# 21

1.) Welches ist dein persönliches Album des Jahres und warum?

Oh, das war wohlmöglich das neue Whitesnake Album. Warum? Wohl weil es eben ein neues Whitesnake Album ist, haha! Wir werden nicht gerade oft mit neuen Studioalben von Mr. Coveradale verwöhnt, aber diese Scheibe war wirklich gut und auch schön heavy! 

2.) Gab es ein Album oder einen Song, der dich dazu veranlasst hat, sofort die Anlage oder den Player auszuschalten?

Das passiert mir oft. Meistens bei diesen Samplern, die den Metal Magazinen beiliegen. Diese bringen mich oft dazu zu fluchen, die Anlage auszuschalten, die Tür zuzuschmeißen und fluchtartig das Haus zu verlassen. Glücklicherweise hat noch keine CD aus meiner Privatsammlung zu einem solchen Szenario geführt. 

3.) Wie hast du das bisherige Jahr aus musikalischer Sicht wahrgenommen? Es wurden unzählige Alben veröffentlicht, ein paar Bands sind gegangen, andere gekommen. Wie fällt dein Resümee aus?

Dabei könnte ich etwas Hilfe gebrauchen, um mich zu erinnern was in diesem Jahr alles über uns kam. Metalcore, Deathcore oder Grind-Emo (oder wie immer man diese seltsamen Zusammenstellungen definiert, haha!) waren einfach überall und haben einen fauligen Geruch in meine Nase gezaubert. Außerdem gab es ein neues Metallica Album, das nicht viel besser war als „St. Anger“, oder? Judas Priest haben mit „Nostradamus“ ein Album gemacht, für das man selbst als Hörer davonlaufen und sich verstecken will. In gewissen anderen Genres habe ich vereinzelt aber auch mal etwas Gutes von Bands gehört, die ich mag wie etwa Opeth, Unleashed, Meshuggah, Gojira, Daylight Dies, Sun Kill Moon, Porcupine Tree, Hammock und so weiter. 

4.) Als nächstes hast du die Chance eine Anekdote aus dem bisherigen Jahresverlauf mit deiner Band zum Besten zu geben. Welche witzige oder anderweitig unterhaltsame Anekdote aus dem Studio, eurem Proberaum oder von on the Road fällt dir spontan ein?

Ich habe das Jahr soeben im Kopf auf Anfang zurück gespult und war überrascht wie rar die Abenteuer in unserem Camp gesät waren. Ich befürchte, dass 2008 nicht wirklich die richtige Würze für die Anekdoten-Front hatte. Ich verspreche mir für das kommende Jahr den Hintern aufzureißen, damit ich dann etwas Spannendes für euer Archiv habe, haha. 

5.) Wer ist dein persönlicher Idiot oder Held des Jahres und warum?

Oh man, es läuft wirklich viel Abschaum auf unserem Planeten herum. Die Sache da auf eine einzige Person zusammen zu kürzen wäre nicht gerade einfach und der Titel würde ständig den Besitzer wechseln, wenn im Millisekundentakt der nächste Kandidat um die Ecke käme. Mein Held des Jahres ist Ronald McDonald! Willst du Pommes dazu? Maxi oder normal? 

6.) In den Köpfen der Menschen existiert dieses klassische Bild vom Weihnachtsabend im familiären Kreis, mit Baum, Geschenken und all den anderen Klischees. Würdest du sagen, dass dein Weihnachtsfest diesen Klischees teilweise oder sogar gänzlich entspricht?

Da bin ich wohl nichts als ein weiteres Opfer. Diese Klischees gehören seit meiner Geburt zu meinem Leben und hatten damit auch einen großen Einfluss auf meine Sichtweisen und Gewohnheiten was Weihnachten betrifft. Wenn man Religion mal außen vor lässt, dann sind wir bei Kommerz und Familientraditionen voll dabei. Hier mal eine Checkliste des typischen, schwedischen Familienfestes:

- Weihnachtsbaum – check!

- Weihnachtsgeschenke unter dem Baum platziert – check!

- Ein ganz und gar etwa mit „adventsstjärnor” dekoriertes Haus, dazu ein „ljusstakar“ im Fenster – check!

- Eine besondere Mahlzeit zu Weihnachten, die als „julbord” serviert wird – check!

- Weihnachtsgebäck wie „pepparkakor” und “lussebullar” – check!

- Weihnachtliche Getränke, etwa “glögg” und “julmust” – check!

- das Ganze abgestimmt auf das nachmittägliche Weihnachtsprogramm im Fernsehen – check!

9.) Multiple-Choice: Welche Umschreibung für Weihnachten und seine Bedeutung trifft es deiner Meinung nach am besten und warum?

A)     Traditionelle, besinnliche Zeit mit der Familie
B)     Feiertage im Zeichen der Religion und Gläubigkeit
C)     Ein paar willkommene freie Tage vom Arbeitsalltag
D)     Kommerz und geheuchelter Frieden

A – Das kommt immer am Ende dabei raus.

B – Da kommt die Gewohnheit her.

C – Das ist es, was es sein sollte.

10.) Für viele ist die Weihnachtszeit mit einer gewissen Musik verbunden, etwa den klassischen Weihnachtsliedern oder einer gediegenen Klassik. Wie sieht die Sache bei dir zu Hause aus: Schallt dort auch „Jingle Bells“ durch den Flur oder hältst du dich von solcherlei Klängen fern?

Eine Weihnachtsplatte nur als Versuch sich an Traditionen anzubiedern ist verdammt nervig! Es gibt eine Hand voll Weihnachtsliedern, die ganz nett sind aber es kann nichts Gutes dabei heraus kommen, wenn du eine „Best of Christmas Songs“ CD auf Repeat in den CD-Schacht wirfst. Im letzten Jahr habe ich eine CD mit Hair Metal Bands eingelegt, die irgendwelche Weihnachtslieder gecovert haben, um meinen Standpunkt deutlich zu machen. Diese Musik ist einfach ganz und gar nicht cool! 

11.) Zum Abschluss lass uns noch einen Blick in die Zukunft werfen und über den Start ins nächste Jahr sprechen: Welche konkreten Pläne hast du bezüglich deiner Band schon jetzt für das nächste Jahr? Was können wir von euch erwarten?

Mit Katatonia sind wir immer noch mitten im Songwriting der Songs für unser 8. Album und wenn wir damit durch sind, werden wir ein paar Monate mit den Aufnahmen beschäftigt sein. Mit Bloodbath werden wir bis zum Sommer ziemlich auf Sparflamme fahren, bis es dann hoffentlich ein paar Festivalauftritte zu absolvieren geben wird. Das ist alles, was ich im Moment sagen kann.

Markus Rutten - www.sounds2move.de