Wirtz „Akustik Voodoo“ / VÖ 19.08.2011


 

 

Wirtz – der Name steht bekanntlich dafür, Missstände und Kritik frei zu äußern ohne dabei etwas unnötig zu verblümen. Wirtz – er bleibt stets auf dem Boden der Tatsachen! Nun ist das Hexenwerk vollbracht. Mit seinem 3. Studioalbum legt Daniel Wirtz ein weiteres Kunstwerk auf’s Parkett, bei dem so manchem Hörer sicherlich der Mund offen stehen bleibt. Mit der aktuellen Scheibe legt der Kölner (gut, okay Heinsberger) eine ganze neue Seite an den Tag und liefert während der gesamten zwölf Songs eine bislang verborgene Seite ab: Die Songs glänzen durch ihre emotionale Schlagseite und können durch (der Albumtitel „Akustik Voodoo“ lässt es vermuten) die akustische Umsetzung punkten.

Im gleichen Sinne punkten kann das Songwriting. Auf höchstem Niveau äußert sich Daniel Wirtz zu den angesprochenen Thematiken und verwendet hierfür mehrere stiltechnische Bandbreiten, um so noch mehr Ausdruck zu gewährleisten. Während man auf der ersten Albumhälfte auf die Midtemponummern setzt und mit „Der lange Weg“ oder „Gebrannte Kinder“ für wippende Knie beim Zuhörer sorgt, wird nach einer eingeschobenen epischen Phase („Der Sog“ oder „Strom der Zeit“) noch einmal ordentlich Tempo zugelegt. Nummern wie „Kamikaze“ oder „Goldenes Kind“ laden ein, ordentlich abzurocken. Aber was darf auf einer guten Wirtz-Platte selbstverständlich nicht fehlen? Richtig, der Wiedererkennungswert! Nicht nur seine markante Stimme findet sich wieder, sondern ebenso der mindestens genauso typische Sound.

Bei Wirtz bedarf es keiner Zauberei. Ehrlichkeit und musikalisches Handwerk reichen völlig aus. Die nötige Balance aus den Pop-Rock-Hymnen der beiden Vorgänger und den beinahe schon balladesken Akustiknummern des aktuellen Silberlings ist zumindest gefunden. Ein Album, bei dem man sowohl Spaß hat – und das obwohl ich mich mit deutschsprachiger Musik oftmals sehr schwer anfreunden kann – und zugleich auch mal zum Nachdenken animiert, so soll es doch sein!

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de