Wolves Like Us „Late Love“ / VÖ 24.06.2011


 

 

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Scheinbar haben sich genau das die Norweger von Wolves Like Us zum Leitsatz genommen, denn anders lässt sich nicht erklären, wie man so eine absurd wirkende Mischung wie auf ihrem Debüt „Late Love“ als vollends durchdacht verkauft und es auch noch funktioniert. Welche Mischung? Jetzt kommt es: Klassischer 80er-Jahre Hard Rock trifft auf den düsteren Charaktertypus der New Wave-Bewegung, und doch versucht man sich dem modernen Hardcore („Sin after Sin“) zuzuordnen. Entweder ist es total genial oder....ja, eben nicht! Eines muss man aber vorweg sagen, etwas Eigenes schaffen sich die Wölfe somit auf jeden Fall.

Produktionstechnisch liefern die Norweger zehn beinahe perfekt aufeinander abgestimmte Songs, die sowohl die nötige Abwechslung mit sich bringen, als auch durch eine gewisse Rohheit getreu dem Motto „auf Hochglanz poliert kann jeder“ glänzen. Als kleinen „Bonus“ haben sich Wolves Like Us an einer Coverversion des Afghan Whigs Song „My Enemy“ versucht – für meinen Geschmack nicht unbedingt notwendig, aber zumindest leidet die Qualität nicht darunter! Für den nötigen Pepp („Shiver in the Heat“) und die dazugehörigen Verschnaufpausen („We speak in Tongues“) ist auf alle Fälle gesorgt.

Mit „Late Love“ liefern Wolves Like Us ein wirklich vielversprechendes Debüt ab. Mein persönliches Anliegen für einen eventuellen Nachfolger wären mehr Songs der Marke „Deathless“. Für den erfahrenen Hörer wird nach dem dritten oder vierten Durchlauf mit Sicherheit die Schnellverköstigung der Titel ein gewisses Manko mit sich bringen, aber nichtsdestotrotz meistern die Wölfe zähnefletschend die Hürde des Debüts.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de