Weltenbrand "The End Of The Wizard" / VÖ 25.08.2006

 

 

Das fünfte Album der Liechtensteiner Weltenbrand entführt uns in die Sagenwelt eines gewissen Dr. Otto Seger. Genannter Herr verfasste 1966 ein Buch und bekommt jetzt wieder die passende musikalische Untermalung. Diese Texte haben es dem Sextett angetan, denn auf allen zurückliegenden Veröffentlichungen griff man darauf zurück und tut es jüngst erneut.

 

Schwermütige Kost bietet sich da dem Freund orchestraler Klänge an. Hier wird gänzlich auf Gitarren verzichtet und es kommen neben Keyboards und Bass noch eine echte Violine zum Einsatz. Immerhin ist diese nicht vom Computer generiert, sondern alles schön hausgemacht. Das Schlagzeug klingt dabei leider etwas nach Drumcomputer bzw. es handelt sich um eben diesen. Nur eine Vermutung, da es eigentlich in der Band einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut gibt. Sänger Ritchie Wenaweser hat den Hauptanteil der vorliegenden CD eingesungen und lässt Sängerin Dina Zambelli eher seltener zum Zuge kommen - eigentlich Schade. Beide singen zwar weitestgehend monoton, aber es scheint doch in der weiblichen Stimme etwas mehr Elan zu liegen. Alles andere klingt eher nach Solostimme eines Altherrenchor. Gemeinsam ergänzt man sich eigentlich am besten und das hätte auch ruhig häufiger der Fall sein können. Ansonsten haben wir innerhalb der 9 Stücke eine Mischung aus traditionellem Dark Wave und spärlichen mittelalterlichen Einwürfen. Vermutlich soll es bombastisch klingen, das ist aber leider nicht gelungen.

 

„The End of the Wizard“ ist ein nettes Album zum abschalten. 50 Minuten ohne Gitarre ist doch auch mal was. Selbige hätte hier zwar auch gut hingepasst, aber dann wäre das letzte Fünkchen Individualität Baden gegangen und wir hätten hier Theatre of Tragedy anno 1995 Band Nr. 6931. Das wollen wir doch nicht.

 

Nino Liotta - www.sounds2move.de / 23.08.2006