Vreid "Pitch Black Brigade" - Plattenkritik / VÖ 28.04.2006

Zum Beginn, um die Vorgeschichte von Vreid zu erläutern, möchte ich eine sowohl bekannte wie auch traurige Geschichte nochmals Revue passieren lassen. Denn als am 17. Januar 2004 Terje "Valfar" Bakken Tod aufgefunden wurde, er erfror auf dem Weg zu seinem Haus in einem Schneesturm, da wurde mit ihm auch die Kultband Windir zu Grabe getragen. Denn für die verbleibenden Mitglieder, Sture, Steingrim und Hvàll, war ein weitermachen ohne ihren Chefdenker nicht vorstellbar. Und so entstand aus den Ruinen von Windir die Band Vreid (bedeutet soviel wie Zorn), die im Herbst 04 mit "Kraft" ihre erstes Album veröffentlichte.

Mit "Pitch Black Brigade" legen Vreid also nur ihr zweites Album vor, das musikalisch wohl am ehesten mit dem Begriff Black & Roll umschrieben werden kann. So vermischen die Norweger einen guten Schuss Black Metal mit einer rotzigen Rock Attitüde, um daraus durchaus abwechslungsreiche Songs zu formen. Zwar erfinden Vreid damit das Rad nicht neu, aber Songs wie "Då Draumen Rakna", "Pitch Black", das neunminütige "Hengebjørki" oder auch das bedrohliche "Eit Kapitell For Seg Sjølv", wissen schon zu gefallen. Und wie die einzelnen Songtitel schon andeuten, greifen Vreid dabei sowohl auf Englische und Norwegische Texte zurück, was dem Ganzen zusätzlich eine positive Note verleiht. Im Allgemeinen kann man an "Pitch Black Brigade" keine grossartige Kritik üben, von der fehlenden Innovation mal abgesehen, da die Jungs grösseren Patzer geschickt aus dem Weg gehen.

Ich fasse mich nun kurz und bündig. "Pitch Black Brigade" ist ein Grundsolides Album, dass einen nicht Langweilen wird und somit ein reinhören durchaus der Wert sein könnte.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 25.04.2006