Zippo „The Road To Knowledge“ / VÖ 27.02.2009

 

 

Mit „The Road To Knowledge“ hauen die fünf Italiener ihre zweite Langrille raus und widmen das Teil gleich den Ureinwohnern Amerikas. „TRTK“ ist nämlich ein Konzeptalbum, wobei man sich Inspiration einholte bei „Die Lehren des Don Juan“ von Carlos Castaneda. Wie Señor Castaneda begeben wir uns also mit „TRTK“ mitten in die Welt der mexikanischen Yaqui-Indianer.

 

Nach dem passend dazu in kernigem Spanisch gesprochenen Intro bekommen wir leicht psychedelisch angehauchten Stoner Rock vom Feinsten geboten, der uns dank der druckvollen Abmischung ordentlich entgegendonnert. Mein Anspieltipp „Ask Yourself A Question“ kann dabei stellvertretend stehen für die ganze Scheibe, denn hier zeigt sich, wie gut das immerhin erst 2004 gegründete Quintett das Spiel mit den Tempowechseln beherrscht. Wunderbar ziehen sie hier das Tempo an, um dann gleich nach einem stampfenden Part erneut Spannung aufzubauen. Der Gesang untermalt das Geschehen einwandfrei, denn Sänger Dave wechselt gekonnt zwischen ruhig-clean und aggressiv-kratzig. Auf dem gesamten Album kredenzen uns die Italiener einen Abwechslungsreichtum, der zu erstaunen vermag. Donnernde, stampfende Stoner-Parts wechseln sich ab mit schnellen Thrashbeats, schon fast jazzigen, ruhigen Zwischenparts und recht psychedelischen Momenten. Ein Banjo bereichert den Cocktail zusätzlich, und einmal glaubte ich sogar, ein Hackbrett herauszuhören.

 

Gewisse, wenn auch wenige, Längen („Three Silver Crows“ wirkt künstlich in die Länge gezogen) trüben den Hörspaß zwar etwas, doch Zippos neuer Streich bietet trotzdem knapp eine Stunde (!) unterhaltsamen, extrem abwechslungsreichen, wuchtigen und druckvoll produzierten Stoner Rock. 

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 25.06.2009