Volbeat „Beyond Hell / Above Heaven“ / VÖ 10.09.2010

 

 

 

Innerhalb von nur ein paar Jahren haben sich Volbeat in rasantem Tempo zu Everybody’s Darling gemausert. Mehr noch, denn neben der Haupt-Zielgruppe aus Metallern und Rockabillys, konnte man auch Punkrocker für sich gewinnen und sogar beim Mainstream-Publikum landen. Doch der Frieden ist trügerisch…

 

Zumindest für Anhänger aus dem leichtverdaulichen Konsum-Mainstream. Die erfreuen sich vor allem an den Schunkelnummern und ultra-eingängigen Hits und bekommen diesmal einen richtigen Brocken vorgeworfen. Der hört auf den Namen Barney Greenway, ist Metal-Legende und Napalm Death-Frontmann in Personalunion, und hat freundlicherweise „Evelyn“ eingebrüllt. Zart besaitete Gemüter halten sicherheitshalber schon mal ihren Unterkiefer fest, könnte auch auf der Herbsttour von Nutzen sein, wenn die Hardcore-Recken The Kandidate und die Death-Urgesteine Entombed eröffnen. Durchgehend schwer machen es die Kopenhagener ihrem bekanntlich breiten Publikum natürlich auch nicht, man ist ja nicht auf totale Rufzerstörung aus. Ein paar Neuerungen bekommt man trotzdem zu hören, etwa die Mundharmonika in „Heaven Nor Hell“. Weil das Quartett trotzdem einen Teufel getan hat, an seinem signifikanten Gitarrensound zu schrauben und Michael Poulsen immer noch seinen Helden Johnny Cash, Elvis und Mike Ness Tribut zollt, fühlt man sich selbstredend ruckzuck heimisch auf „Beyond Hell / Above Heaven“. Daran haben auch die 13 frischen Gassenhauer ihren Anteil, die rein laufen wie ein kühles Blondes an einem heißen Samstagnachmittag. Volbeat bleiben auch mit ihrem vierten Album eine Bank - und Stimmungsgaranten sowieso.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 08.09.2010