# 23

STECKBRIEF

 

 
Name: Muttis Stolz  
Band: LETZTE INSTANZ  
Position / Instrument: Geige  
Herkunft: Dresden, Deutschland

 

 
 

Aktuelle Veröffentlichung:

 
 

 
 

"Das weisse Lied"

 

 
Link: www.letzte-instanz.de  

 

1.) Welche Scheibe hat in diesem Jahr die meisten Runden in deinem CD-Player gedreht? Warum gerade diese Scheibe?

Hm, das war... Moment, mit Namen hab ich es nicht so. Die neue von Snow Patrol. Die finde ich großartig - tolle Melodien und eine wunderbare Stimme und sehr reduziert auf das  Wesentliche. Das finde ich toll. Zu den Texten kann ich gar nichts sagen, denn ich bin ehrlich gesagt niemand, der groß auf Texte achtet. Es ist einfach die Art wie er (Gary Lightbody, Red.) singt. Die Musik berührt einfach mein Herz und hat so eine warme Melancholie in sich.

2.) Gab es ein Album oder einen Song, der dich im negativen Sinn dazu veranlasst hat, sofort die Anlage oder den Player auszuschalten?

Ich höre überhaupt kein Radio. Und was wirklich Schlechtes aus der letzten Zeit fällt mir wirklich nicht ein.

3.) Wenn du am Ende des Jahres auf die zurückliegenden Monate schaust, gibt es dann einen oder mehrere Momente, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind? Ein Moment während einer Tour, einem Konzert oder auch abseits der Bühne vielleicht.

Mir ist ein Konzert mit Schandmaul in Erinnerung geblieben, bei dem wir eine mordsmäßige Party hatten und alle zusammen abgestürzt sind. An mehr Details erinnere ich mich allerdings nicht, weil wir alle einen Filmriss hatten, hehe. Ein anderer Moment war das Erscheinen unserer Platte „Wir sind Gold“. Die Geburt einer CD ist immer ein bisschen auch wie die Geburt eines Babys. Man ist dann natürlich sehr stolz wenn die Erwartungen erfüllt werden und die Leute das positiv aufnehmen.

 


Dieses Interview gibt es auch als VIDEO! Reingeschaut!
(am besten drückt ihr erst mal auf Pause, um das Video vorzuladen)
 

4.) Das Jahr geht nun seinem Ende entgegen. Unzählige Alben wurden veröffentlicht, alte Bands sind verschwunden, neue dazu gekommen etc. Wie hast du persönlich das vergangene Jahr aus musikalischer Sicht wahrgenommen?

Wenn ich das auf uns beziehe, dann ist die Entwicklung, dass wir so etwas wie ein Reifejahr hatten. Die CD hat einfach sehr viel Tiefgang und viele Balladen und ruhige Momente. Jetzt kommt natürlich noch die Akustikplatte raus, die sehr ruhig und nachdenklich ist. Das Resümee draus ist, dass die Platten auf jeden Fall zu uns gepasst haben. Aber mittlerweile haben wir den Drang, jetzt wieder schnelle Nummern zu machen und sind auch schon dabei neue Songs zu schreiben. Wir wollen uns aber auch Zeit lassen und noch ein bisschen mehr feilen als sonst und die kreative Energie von der letzten Platte einfach noch mehr in kontrollierte Bahnen lenken und ein rockiges Album hervorbringen. Ein Termin steht noch nicht fest, aber es wird sicher keine 2 Jahre dauern.

Allgemein auf die Musik bezogen sind viele britische Bands raus gekommen, die ich persönlich gut finde. Rockmusik im Radio ist angenehmer geworden. MTV wird unterdessen immer unanschaulicher und ist meiner Ansicht nach gestorben, da es von YouTube und Co. abgelöst wurde.

5.) Gibt es eine Person, die dich in den letzten 12 Monaten beeindruckt bzw. begeistert hat oder die dir anderweitig positiv aufgefallen ist? Falls ja: Aus welchen Gründen?

Mein Vater. Ich habe im Januar angefangen mein eigenes Studio in einer alten Lagerhalle aufzubauen und dabei hat mir mein Vater sehr geholfen, etwa beim Türen und Fenster einsetzen oder bei der Schalldämmung. Da hat er mir mit seinem handwerklichen Fachwissen sehr viele Tipps geben können, wodurch alles sehr zügig voran ging. Er hat auch mit angepackt, aber Menschen im Alter soll man eigentlich schonen, hehe. Das hat die familiäre Bindung natürlich bestärkt und auch sonst viel Spaß gemacht.

6.) In den Köpfen der Menschen existiert dieses klassische Bild vom Weihnachtsabend im familiären Kreis, mit Baum, Geschenken und all den anderen Klischees. Würdest du sagen, dass dein Weihnachtsfest diesen Klischees teilweise oder sogar gänzlich entspricht?

Es ist genau so! An Weihnachten fahre ich zu meinen Eltern, wo wir mit der Familie feiern, wie bei den meisten Familien. Mit Würstchen, Kartoffelsalat, Tannenbaum, Rotwein etc. Ich bin immer viel unterwegs und beschäftigt, daher will ich den Heilig Abend auch explizit dafür nutzen, mit der Familie zusammen zu sein.

