Green & Yellow"
Callejon „"Blitzkreuz"
Delain "We are the Others"
Die Toten Hosen "Ballast der Republik"
Halestorm "The strange case of…"
Katatonia "Dead End Kings"
Letzte Instanz "Ewig"
Maiden United "Across the seventh Sea"
Papa Roach "The Connection"
Shinedown "Amaryllis"
Soundgarden "King Animal"
Stone Sour "House of Gold & Bones Part 1"
Swallow the Sun "Emerald Forest and the Black Bird"
Tenacious D "Rize of the Fenix"


Akustischer Durchfall / Totalausfälle 2012:
Der größte akustische Durchfall kam wie so oft von Politikern, vorzugsweise zur NSU, dem "Skandalspiel" von Düsseldorf und der folgenden Hexenjagd zur Sicherheit in deutschen Stadien und natürlich zu anderen "Großtaten" wie dem neuen Hauptstadtflughafen. Populismus und Dilettantismus blühen wie selten zuvor.

Bestes Artwork:
Kamelot "Silverthrone" (Ltd. Edition)
Swallow the Sun "Emerald Forest and the Black Bird"
Before the Dawn "Rise of the Phoenix"
Huntress "Spell Eater"
Testament "Dark Roots of the Earth".

Schlimmstes Artwork:
Da hat garantiert niemand das Running Wild-Comeback unterboten! Viel hässlicher geht’s kaum.

Überraschungsalbum des Jahres:
Billy Talent "Dead Silence"
Kiss "Monster".

Enttäuschung des Jahres:
Von der einen oder anderen richtig miesen Platte mal abgesehen, haben mich leider auch drei Alben ziemlich enttäuscht, von denen ich mir deutlich mehr erwartet und erhofft hatte. Nämlich die neuen Platten von The Cranberries (zu wenig Biss), Beth Hart (komische Ausrichtung) und Die Ärzte (neben ein paar Highlights deutlich zu viel Belanglosigkeit). An der Serienfront war die "Happy Endings"-DVD ein ziemlicher Reinfall: Lahme Charaktere, nur eine Hand voll überzeugender Folgen und zu allem Überfluss auch noch viel zu selten wirklich lustig. Produktion kann wieder eingestellt werden, Elisha "Kim Bauer" Cuthbert findet garantiert ein besseres Projekt. Auch blöd: 6 Monate Herbst.

Vollkommen unterschätzt:
In This Moment – Neues Image, recht sperrige Scheibe, aber mit etwas Distanz und Geduld irgendwie doch ziemlich cool. "Rize of the Fenix" von The D fand ich anfangs unverständlicherweise auch eher ernüchternd.

Total überbewertet:
Zweitligameisterschaft.

Bester Albumtitel:
Katatonia "Dead End Kings"

Debüt des Jahres:
Tremonti "All I was"
While She Sleeps "This is the Six".

Aufsteiger 2012:
Der unaufhaltsame Aufstieg der grandiosen Halestorm. Ansonsten natürlich die magische SGE, die nicht nur souverän aufsteigt, sondern in der 1. Liga direkt so weiter macht und die selbsternannten Topvereine das Fürchten lehrt. Weiter so! Two broke Girls begeistern auf Anhieb, kultverdächtig!

Album-Dauerläufer 2012:
Halestorm, Shinedown, Papa Roach, Maiden United, Die Toten Hosen, Calljon, Amy MacDonald, Delain, Tenacious D, Stone Sour.

Vertontes Fastfood (schnell satt gehört):
Wie beim Essen: Kaum drin, isses schon wieder auf nimmer wiedersehen verflogen.

Schreckensnachrichten und Tiefpunkte 2012:
Naziterroristen wüten ungestört, der Thüringer Verfassungsschutz guckt zu und lässt hintenrum "ausersehen" Akten und andere Dokumente schreddern. Roadrunner macht dicht. Thorsten Schlösser ist tot. Weil’s sonst nirgends reinpasst außerdem das hier: Bei der EM in Polen und der Ukraine wird zwar taktisch gut gespielt, aber Spaß macht das Zuschauen viel zu selten – für Komplette-Turniere-Gucker wie mich kann das echt zermürbend werden. Taktisch war das oft top, der Unterhaltungswert ist dafür aber nur knapp über der Grasnarbe.

