# 18

STECKBRIEF

 

Name: Leeni-Maria Hovila Maria
Band: KIVIMETSÄN DRUIDI BATTLELORE
Position / Instrument: Gesang Keyboard
Herkunft: Finnland

 

Finnland
 

Aktuelle Veröffentlichung:

 

 

"Shadowheart"

 

"The Last Alliance"

 

Link: www.kivimetsandruidi.com www.battlelore.net

 

1.) Welches ist dein persönliches Album des Jahres und warum?

Maria: Muss es von 2008 sein?

Leeni-Maria: Da fängst du ja direkt mit einer richtig schwierigen Frage an. Ich habe noch keine Ahnung, ich lasse Maria den Vortritt.

M: Also seit Dan Swanö das letzte Battlelore-Album gemischt und gemastert hat, habe ich wieder sehr oft „Pulgatory Afterglow“ von Edge of Sanity gehört, das immer noch zu meinen Alltime-Favourites gehört. Ich glaube mit 14 oder 15 habe ich sie zum ersten Mal gehört und seitdem steht sie bei mir hoch im Kurs. In diesem Jahr hatte sie ein kleines Revival.

L: Ich hab ehrlich gesagt gar keinen CD-Player, haha! Bei mir läuft alles nur am Computer. Das hört sich jetzt bestimmt total bescheuert an, aber da ich sehr viel verschiedene Musik höre, dürfte das bei mir jedenfalls Sarah Brightman sein. Aber kein bestimmtes Album denn wie gesagt habe ich die ganzen Sachen nur auf dem PC und weiß daher nicht immer genau welcher Song zu welcher Platte gehört. Somit habe ich ein mehr oder minder eigenes Best-of Programm.

2.) Gab es ein Album oder einen Song, der dich dazu veranlasst hat, sofort die Anlage oder den Player auszuschalten?

L: Solche Musik besitze ich natürlich nicht, haha! Aber es gibt da diese eine finnische Band namens Sunlakäntila die absolute Scheiße ist! Sorry, aber es ist so.

M: Mir gefallen die ganz gut, aber egal, hehe.

L: Aber diese gottverdammten Hörner, die sie immer benutzen...  Grauenvoll!

M: Ich höre nicht mal Radio, daher fällt mir derzeit auch nichts Genaueres ein. Aber dass es genug Mist da draußen gibt ist unbestritten, haha.

3.) Wie hast du das bisherige Jahr aus musikalischer Sicht wahrgenommen? Es wurden unzählige Alben veröffentlicht, ein paar Bands sind gegangen, andere gekommen. Wie fällt dein Resümee aus?

L: (bläst die Backen auf) Ich habe keine verdammte Ahnung was in diesem Jahr raus kam. Abgesehen von unserem Album, denn das hab ich immer und immer wieder gehört. (zu Maria) Ich habe nicht mal euer Album gehört, haha!

M: Ich mag auf jeden Fall die neue Enslaved, weil sie sehr speziell und anders ist, vor allem anders als ihre früheren Alben. Aber ansonsten... ich war hauptsächlich damit beschäftigt die neuen Battlelore Songs zu lernen. Aber ich denke es kamen einige tolle Platten raus. Zumindest waren viele der Sachen, die ich gehört habe sehr gut.

 

4.) Als nächstes habt ihr die Chance eine Anekdote aus dem bisherigen Jahresverlauf mit eurer Band zum Besten zu geben. Welche witzige oder anderweitig unterhaltsame Anekdote aus dem Studio, eurem Proberaum oder von on the Road fällt dir spontan ein?

M: (überlegt lange) Wir waren fast das ganze Jahr nur im Studio... aber was ist dort passiert...?

L: Normalerweise macht man Musik und nimmt sie auf, haha!

M: Ja, normalerweise tut man das, haha! Aber wir reden hier von Battlelore. Am liebsten erinnere ich mich an die Abende im Studio zurück, wenn ich mit Jyri (Gitarrist der Band, Red.) allein im Studio war und meine Keyboards aufnehmen sollte. Dort hatten wir auch einen großen Flipper, aber im flippern bin ich total mies. Also habe ich die meiste Zeit des Abends damit zugebracht neben Jyri zu stehen und ihn anzufeuern. Super, weiter so – HIGHSCORE! Haha! Das war wirklich lustig, auch wenn es sich jetzt vielleicht nicht so anhört.

L: (mit ironischem Grinsen) Oh ja, wir können es uns bildlich vorstellen, haha! Bei uns ist viel passiert, aber ich neige dazu manche Sachen unheimlich schnell wieder zu vergessen. Mir fällt da aber eine Geschichte ein, die ebenfalls im Studio passiert ist, als wir „Shadowheart“ aufgenommen haben. Damals war ich allein mit unserem Produzenten Esa Orjatsalo dort und er hat mich sehr damit amüsiert mir mitzuteilen was er angeblich beim Hören unserer Texte verstanden hat. In einem der Stücke etwa heißt es vom Finnischen frei übersetzt „The Boy does not lay in the Ashes“ und er hat verstanden „The Dog is not laying in the bushes“, haha! Ein anderes Beispiel ist „The last remains of hope everyone shall loose“; oder eben “He eats the rest of his dog” in Esas Version, hahaha! Dann sagte er nur, dass der Hund, wenn er schon im Gebüsch liegt bitte nicht auch noch gefressen werden sollte, haha.

