Vreid „Milorg“ / VÖ 09.01.2009

 

 

Nachdem Vreid vor allem zu Beginn ihrer Karriere unter dem übermächtigen Schatten Windirs gestanden haben, gelang es ihnen, Schritt für Schritt aus diesem Schatten herauszutreten und sich in der hiesigen Metalszene zu etablieren. Dieser Schatten fand seinen Ursprung in der Vergangenheit der Vreid Mitglieder und weniger in musikalischen Parallelen zu Windir. Letzteres verdeutlicht vor allem das neue Album „Milorg“, welches zu Beginn des neuen Jahres seinen Weg in die Plattenläden finden wird.

 

„Alarm“, der Opener, schlägt dennoch ungewohnt harte Töne an. Trotz zahlreicher melodischer Elemente, cleaner Vocals und einer gewissen Hymnik prügelt der Song zeitweise in bester Black Metal Manier drauflos und zeigt die sonst eher härtemäßig dezenten Vreid von einer ungewohnt brutalen Seite. Hierbei wird schnell deutlich, dass der raue und trockene Charme der Vorgängerwerke auch auf „Milorg“ zum Vorschein kommt. In dem 9-minütigen „Alarm“ präsentieren uns Vreid ihre gesamte stilistische Breite und erschaffen dennoch einen kompakten, in sich stimmigen Opener. „Disciplined“ tönt wesentlich kompakter und zielstrebiger. Dies ist wohl der Grund, dass dieses Lied nach 4:20 Minuten endet. Der Schwerpunkt dieses Liedes liegt meiner Meinung nach auf einem mächtigen Refrain, der auch aufgrund der cleanen Vocals Ohrwurmcharakter entwickeln kann. „Speak Goddamnit“  beginnt zunächst verhältnismäßig unspektakulär, bevor er in einem semiakustischen Zwischenteil mündet, der seinerseits von heftigen Blastbeateruptionen unterbrochen wird. Mit „Argumento Ex Silentio“ bieten Vreid ein atmosphärisches Zwischenstück.

 

Nach knappen 41 Minuten endet „Milorg“. Es bleibt die Erkenntnis, dass sich Vreid im Rahmen ihrer stilistischen Möglichkeiten weiter entwickeln und einmal mehr ein starkes Album eingespielt haben.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 07.01.09