Visions of Atlantis „Maria Magdalena“ EP / VÖ 21.10.2011

 

 

Interessierte Beobachter werden feststellen, dass Visions of Atlantis dieser Tage einen Angriffsversuch zu starten versuchen. Viel zu lang hat man sich mit Sängerinnenwechseln und anderen Unwegsamkeiten herumgeschlagen, jetzt folgt dem aktuellen Dreher „Delta“ noch im gleichen Jahr diese EP und auch die erste DVD der Bandgeschichte wurde vor wenigen Wochen auf dem Metal Female Voices Fest aufgezeichnet.


Jetzt gibt’s aber erst mal „Maria Magdalena“ auf die Ohren. Wer beim Namen bereits aufhorcht, hat natürlich recht, denn der Titeltrack ist eine Coverversion und das Original stammt von 80er Popsängerin Sandra. Was die Österreicher daraus gemacht haben, ist definitiv nicht uninteressant, da der wave-mäßige Ursound durch eine rockige Verpackung ersetzt wurde. Selbstverständlich ist der sehr eingängige Chorus mit seiner bekannten Ohrwurmmelodie dennoch erhalten geblieben. „Last shut of your Eyes“ hat man unterdessen aus dem eigenen Backkatalog gekramt und noch einmal neu eingespielt und -gesungen. Ob besser oder schlechter, nötig oder unnötig muss jeder selbst entscheiden. Eine deutlichere Meinung kann man hingegen von „Change of Tides“ haben, das jedem Fan von gut gemachtem Symphonic Metal gefallen wird. Getragener Sound, flotte Drums, guter Gesang – gefällt. „Distant Shores“ ist da schon wieder etwas schwülstiger und kommt mit Streichern aus der Konserve im leichten Galopp daher, den Schlusspunkt hinter diese Halbballade setzt ein nettes Gitarrensolo. So richtig ruhig und besinnlich klingt „Maria Magdalena“ aus, und zwar mit „Beyond Horizont“, wie der Untertitel verrät eine Art Fortsetzung des „Trinity“-Tracks „The Poem“. Für Fans insgesamt eine solide Geldanlage, zum kennen lernen fährt man mit einem der beiden letzten Alben aber besser.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de