5.) Wer ist dein persönlicher Idiot oder Held des Jahres und warum?

L: Ok, das müsste jetzt ja eigentlich eine einfache Sache sein, richtig? Ich denke der Idiot des Jahres ist dieses Showgirl, das eine Affäre mit unserem Außenminister hatte und daraufhin zu einem regelrechten Publicity-Animal für den Rest des Jahres in Finnland wurde.

M: Stimmt. Sie hatten sich zudem einige SMS geschickt, die am Ende sogar in einer Zeitung gelandet sind. Daraufhin musste der Minister sogar sein Amt niederlegen.

L: Dann sollte vielleicht doch eher der Außenminister selbst zum Idioten des Jahres ernannt werden. Wer eigentlich in einer Bilderbuchfamilie lebt und dann einer Stripperin derartig sexuell geprägte SMS schickt... Ja, das ist unser Idiot des Jahres. Aber was ist mit den Helden?

M: Da muss ich jetzt wieder Dan Swanö sagen, denn unser neues Album klingt endlich so, wie es schon immer sein sollte. „The Last Alliance“ ist unser fünftes Album und Dan hat endlich den richtigen Sound gefunden.

L: Toll, jetzt halte ich hier wieder alles auf. Oh dear... (überlegt lange) Vielleicht sollte ich jetzt etwas Hoffnungsvolles und Tiefgründiges sagen wie „Natürlich Barack Obama! Endlich haben die USA einen Mann, der die Dinge anpackt und etwas bewegt.“.

M: Das wäre doch schon mal ein guter Anfang.

L: Ihn muss ich auf jeden Fall erwähnen. Aber noch mehr meinen Freund mit dem ich zusammen lebe und der mich mein Ding durchziehen lässt. Er ist jetzt zu Hause, lässt mich aber mit der Band auf Tour gehen und all das und kommt nicht auf die Idee mir zu sagen ich solle dies und das nicht tun. Man hört oft, dass manch anderer es nicht so einfach gemacht bekommt, von daher habe ich echt Glück.

M: Ich habe meinen Freund zum Glück immer dabei, hehe. (Maria ist mit einem ihrer Bandkollegen liiert, MR).

 

L: (mit theatralisch-lieblicher Stimme) Ist das nicht süüüüß? Wenn sie sich auf der Bühne verliebt anschauen... (seufz tief)

M: ... und dann gemeinsam Headbangen... haha!

L: Diese Eintracht! Haha!

6.) In den Köpfen der Menschen existiert dieses klassische Bild vom Weihnachtsabend im familiären Kreis, mit Baum, Geschenken und all den anderen Klischees. Würdest du sagen, dass dein Weihnachtsfest diesen Klischees teilweise oder sogar gänzlich entspricht?

L: Ja, aber ohne die von dir genannten Kinder.

M: Vielleicht doch mit Kindern, aber nicht mit unseren eigenen, sondern mit Cousinen. Kinder sind großartig, so lange es nicht deine eigenen sind, haha!

L: Genau, so lange du sie zurück geben kannst, wenn sie zu schreien anfangen, haha.

M: In 10 Jahren sehen wir das vielleicht anders.

L: Vielleicht, haha. Wir besuchen zu Weihnachten jedenfalls immer unsere Familien, das ist sehr traditionell bei uns.

M: Bei mir ist es genauso. Ich habe noch zwei Brüder und wir kommen zu Weihnachten immer nach Hause zurück und verbringen das Fest gemeinsam mit unseren Eltern auf dem Land, mit Baum, Geschenken, Lichtern und allem drum und dran.

L: Vielleicht auch noch mit Schnee und Seen. Direkt in der Nähe meines Elternhauses gibt es einen großen See, dort kann man wunderschön spazieren gehen und die Sterne beobachten.
 

7.) Nehmen wir einmal an, du würdest zu Weihnachten verschieden große Geschenke verteilen. Wer bekommt warum das Größte / Wertvollste von dir? Und was könnte das sein?

M: Ich denke mein Freund, denn er ist sehr begeisterungsfähig was Geschenke betrifft, haha. Er hat sogar einen Wunschzettel auf seiner Website, den werden ich dann bald mal checken müssen, hehe. Dieses Jahr wird er wohl eine Akustikgitarre bekommen. Die sollte auf jeden Fall auf seiner Liste sein.

L: Wohl auch mein Freund, aber ich habe noch keine Ahnung was ich ihm schenken kann. Vielleicht nehme ich einfach einen riesengroßen Karton und packe nur eine kleine Geschenkkarte oder einen Gutschein hinein mit dem er sich etwas kaufen kann, was ihm gefällt.

