Wolf "Devil Seed" / VÖ 22.08.2014

 

 

Bereits seit 1995 singen Wolf aus Schweden in regelmäßigen Abständen ein Loblied auf die klassische Schule des Heavy Metal. "Devil Seed" richtet sich nun einmal mehr an Freunde der gepflegten Kutte und des klassischen Denim and Leather. Apropos "Denim and Leather": Wer auf Haudegen wie Saxon steht, macht auch mit Wolf wenig verkehrt.

 

Drei Jahre nach "Legions of Bastards" marschiert das Quartett einmal mehr auf den Pfaden alter Tugenden und passiert dabei Altmeister wie Dio, besagte Saxon und traditionell auch verstärkt die Eiserne Jungfrau. Hin und wieder wird man auch dezent an die Landsleute Grand Magus erinnert, wobei diese etwas doomiger, trockener und noch eine Spur böser zu Werke gehen. Wolf machen da ihr eigenes Ding und das mit so viel Gusto, dass auf "Devil Seed" gleich eine ganze Reihe famoser Songs punkten kann. An vorderster Front muss hier zweifelsfrei der Name "Shark Attack" fallen, ein Brecher mit messerscharfen Riffs, jeder Menge Feuer und einem Mitsingchorus allererster Kajüte. Stampfendes Midtempo steht Wolf ebenso gut zu Gesicht (nachzuhören auf "Surgeons of Lobotomy"), und auch ein Hauch von Judas Priest kann selbstredend nicht schaden ("I am Pain"). Wo wir schon so schön dabei sind, kann man auch den Herren von Metal Church und ihrem Ami Power Metal noch mal eben die Tür aufhalten ("Back from the Grave"), und fertig ist eine Klassiker-Party, die sich sehen lassen kann. Gewissermaßen ein Klassentreffen der 80er Heroen, moderiert und mit sicherer Hand in die richtigen klanglichen Bahnen gelenkt von Produzent Jens Bogren (Katatonia, Soilwork, Dragonforce). Kann man damit viel falsch machen? Selbstverständlich nicht, gerade wenn man mit Niklas Stalvind einen überdurchschnittlich guten Mann am Mikrofon hat.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de