Wolfchant “Determined Damnation“ / VÖ 17.04.2009

 

 

Die bavarischen Wölfe lassen wieder von sich hören: Mit ihrem dritten Album knallen sie uns gut 61 Minuten etwas mit Schwarzwurzel angereicherten Pagan um die Ohren. Nach dem für Pagan-Produktionen schon fast obligaten Intro heulen die Wölfe in „World In Ice“ so richtig los. Ein Doublebass wie ein Hagelschauer und ungestüme, abgehackte Riffs zeigen dem Hörer gleich, was er zu erwarten hat. Und so ziehen die Bayern das Tempo gleich durch zum Titeltrack, der zugleich das Highlight des Albums markiert. Der geile, von herrlichen Leads getragene Refrain wartet zudem noch mit klassischem Opern-Gesang auf, was ihn noch kolossaler macht. Auch Frontmann Lokhis von Zorn geschwängerte, heisere Screams kommen dadurch so richtig schön zur Geltung. Mit „Kein Engel Hört Dich Flehen“ gibt's eines der drei deutschen Lieder der LP zu hören. Wunderschöne, gefühlvolle Leads im Refrain und viele Tempowechsel würden dem Stück einiges an Spannung verleihen, doch der immer gleich bleibende, eintönige Gesang Lokhis zerstört leider viel von diesen guten Ansätzen.

 

Spätestens mit dem Up-Tempo-Track „Raven's Flight“, das sich im selben Fahrwasser bewegt, das leider den Großteil des Albums dominiert, macht sich Langweile breit. „Never Too Drunk“ scheint mit dem von Akustik-Gitarre getragenen Intro die langersehnte Abwechslung zu bringen, doch das Lied stellt sich, wie der Name schon vermuten lässt, als simple Saufhymne heraus. Mit „Devour“ und „Warcry“ hat uns das Quintett aus dem Weißbier-Paradies zwei Bonus-Tracks spendiert, wobei letzteres mit seinen gelungenen Tempowechseln und der gekonnten Melodieführung ein Anspieltipp ist. Der klassische Gesang ist eine Bereicherung gegenüber dem Vorgängeralbum, doch Wolfchants drittes Langeisen ist einfach viel zu eintönig und austauschbar, um mehr als nur Hintergrund- oder Partymusik zu sein.

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 19.04.2009