Weißt du schon wie du Silvester unternehmen wirst?

Ja, es gibt im Moment diesen Plan von Schandmaul, dass sie mit dem Nightliner von München an die Nordsee fahren, einmal ins Meer pinkeln und dann zurück fahren und im Bus währenddessen für 2 Tage eine Party steigt.

7.) Nehmen wir einmal an, du würdest zu Weihnachten verschieden große Geschenke verteilen. Wer bekommt warum das größte / wertvollste von dir? Und was könnte das sein?

Meine Eltern. Ich bekomme von ihnen das größte und sie von mir. Ich bin sehr sparsam, was Geschenke angeht.

Und was wird es sein?

Das ist das Problem. Ich habe noch keine Ahnung. Ich denke es läuft auf Karten für ein Konzert oder die Oper hinaus. Meine Mutter hat mir gesteckt, dass sie unbedingt zu „Schwanentanz“ in der Semperoper möchte, da sollte ich jetzt mal nach Karten Ausschau halten.

8.) Anders herum gefragt: Kannst du dich noch an das schönste oder schlimmste Geschenk erinnern, das du bisher zu Weihnachten bekommen hast?

Da fällt mir nichts ein, tut mir leid. Ich erinnere mich gerade noch so an die letzten beiden Jahre... Doch letztes Jahr hab ich die Rammstein-DVD „Völkerball“ bekommen, die hat mir mein bester Freund geschenkt und das hat mir gefallen. Aber das ist natürlich nicht das beste aus 30 Jahren, aber das einzige, an das ich mich erinnern kann, haha.

9.) Multiple-Choice: Welche Umschreibung für Weihnachten und seine Bedeutung trifft es deiner Meinung nach am besten und warum?:

a)      Traditionelle, besinnliche Zeit mit der Familie

b)      Feiertage im Zeichen der Religion und Gläubigkeit

c)       Ein paar willkommene freie Tage vom Arbeitsalltag

d)      Kommerz und geheuchelter Frieden

Ich glaube das ist bei mir wie bei den meisten anderen A. Gerade in Ostdeutschland, wo der religiöse Hintergrund nicht so stark ist wie etwa in Bayern. Wir feinern das hier etwas heidnischer...

10.) Für viele ist die Weihnachtszeit mit einer gewissen Musik verbunden, etwa den klassischen Weihnachtsliedern oder einer gediegenen Klassik. Wie sieht die Sache bei dir zu Hause auf: Schallte dort auch „Jingle Bells“ durch den Flur oder hältst du dich von solcherlei Klängen fern?

Ich habe bei mir zu Hause keinen Schmuck, keinen Stern und nichts. Ich kriege das bei meinen Eltern mit und dann war es das auch schon. Und Weihnachtsmusik ist so gar nicht meins und ich kann mir das auch nicht schön hören. Im Radio und auf der Straße wird man damit sowieso dauerhaft beschallt, so dass man es dann zum 24. schon dicke hat.

11.) Zum Abschluss lass und noch einen Blick in die Zukunft und den Start ins nächste Jahr sprechen: Welche konkreten Pläne hast du bezüglich deiner Band schon jetzt für das nächste Jahr? Was können wir von euch erwarten?

Wir werden eine Tour zur Akustikplatte machen, was sicher gut werden wird. Wir hatten kürzlich die erste Probe mit Anna von Schandmaul und Silke von Subway to Sally... äh... Frau Schmitt... Wir haben als Streicherquartett gespielt und es hat wunderbar geklungen. Im Sommer werden wir hoffentlich ein paar schöne Festivals haben und im Herbst ins Studio gehen und eine Rockplatte machen.

In deinem neuen Studio oder in einem anderen?

Mittlerweile hat jeder in der Band ein Studio, was daran liegt, dass wir so weit auseinander wohnen. Wir werden das wieder aufteilen. Der Schlagzeuger (Specki, Red.) wird das Schlagzeug bei sich aufnehmen, ich werde in Dresden die Streicher aufnehmen und der Mix wird dann extern passieren. Weil es einfach gut ist, wenn eine dritte Person ein Ohr drauf hat und objektiv an die Sacher herangeht und das Kreativchaos dieser Band bündelt.

Gibt es schon einen Favoriten oder einen Wunschkandidaten von dir?

Das schon, aber die können wir nicht bezahlen, haha. Ich glaube dass zum Beispiel Jacob Hellner, der unter anderem Rammstein gemacht hat, schon eine Adresse wäre. Die Frage ist, ob das sinnvoll ist, da wir völlig anders klingen und anders aufgebaut sind. Wobei die Rhythmusgruppe bei ihm immer gigantisch klingt, das würde mir schon gefallen. Aber wir stehen in engem Kontakt mit zwei Leuten und schauen derzeit, ob es Sinn macht mit denen zu arbeiten. Langsam nimmt es konkrete Züge an.

Markus Rutten – www.sounds2move.de