XIV Dark Centuries “Gizit Dar Faida“ / VÖ 28.10.2011


 

 

Freund Surtur, seines Zeichens Feuerriese in der nordischen Mythologie und Herrscher über Muspelheim, erfreut sich in diesem Jahr besonderer Aufmerksamkeit. Widmeten ihm Schwedens Vorzeigewikinger Amon Amarth gleich ein ganzes Album, so erwacht der Asenfeind zumindest auch in einem Track auf dem neuen Album der Thüringer Pagan-Metal-Institution XIV Dark Centuries zu neuem Leben, um den Weltenbrand zu entfachen. Schlappe fünf Jahre haben die sechs Jungs aus dem beliebten Skizentrum Oberhof gebraucht, um mit „Gizit Dar Faida“ den lang erwarteten „Skithingi“-Nachfolger aus der Hüfte zu schießen. „Gizit Dar Faida“ steht für „Zeit der Rache“, womit auch schon der erste Reißer des Albums (nach dem obligatorischen atmosphärischen Intro) beim Namen genannt ist. Über sechs Minuten traditionelle Pagan-Metal-Kost, nach vorne preschend, schnörkellos aber mit Sinn für die nötigen Gitarrenmelodien stürmen aus den Boxen. Im folgenden Verlauf der insgesamt 45 Minuten währenden Zeitreise in die dunklen Jahrhunderte wird es dann doch auch etwas epischer und hymnischer. Vereinzelt wird der typische Pagan-Metal-Gesang durch Clean Vocals ergänzt. Songs wie „Schlachtengesang“, „Hinauf zum Gold´nen Tor“ oder „Donar´s Söhne“ sind durchaus eingängig und verfügen über einprägsame Refrains oder andere Parts mit Wiedererkennungswert. Alles ist in einem puristischen aber dynamischen Soundgewand verpackt. Höhepunkt ist das bereits genannte „Surtur erwacht“, welches auch – von einem akustischen Outro abgesehen – das Album würdig beschließt. Hier zeigt sich der Fortschritt in Sachen Songwriting (den man bei einer fünfjährigen Entwicklungsphase aber auch erwarten darf) am deutlichsten.

Insgesamt ist „Gizit Dar Faida“ eine lohnende Anschaffung für alle Fans des (deutschsprachigen) Heidenmetals. Ob man aber mit dem Album der etwas zu stagnieren scheinenden Szene neue Impulse verleihen kann, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht ist das aber auch gar nicht unbedingt die Intention der Oberhofer gewesen.

 

Alexander Dontscheffwww.sounds2move.de