Listening Session - "Cynic Paradise" von Pain

 

Im Rahmen des Wacken Open Air nutzte auch Arbeitstier Peter Tägtgren die Gelegenheit, um die zahlreich anwesende Pressemeute auf die neuesten Ergebnisse seines Schaffens aufmerksam zu machen. Gleich zu Anfang betonte er, dass es nicht - wie wohl von vielen (unter anderem auch dem Verfasser dieser Zeilen) erhofft - um neues Hypocrisy-Material geht. Stattdessen steht der schwedische Workaholic mit einem neuen PAIN-Album in den Startlöchern. „Cynic Paradise“ soll am 31. Oktober erscheinen - und hier sind die ersten Höreindrücke.

 

Im Prinzip weisen die elf Songs alle von Pain bekannten Stilelemente auf: elektronisch und eingängig, aber trotzdem nicht ohne eine gewisse Grundhärte. Schon der Opener „I´m going in“ beginnt mit aggressivem Gesang und harten Beats, um im nächsten Moment mit einem sehr hymnisch-orchestralen Chorus einzuschmeicheln. „Generation X“ kommt dann wesentlich elektronischer und mit „normalen“ Vocals daher. Einen eingängigen Chorus hat es natürlich ebenso vorzuweisen wie das darauf folgende „Reach out (and regret)“, welches zusätzlich mit einem sehr sakral anmutenden Sample auftrumpft. Äußerst tanzbar, fast schon mit einem Disco-Beat ausgestattet folgt „Follow me“, auf dem sich Anette Olzon als Gastsängerin betätigen darf. Wesentlich härter, aber nicht weniger elektronisch geht es dann mit „Monkey Business“ weiter, bevor mit „Have a Drink on me“ eine waschechte Bluesnummer mit Hard-Rock-Riff und Bottleneck ins Haus steht. Der Titeltrack „Cynic Paradise“ (derzeit noch der Arbeitstitel des Songs) geht mit seinem abgespacten Gesangsstil und dem treibenden  „Live fast – die young“-Chorus fast als Hypocrisy-Nummer durch, wäre da nicht der typische Elektro-Beat. Noch elektronischer wird es mit „No one knows“. Hier erinnert nicht nur der Gesang ein ums andere Mal an Nine Inch Nails. Wenn man schon bei solchen Assoziationen ist, kam mir beim folgenden „Suck me sideways“ (Arbeitstitel) spontan Ministry in den Sinn. Einerseits wegen der harten Beats und dem aggressiven Gesang, andererseits aber auch aufgrund der rotzigen „I don´t care“ Attitüde. Mit „Not Your Kind“ gibt es noch einmal eine recht harte, Hypocrisy-ähnliche Nummer, bevor „Feed us“ uns das Ende der Scheibe noch einmal mit einer sehr schönen Melodie (und einem Klavier-Intro) versüßt.

 

Unter dem Strich steht also mal wieder eine runde Dreiviertelstunde extremer und tanzbarer (oder extrem tanzbarer?) Elektonik-Metal aus dem Hause Pain, die Fans wohl in keinem Fall enttäuschen und die Tage bis zum 31. Oktober lang werden lassen wird.

 

Tracklist "Cynic Paradise":

1. "I'm going in"
2. "Generation X"
3. "Reach out (and regret)"
4. "Flollow me" (ft. Anette Olzon)
5. "Monkey Business"
6. "Have a Drink on me"
7. "Cynic Paradise" (Arbeitstitel)
8. "No one knows"
9. "Suck me sideways" (Arbeitstitel)
10. "Not your kind"
11. "Feed us"

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de

 

 

Link: www.pain.cd


Durfte aus Zeitgründen nur wenig über sein neues Album berichten: Peter Tägtgren im Rahmen seiner kurzen Pressekonferenz auf dem Wacken Open Air.