Whispering Gallery „Shades of Sorrow“ – Plattenkritik / VÖ 20.12.2005

Doom Metal ist wahrlich die Musik für düstere Stunden, denn man wird hinab gezogen an einen Ort der Dunkelheit, an dem sich die Einsamkeit mit dem Schmerzen paart und es keine Hoffnung mehr zu geben scheint. Und da es heute vor meiner Tür winterlich kalt ist, der regen unbändig an das Fenster hämmert und sich der Himmel trübe über der Stadt erhebt, da habe ich mir gedacht dass ich einfach Mal das neue Album von Whispering Gallery besprechen könnte.

Wenn ich nun sage dass die Holländer von Whispering Gallery Doom Metal spielen, dann wird das wohl nach meinem Vorwort keinen mehr überraschen. Somit möchte ich die musikalische Einordnung einfach Mal überspringen und mich sogleich der Musik zuwenden, die man auf dem neuen Album „Shades of Sorrow“ vorfindet. Und da Whispering Gallery durchaus keine Anfänger in Sachen Doom Metal mehr sind, es sich bei der vorliegenden CD um das bereits 3. Studioalbum handelt, vermag es nicht zu verwundern dass die vorgetragene Musik durchaus zu gefallen weiß. Der Band ist es anzumerken dass sie ihre Stärken ganz genau kennen, jene Songdienlich einzusetzen verstehen und löblicherweise dabei größere Fehler vermeiden. So wird durch das gesangliche Wechselspiel, das zwischen bösem Gegrunze und klarem, leicht theatralischem Gesang hin und her pendelt, eine intensive Atmosphäre erzeugt in der sowohl Wut, Trauer aber auch eine gewisse Erhabenheit mitschwimmt. Die instrumentale Untermalung fällt dabei durchwegs Solide und überzeugend aus, wobei sich das Songtempo selbstverständlich im eher gemächlichen Bereich bewegt. Außer dem Stück „Desperation“ und dem Instrumental „Daydream (part II)“, weißen alle Songs eine Länge zwischen 5 und 8 Minuten auf und geben somit dem Hörer die nötige Zeit, sich von der Last dieser Welt erschlagen zu lassen. Aus diesem Grund möchte ich auch keinen Anspieltipp abgeben, da die Songs einzeln zwar durchaus funktionieren, aber erst im Gesamten ihre tiefschwarze Wirkung entfalten. Zusätzlich sei noch erwähnt, dass man auf Shades of Sorrow“ keinen einzigen schlechten Song vorfindet, dass das gesamte Album sich durchgehend auf einem gleich bleibenden Niveau bewegt und dass auch die Produktion in diesem Punkt nicht hinten ansteht.

Whispering Gallery liefern mit „Shades of Sorrow“ ein wirklich gelungenes Stück Doom Metal ab, an dem die Freunde des Genres durchaus gefallen finden werden. Und somit bleibt nur noch festzuhalten dass alle die es gerne Schwermütig haben, die nach dem Soundtrack für den immer noch düsteren Winter suchen, den Kauf dieses Album wohl nicht bereuen werden.

Nando Roher - www.sounds2move.de / 08.02.2006