Warrel Dane "Praises to the War Machine" / VÖ 25.04.2008

Und wieder ein Musiker, der sich auf Solopfaden in die große weite Metalwelt hinauswagt. Diesmal ist es Warrel Dane, seines Zeichens Sänger und Bandkopf von Nevermore, der sich als Solokünstler versucht, wobei sein Solowerk auf den Namen "Praises to the War Machine" hört.

Nachdem "This Godless Endeavor", das letzte Nevermore Studioalbum nun auch schon ganze drei Jahre auf dem Buckel hat, wird es für alle Nevermore Fans sicherlich eine Art Offenbarung darstellen, dass Warrel Dane sich zumindest als Solokünstlich musikalisch wieder zu Wort meldet. Zwar unterscheidet sich die Musik auf "Praises to the War Machine" durchaus von jener aus dem Hause Nevermore, da der Ego-Trip von Mr. Dane um einiges geradliniger und erdiger ausfällt, was aber wohl nichts daran ändern wird, dass auch die Nevermore-Jünger ihre Freude an diesem Album haben werden. Denn erstens klingt der Gesang von Warrel Dane immer noch genau so unverkennbar, wie es normalerweise auch bei seiner Stammband der Fall ist, und zweitens handelt es sich bei "Praises to the War Machine" um ein Album, das auch in kompositorischer Hinsicht zu gefallen vermag. Dabei fällt einem vor allem eines auf, nämlich dass er wohl eine Affinität für pathosbeladene Gesangslinien hegt, da man solche auf dem gesamten Album und in Songs wie z.B. "When we pray", "Messenger" oder "Your chosen Misery" zuhauf vorgesetzt bekommt. Neben dieser gesanglichen Vorliebe kommt glücklicherweise jedoch auch die Instrumentierung nicht zu kurz, lässt Mr. Dane seiner versiert ausspielenden und aus Gitarrist / Bassist Peter Wichers (Ex-Soilwork), Gitarrist Matt Wicklund (Ex-Himsa) und Schlagzeuger Dirk Verbeuren (Soilwork) bestehenden Instrumentalmannschaft genug Freiraum um sich auszuleben, wovon wiederum das gesamte Album profitiert. Die Entscheidung den Sisters of Mercy Song "Lucretia My Reflection" zu covern kommt dem Album übrigens auch sehr zu gute, da Warrel Dane und Band mit diesem Song eines der Highlights des ohnehin gelungenen Albums abliefern.

Egal ob man nun Nevermore Fan ist oder nicht, Warrel Dane kann mit seinem Soloalbum durchwegs überzeugen. Denn "Praises to the War Machine" ist nicht nur ein grundsolides, sondern vor allem auch ein kurzweiliges Heavy Metal Album, das man somit getrost käuflich erwerben kann.

 

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 23.04.2008