Wig Wam „Non Stop Rock and Roll“ / VÖ 29.01.2010

 

 

 

“Do you really wanna taste it?” Wenn die erste Zeile einer Platte einem schon derartig im Ohr hängenbleibt, dann hat die Band schon vieles richtig gemacht. Auch ohne großartig die Vorgeschichte der Band zu kennen, so geben sowohl Platten– und Songtitel als auch die Bilder der Band (gebt den Namen bei Onkel Google ein und ihr wisst, was ich meine) reichlich Aufschluss über die musikalische Ausrichtung der Truppe. Hier wird weder auf technische Extraklasse, noch auf lyrische Hochwertigkeit Wert gelegt, sondern einfach auf Hard Rock zum Feiern oder Autofahren, gerne auch Biken. Große Vorbilder waren wohl Kiss und Twisted Sister, jedenfalls hört man diese beiden Bands stark heraus. Eigenständig ist das bei weitem nicht, was uns die vier Norweger anbieten, aber wer erwartet das schon?

 

Der geneigte Hörer bekommt zunächst mal einen kräftigen Sound aus den Boxen entgegengeblasen, sehr fett im Vergleich zu einigen weichgespülten Glamplatten. Die Songs an sich sind ganz genau erwartungsgemäß, geradlinig aufgebaute, recht kurze Stücke, bei denen es vor allem auf den Refrain ankommt und das ist das entscheidende auf „Non Stop Rock and Roll“, es gibt ein paar sehr gute Mitgröhler, die sich nicht vor Hits großer Kollegen wie Bon Jovi verstecken müssen. Exemplarisch seien da „Walls Come Down“, „Still I´m Burning“ oder „Rocket Through My Heart“ genannt. Gerade in der zweiten Hälfte haben WIG WAM durchgehend hohes Niveau zu bieten, allerdings gibt es natürlich auch drei, vier schwächere Nummern zu hören, gerade die beiden Balladen lassen den Schluss zu, dass diese Art von Songs nicht die Stärke der Band ist.

 

Auf „Non Stop Rock and Roll“ sind mindestens sieben ordentliche Hits vertreten, meiner Meinung nach ist das ein hinreichendes Argument für den Erwerb dieser Platte, sofern man keine Innovationen erwartet und grundsätzlich auf obengenannte Bands steht.

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 01.02.2010