Within Temptation „An Acoustic Night At The Theatre” / VÖ 30.10.2009

 

 

Die Schnellsten waren Within Temptation noch nie, wenn es um die Veröffentlichung eines neuen Longplayers ging. Seit dem Release von „The Heart of Everything“ sind mittlerweile 2 ½ Jahre vergangen und mit dem neuen Studioalbum ist nicht vor Herbst 2010 zu rechnen. Aber Within Temptation wären nicht Within Temptation, wenn nicht zwischen den beiden Alben eine weitere Veröffentlichung ihren Weg in die Plattenläden dieser Welt finden würde. Dieses Mal handelt es sich jedoch nicht um eine DVD (Black Symphony erschien bereits vor einem Jahr), sondern um einen Mitschnitt des akustischen Teils der Theatertour, die das arbeitswütige Sextett im vergangenen Winter durch niederländische Theater führte.

 

Eine gewisse Voreingenommenheit von mir ist ja nicht von der Hand zu weisen, aber was die Symphonic Metaller mit „An Acoustic Night At The Theatre“ abliefern, ist einfach schlichtweg genial. Als Opener des Akustikwerks fungiert der eigentliche Bonustrack „Towards The End“ und ich kann es gar nicht anders sagen: Dieses Stück bildet einfach den perfekten Einstieg. Anders als bei den eigentlichen Theatershows folgt auf der CD „Stand My Ground“ im zum Akustikstück umarrangierten Gewand. „Caged“ bildet das erste absolute Highlight der Platte; die Akustikversion mit Violine und Cello ist mehr als nur gelungen und zusammen mit „Pale“ sicher der Aha-Moment des Albums. Halbherzig umarrangierte Lieder hören sich wahrlich anders an. Ein weiterer Glanzpunkt ist „Somewhere“, das in der Version mit Anneke van Giersbergen (deren Stimme während der Shows vom Band kam) ebenfalls einen neuen Charakter erhält. Ausfälle gibt es hier keine, auch die Singles (vor allem „What Have You Done“) wurden allesamt beeindruckend umgesetzt. Von „Ice Queen“ existiert übrigens keine Akustikversion, da der unbestritten bekannteste Song der Band als Abschluss der Theatershows in der bekannten elektronischen Version dargeboten wurde. Als weiteren Leckerbissen gibt es sogar noch einen komplett neuen Song auf die Ohren. „Utopia“, ein Duett zwischen Sharon und dem relativ unbekannten britischen Sänger Chris Jones, ist eine für Within Temptation vielleicht etwas ungewöhnliche, aber trotzdem durchaus hübsche Ballade. Und sie bildet unbestritten den perfekten Abschluss des Akustikalbums.

 

Anders als bei den „elektronischen“ Veröffentlichungen liegt das Hauptaugenmerk bei „An Acoustic Night At The Theatre“ natürlich eindeutig auf der stimmlichen Leistung von Sharon den Adel. Und die braucht sich keineswegs zu verstecken, Trällerelsen-Rufer aufgepasst: Riskiert doch mal ein Ohr, danach sprechen wir uns wieder. Dazu muss gesagt werden, dass die Stimme „livehaftig“ noch mal deutlich besser klang, als sie es nun ohnehin schon auf dem Album tut. Jetzt kann ich nur noch eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Hach, ich freu mich.

 

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de / 26.10.2009