Wotanskrieger "Geleit" - Plattenkritik / VÖ 2005

Manchmal hat man es als Schreiberling schon nicht leicht, muss man doch eine CD Objektiv bewerten, die vorhandenen Schwächen anprangern und darf dabei keine Rücksicht darauf nehmen, dass im vorhandenen Produkt offensichtlich sehr viel Herzblut steckt. So fällt es mir durchaus nicht leicht, die neue CD von Wotanskrieger zu besprechen, da hier die negativen Aspekte, die vorhandenen Stärken extrem runterziehen.

Mit Geleit, präsentieren Wotanskrieger ihr drittes in Eigenregie aufgenommenes Album, auf dem neun Songs, mit deutschsprachigem Pagan Metal vorzufinden sind. Dabei zeigt sich die Band darum bemüht, die musikalische Umsetzung so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. So werden die Songs mit verschiedenen Tempowechseln versehen, wird neben dem krächzenden Gesang, auch auf eine klare Männer- und Frauenstimme gesetzt und auch ein Dudelsack kommt zum tragen. Jedoch, sind all die guten Ideen und das bemühen um Vielfältigkeit vergebens, wenn die Produktion nicht zu überzeugen vermag. Jene klingt auf Geleit, nämlich sehr matschig und unausgegoren, was den Songs in keiner Weise dienlich ist. Vielmehr werden durch das die guten Ansätze abgewertet, was wiederum sehr bedauerlich ist, da Wotanskrieger durchaus Talentiert sind. Auch ist es den Songs anzumerken, dass drei aus dem Jahr 2002 und die restliche aus dem Jahr 2004 stammen, da zwischen den Stücken doch ein beachtlicher Qualitätsunterschied liegt. Hier wäre eine Neuvertonung der 2002 Songs, sicherlich nicht verkehrt gewesen, um dem Album damit eine einheitliche Klangstruktur zu verleihen. Trotzdem möchte ich das Album nicht vollständig verdammen, sondern es muss auch erwähnt werden, dass trotz der mangelhaften Produktion, die Songs im Grunde zu gefallen wissen und einen ganz eigenen Charme aufweißen. Wobei mit Sehnsucht, das hauptsächlich von einer weiblichen Stimme vorgetragen wird, die Band ein echtes Gänsehautstück am Start hat, das sowohl melancholisch wie auch wunderschön aus den Boxen klingt.

Ziehen wir nun also ein Resümee und halten fest, dass Wotanskrieger mit Geleit ein im Grunde hörbares Album abliefern, das aber an einer mangelhaften Produktion krankt. Wenn dieser Punkt beim nächsten Werk ausgemerzt wird, dann könnten Wotanskrieger ein überzeugendes Pagan Metal Album einspielen, da der Wille und das Talent dazu vorhanden sind.
Alle die also auf Pagan Metal stehen und über eine schwache Produktion hinwegsehen können, sollten mal die Bandhompage besuchen, dort in die MP3 Häppchen reinhören und sich selber eine Meinung bilden.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 26.07.2005