Bestes Video 2012:
Shinedown „Enemies“.

Der nervigste Song des Jahres:
Gangnam fuck yourself? Ansonsten wurde zum Glück großzügig ignoriert. Nebenbei bemerkt kann einem die Fresse von Jürgen Klopp langsam aber sicher auch auf den Zeiger gehen, wenn der einem in gefühlt jedem 3. Werbespott unrasiert entgegen grinst.

DVD-Hingucker 2012:
Tarja "Act I"
Atrocity "Die gottlosen Jahre"
Jennifer Rostock "Live in Berlin"
Außerdem diverse Serien und Filme: The Big Bang Theory, Modern Family (OT), 2 Broke Girls (OT), How I met your Mother (OT). Die "The Dark Knight"-Trilogie in der Blu-Ray Box und die Fan-Edition von "Ziemlich beste Freunde".

Sympathischster Interviewpartner:
Lzzy Hale (Halestorm)
Ruud Jolie (Within Temptation)
Liv Kristine.

Top-Konzerte 2012:
Halestorm + In This Moment @ Hard Rock Live Orlando (USA)
Beth Hart @ Colos-Saal Aschaffenburg
Tenacious D @ Jahrhunderthalle Frankfurt
Amy Macdonald @ Domplatz Fulda
Within Temptation @ Sportpalais Antwerpen (B) (DVD Show)
Within Temptation @ Carré Amsterdam (Theatre Tour)


Live-Flops 2012:
Zum Glück verdrängt

Der Festival-Oscar geht an:
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Charakterkopf / Persönlichkeit des Jahres:
Sport: Alexander Meier, Oka Nikolov, Pirmin Schwegler.
Privat: Meine Frau.
Netzpersönlichkeit: Grumpy Cat.


Größter Schwachkopf:
Wo soll man da nur anfangen? Dave Mustaine wäre ein Anfang, Gesellschaft bekommt er von Geoff Tate. Ein Sonderpreis geht an unsere Bundeshauptstadt, die nicht nur ihren neuen Flughafen völlig verkackt, sondern deren Hertha nach Saisonende auch noch wochenlang über ihren völlig verdienten Abstieg lamentiert und sich durch die Instanzen klagt. Wenn dann noch der wohl senil gewordene Otto Rehhagel Parallelen zu Bombennächten im zweiten Weltkrieg zieht, ist das Maß längst übergelaufen. Imagepflege kann man auch in die falsche Richtung betreiben.

Kino-Highlights 2012:
Ziemlich beste Freunde, The Dark Knight Rises, The Amazing Spiderman, Ted, Project X, Die Tribute von Panem.

Heiß begehrt in 2013:
Neue Platten von Soilwork, End of Green, Stone Sour, Alter Bridge, Amorphis, Within Temptation und meinen anderen potentiellen Lieblingen, die vielleicht mit frischem Material bereitstehen. Papa Roach Headlinertour. Soundgarden Live. Mehr vom Frankfurter Offensivfußball, inkl. Vertragsverlängerungen von Rode, Jung, Veh und Altmeister Oka Nikolov. Mehr Sachlichkeit in der unfassbar populistisch geführten Diskussion um die angeblichen (und de facto nicht existenten) Gewaltexzesse im deutschen Fußball. Hilfreich wäre schon, wenn ahnungslose Vollpfosten wie Beckmann, Pocher und wahlkämpfende Politiker sich aus Themen raushalten würden, von denen sie keine Ahnung haben. Wenn sich die Hoppenheimer Söldnertruppe im Mai gen Unterhaus verabschieden würde, wäre das ein famoses vorgezogenes Weihnachtsgeschenk – also sieh zu Nikolaus!

Der obligatorische gute Vorsatz:
Bei Monate im Voraus gekauften Konzertkarten zur Sicherheit später noch mal aufs Datum gucken. Dann erspart man sich die Peinlichkeit an einem Samstagmorgen festzustellen, dass man Karten für Die Ärzte am Freitag hat(te). Verdammte Zusatztermine.