Xandria „Salomé – The Seventh Veil“ / VÖ 25.05.2007

 

 

Xandria haben seit Beginn ihrer Bandgeschichte keinen leichten Stand in der „Female Voices“-Szene, schließlich ist Deutschland nicht gerade das Land, das dafür berühmt wäre, Genregrößen hervorgebracht zu haben. Trotzdem erfreut sich das Bielefelder Quintett seit jeher einer wachsenden Fangemeinde, die mit jedem veröffentlichten Album freudig heranwächst und immer größere Wellen ins Ausland schlägt. Unter den Fittichen des Indie-Labels Drakkar konnten Lisa und Co. in nur drei Jahren drei starke und stilistisch völlig unterschiedliche Alben veröffentlichen. Da ist es kein Wunder, dass man sich für das vierte Album diesmal etwas mehr Zeit genommen hat, ist man doch trotzdem noch viel schneller als manch andere Band.

 

Nimmt man das Ergebnis unter die Lupe, könnte direkt die Frage aufkommen, was Xandria abliefern würden, würden sie sich 3 Jahre Zeit lassen. Hinter „Salomé (The Seventh Veil)“ verbergen sich 12 Songs, die nicht nur inhaltlich aufeinander abgestimmt sind, sondern auch allesamt als potentielle Rockhits durchgehen könnten. Ob das orientalisch angehauchte „Sisters of the Light“ oder das romantische „The Wind and the Ocean“, für Abwechslung ist gesorgt. Für den einen oder anderen Schmunzler sorgt „Firestorm“, das mit einem kurzen Grunt-Intermezzo der Sängerin Lisa ausgestattet ist. Kaum zu glauben, dass "Salomé" in nur wenigen Wochen komplett im Kasten war, hier sind also echte Profis am Werk. Auch wenn nicht allzu viel Innovation zu hören ist, das vierte Studioalbum des Quintetts macht schlicht und ergreifend einfach tierisch viel Spaß.

 

Anno 2007 erfinden die fünf Bielefelder das Rad zwar nicht neu, zeigen sich aber weiterhin experimentierfreudig, gereift und selbstbewusst. Die stetige Weiterentwicklung steht Xandria auch gut zu Gesicht, schließlich war es für die Band unverständlicherweise noch nie leicht, wenn es darum ging, sich vor der Presse zu behaupten. Manchen Bands wird es einfach unnötig schwer gemacht.

 

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de / 21.05.2007