Caliban „I Will Never Let You Down“ Videodreh-Report

 

Bekanntlich kommt am 25.5.2007 mit “The Awakening” das neue Album der Metalcoreler aus dem Ruhrpott auf den Markt. Um das Album passend zu promoten, bietet sich ein Video natürlich bestens an. Dieses Vorhaben wollten Caliban dann auch am 8. Mai in der Essener Disko Delta umsetzen. Eine Woche vorher postete die Band auf Myspace einen Bulletin, dass man sich doch per Mail melden solle, wenn man bei dem Videodreh dabei sein möchte.  200 Leute waren angepeilt, erschienen sind allerdings nur um die 125, was sicherlich an der Uhrzeit der Dreharbeiten lag. Um 15 Uhr sind schließlich fast nur Schüler und Studenten mit Freizeit aufzugabeln. In der Mitte besagter Disco wurde ein Boxring aufgebaut, in dem Caliban sich positionierten. Dahinter war noch ein „zweiter Stock“, den man über 5 Stufen auf der Treppe erreichte und der die gesamte hintere Länge und linke Seite einnahm. Zwischen Boxring und erwähntem zweitem Stock war eine Lücke von vielleicht 50cm, in der sich im Verlauf des Drehs zwischenzeitlich einige Fans postieren mussten. 

 

Nackte Tatsachen

 

Den ganzen Dreh über wurden die Fans von einer Seite zur anderen geschickt. Da fuhr die Kamera erst eben erwähnten Graben entlang, um die Leute beim Bangen zu filmen. Dann wurden aus dem Ring die Fans beim moshen abgelichtet, anschließend wurden die Anhänger vor den Ring geschickt und wieder zurück und so weiter und so fort. Einige der Aktionen hatte keiner der Statisten wirklich verstanden und dennoch zeigten sich die Rockerinnen und Rocker stets gefügig. Die meiste Zeit war einfach moshen oder bangen angesagt – und das verstand natürlich jeder. Doch was war das? Plötzlich Pause? Nein, das primäre Geschlechtsorgan eines Bandmitglieds (welches ich hier zum Schutze der Person nicht nennen möchte) erblickte im Eifer des Gefechts kurz das Licht der Öffentlichkeit, was für eine abrupte Unterbrechung und lautes Gelächter sorgte. Ob es dieser Take wohl ins fertige Video schaffen wird?

 

Große Pause

 

Zwischen den verschiedenen Einstellungen herrschte immer lockeres Treiben in der Disko. Die Bandmitglieder versorgten die Leute mit Bier und Wasser, redeten mit ihren Anhängern und waren auch sonst für jedes Foto zu haben. Von Starallüren kann bei den fünf Jungs also wirklich keine Rede sein. Wie man Gitarrist und Sänger Denis Schmidt entlocken konnte, wird das Video um die Veröffentlichung zu „The Awakening“ erscheinen. Bis dahin wird noch einiges nachbearbeitet, wie zum Beispiel die Farbgebung der Einstellungen. Sicherlich eine gute Entscheidung, weil es ziemlich hell in der Halle war, was bei einem Live-Video nicht all zu gut für die Atmosphäre ist. Die Jungs von Caliban zeigten sich unterdessen großzügig und entlohnten die angereisten Leienschauspieler mit Gästelistenplätzen für ihre Show Ende des Jahres in der Turbinenhalle Oberhausen im Vorprogramm der Thrash-Ikonen Kreator.

 

Die Arbeit ruft wieder

 

Natürlich ruft irgendwann auch die Arbeit wieder und so war es für die Fans sofort wieder an der Zeit sich den Positionsvorgaben Regisseur fügen. Tätigkeitsvorgabe: Überraschung – Moshen und Bangen was das Zeug hält. Und am Ende des Drehtages kann man mit Fug und Recht von sich behaupten, überall im Delta schon mal gestanden zu haben, so oft wurde man von A nach B nach C und zurück nach A geschickt – aber so ist das nun mal bei einem Videodreh mit abwechslungsreichen Einstellungen, Business as usual. Wären die erhofften 200 Leuten an diesem Tag auch erschienen, hätte man sicherlich seltener seine Position wechseln müssen. Doch auch so schienen alle Beteiligen ihren Spaß bei der Sache gehabt zu haben. Exakt 21-mal lief die neue Single „I Will Never Let You Down“ übrigens vom Band, bis alles im Kasten war und die Fans auf den Heimweg entlassen wurden. Wenn sie wollten, denn anschließend standen noch Einzelaufnahmen der Musiker auf dem Programm, die der Interessierte sich natürlich auch noch anschauen konnte. Als erster war Drummer Patrick Grün an der Reihe, der nach nur zwei Takes auch schon mit seinen Parts durch war. Gleichzeitig mit dem Ende des 23. Durchganges der Single verabschiedete sich der anwesende sounds2move-Schreiberling nach viereinhalb Stunden „Arbeit“ vom Ort des Geschehens. So kommt jetzt auch hoffentlich endlich mal meine Filmstar-Karriere ins Rollen. Ich warte immer noch auf Anrufe von Hollywood. Spielberg hat doch meine Nummer, oder?

 

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de

 

 

Fotos: Caliban

Link: www.calibanmetal.com