Wednesday 13 „Fang Bang“ / VÖ 01.09.2006

 

 

Manche Musiker lieben die Veränderung. Oder sagen wir besser sie wissen nicht, wo sie ihr Ei hinlegen sollen? Ein heißblütiger Liebhaber des Bäumchen-wechel-dich-Spiels ist der amerikanische Horror-Rocker Wednesday 13, den viele noch als Sänger des sehr erfolgreichen Joey Jordison-Projeks Murderdolls kennen. Nachdem deren Debüt in den Handel kam, stieg auch das Interesse am vorherigen Schaffen des käsigen Wednesday. Die Nachfrage nach seiner ehemaligen Band Frankenstein Drag Queen From Planet 13 wurde größer und so erschien über People Like You Records deren Best of „Six Years, Six feet under the influence“ (2004).

 

Soweit so gut. Ein Jahr später hatte der gute Mr. 13 dann bei Roadrunner Records angeheuert, die 2003 schon das bislang einzige Murderdolls Album veröffentlicht hatten. „Transilvania 90210“ erschien im April 2005 und schon ein knappes halbes Jahr später verabschiedete sich unser Mann wieder beim etablierten Label. „Fang Bang“, sein neuester Streich, erscheint jetzt über Ryko Records. Mindestens genauso oft wie sein Label hat der Gute übrigens auch seine Mitmusiker gewechselt, die ihm fast ausschließlich live zur Seite stehen. Die Songs stammen nämlich ausnahmslos von unserem wechselhaften Freund. Warum ich euch den ganzen Schund erzähle? Weil diese Prozedur zu fruchten scheint! Erwähntes FDQFP13 Best of konnte damals vor allem mit den Songs punkten, die auch auf dem Murderdolls-Debüt Verwendung gefunden hatten. Auch das Roadrunner-Zwischenspiel „90210“ wusste zu überzeugen und offerierte ein reiferes Songwriting und extrem partytauglichen Rock N Roll. Und genau da setzt „Fang Bang“ wieder an – oder sagen wir lieber 1-2 Sprossen weiter oben . Noch nie war die Hitdichte auf einem Wednesday 13 Album derart hoch. Neben „Happily ever Cadaver“, das ein bisschen an die untote Antwort auf die Beach Boys erinnert, „American Werewolves in London“ oder „Too much Blood“ überzeugt unter anderem auch „Kill you before you kill me“. Dazu gesellen sich die bekannten und beliebten Wortspielchen der Marke „Till Death do us Party“, „Buried with Children“ oder „Home sweet Homicide“.

 

Auch wenn der Mann nicht ganz pflegeleicht erscheint: Ein Händchen für schmissigen Horror-Punk-Rock hat er definitiv. Da fällt natürlich auch eine Coverversion wie das auf „Fang Bang“ enthaltene „R.a.m.o.n.e.s.“ (von wem könnte das wohl sein?) in keinster Weise aus dem Rahmen. Und letztlich ist es auch egal über wen seine Platten erscheinen. Sie machen Spaß und das ist die Hauptsache.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 30.08.2006