8.) Anders herum gefragt: Kannst du dich noch an das schönste oder schlimmste Geschenk erinnern, das du zu Weihnachten bekommen hast?

L: Das waren dann wohl irgendwann mal hässliche Socken. Zumindest kann ich mich an nichts anderes erinnern.

M: Also ich mag warme Socken, weil ich immer so schnell zu frieren anfange, haha. Aber es gibt in meiner Familie jemanden, der ziemlich schlecht darin ist anderen etwas zu schenken. Sie meint es immer gut, aber am Ende ist es eigentlich immer seltsam oder unpassend. Oder wenn es Kleidung ist, dann meistens keine besonders schöne.

9.) Multiple-Choice: Welche Umschreibung für Weihnachten und seine Bedeutung trifft es deiner Meinung nach am besten und warum?

A)     Traditionelle, besinnliche Zeit mit der Familie
B)
    
Feiertage im Zeichen der Religion und Gläubigkeit
C)
    
Ein paar willkommene freie Tage vom Arbeitsalltag
D)
    
Kommerz und geheuchelter Frieden

M: Von allem etwas.

L: Alles davon ist auf seine Art wahr, aber manches mehr als das andere.

M: Das Traditionelle ist es bei mir würde ich sagen. Wir sind nicht so für dieses kommerzielle Coca-Cola-Santa-Claus-Weihnachtsding zu haben, uns geht es eher um Zeit mit den uns wichtigen Menschen. Seit ich an einem Flughafen arbeite ist die Sache gerade an Weihnachten nicht so einfach, weil zu dieser Zeit immer alle Urlaub haben wollen. Aber die Flugzeuge gehen natürlich trotzdem täglich und warten nicht auf einen.

L: Dann musst du über die Feiertage arbeiten?!

M: Zum Glück habe ich es bisher immer geschafft zur Weihnachtszeit den eine oder anderen freien Tag zu bekommen, damit kommt dann auch die Familie nicht zu kurz.

10.) Für viele ist die Weihnachtszeit mit einer gewissen Musik verbunden, etwa den klassischen Weihnachtsliedern oder einer gediegenen Klassik. Wie sieht die Sache bei dir zu Hause aus: Schallt dort auch „Jingle Bells“ durch den Flur oder hältst du dich von solcherlei Klängen fern?

L: Mein Vater hat lange Zeit in der Kirche Orgel gespielt und zu Hause natürlich oft am Piano geübt, von daher hatten wir immer schon recht viel klassische Musik im Haus. Deshalb ist es bei mir so, dass die klassischen Stücke mich immer an meine Kindheit zurück erinnern.

M: Ich habe auch einen klassischen Background und habe jahrelang in Chören und auch kleinen Gesangsgruppen gesungen. Wir hatten um Weihnachten herum immer viele Auftritte und haben zum Beispiel auch in Altenheimen für die alten Leute traditionelle Weihnachtslieder gesungen um ihnen ein gutes, weihnachtliches Gefühl zu geben, auch wenn sie vielleicht keine Familie mehr hatten. Meine Eltern sind auch sehr musikbegeistert, daher sind wir nur selten um Weihnachtslieder herum gekommen an den Feiertagen, selbst wenn unsere Eltern diese am Ende nur allein gesungen haben, haha. Aber Hauptsache sie haben ihre Freude dabei, haha.

Das hört sich nicht so an, als hätten sie immer die richtigen Töne getroffen.

M: Nein, nicht immer, haha!

L: Das ist aber auch nicht das wichtigste, hehe.

M: Es geht um das Feeling, hehe.

L: Außer bei meinem Vater. Als professioneller Musiker hat er immer gleich jeden ermahnt, wenn man mal eine Note nicht getroffen hat, haha.

11.) Zum Abschluss lass uns noch einen Blick in die Zukunft werfen und über den Start ins nächste Jahr sprechen: Welche konkreten Pläne hast du bezüglich deiner Band schon jetzt für das nächste Jahr? Was können wir von euch erwarten?

M: Wir werden unterwegs sein und haben außerdem schon damit begonnen neue Songs zu schreiben. Ich habe keine Ahnung wo die ganze Musik her kommt, aber seit ein paar Jahren sind wir sehr kreativ und es entstehen ständig neue Songideen. Vielleicht werden wir ein paar Demotracks aufnehmen, aber am wichtigsten ist erst mal mit dem aktuellen Album auf Tour zu gehen.

 


L: Ich hoffe natürlich, dass wir auch die Gelegenheit zu ein paar Touren bekommen werden. Zudem haben wir angeregt möglicherweise im Januar ebenfalls mit dem Schreiben neuer Stücke zu beginnen, was dann zum ersten Mal mit der jetzigen Bandbesetzung der Fall wäre, da ich zum Beispiel erst dazu gestoßen bin, als „Shadowheart“ schon fertig komponiert war. An einigen Ideen werden wir wie gesagt arbeiten, aber ein neues Album wird es vor 2010 nicht geben. Stattdessen werden wir versuchen so viele Gigs wie möglich zu spielen

Markus Rutten - www.sounds2move.de