Xandria "India" - Plattenkritik / VÖ 22.08.2005

Innerhalb von drei Jahren drei Alben - und das ohne Qualitätsverlust. Oder eher: Und das mit konstanter Steigerung sowohl im Songwriting als auch in der musikalischen Umsetzung. Die fünf Bielefelder haben sich nach dem Erfolg ihres Zweitlings "Ravenheart" gleich wieder an die Arbeit gemacht. Das Ergebnis heißt "India" und wird ab 22. August hierzulande erhältlich sein.

Beim dritten Streich konnten sich die Xandrianer eine echte Besonderheit leisten: Die orchestrale Unterstützung des Babelsberger Filmorchesters. Da sich die Echtheit der klassischen Instrumente auf das Endergebnis nur positiv auswirken kann, war die Investition mit Sicherheit eine gute Entscheidung. Der Titelsong, der voller Bombast daherkommt, soll ein Zeichen an diejenigen sein, die die ewigen Vergleiche zu anderen Größen des Genres für richtig befinden. Keine Steigerung mehr möglich? Von wegen! Abwechslungsreich und doch absolut sich selbst treu bleibend liefern Xandria mit den folgenden Songs wie "Now & Forever" oder auch "Widescreen" echte Powersongs, die die Weiterentwicklung der Band deutlich verkörpern. 

Dass die Band aber auch bei Balladen ein glückliches Händchen hat, beweist vor allem "Like A Rose On The Grave Of Love". Hierbei wurde sich die Unterstützung der Band Lyriel eingeholt. Die beiden Sängerinnen Lisa (Xandria) und Jessi (Lyriel) harmonieren perfekt und machen den Song damit zu einer bezaubernden Ballade. Die 12 Songs auf "India" klingen insgesamt eingängiger und härter als die älteren Songs. Auf die Gitarren wurde dieses Mal besonderen Wert gelegt, was man auch deutlich hören kann.

Xandria vereinen in "India" Einflüsse verschiedenster Genres zu einem stilistisch passenden Gesamtbild. Es wäre schade und auch absolute Verschwendung, wenn Xandria der ganz große Durchbruch wieder verwehrt würde, denn nicht allzu oft steckt in einer deutschen Band so ein großes Potential, die Welt mit ihrer Musik zu begeistern. Bleibt nur zu hoffen, dass man Xandria offen gegenübersteht, denn dann wird man sich ohne Frage von den Klängen Indias verzaubern lassen.

Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de / 11.08.2005