Vildhjarta „ Masstaden“ / VÖ 25.11.2011

 

 

Wer kennt sie nicht, Vildhjarta aus dem schwedischen Hudiksvall, und bevor ihr schon beim Aussprechen des Bandnamens ins Schwitzen kommt, will ich versuchen, euch die Herrschaften näher zu bringen. Vildhjarta haben ihr Debütalbum „Masstaden“ am Start, welches in meinen Augen schwer verdauliche Kost ist.


Man könnte bei diesem Bandnamen vermuten, dass man hier auf astreinen Black Metal stößt, aber dies ist hier nicht der Fall. In frühen Tagen wurde dem ganzen die Etikette „Prog-Metal“ verpasst. Heute spricht man bei dieser Art von Musik von „Djent“, also vereinfacht gesagt: technischer Neo-Thrash.

Wer hier meint, er bekommt etwas in Richtung Dream Theater geboten, dem rate ich dringend, die Finger davon zu lassen. Eher wären Vergleiche mit Bands wie Meshuggah, Textures oder gar Gojira angebracht. Aber Leute, bevor wir noch weiter in der Wunde rumstochern und ich mich auch noch von diesen durchgeknallten Genre-Freaks anstecken lasse (wo sowieso schon kein Schwein mehr durchblickt) kommen wir zu dem mir vorliegendem Album „Masstaden“. Eines sei vorab gesagt: „Masstaden“ ist brutal und an den Nerven zerrend. Man geht hier mit zwei Sängern zu Werke, wobei der eine im Stile von Jens Kidman (Meshuggah) brüllt, und der andere in tieferen Regionen herumgrowlt. Dazu kommen Gitarren, die mit Stakkato- und verquerten Riffs immer tiefer in dein Hirn bohren. Das ganze wird durch atmosphärische Passagen aufgelockert. Dagegen ist jeder Metal- oder Deathcore Kinderkram. Ich frage mich nur, wie man so etwas live rüber bringen will?

Ja Kinder, nach 13 Songs ist alles vorbei und ich bin wieder um eine Erfahrung reicher. „Djent“ ist nichts zum Nebenherhören, und so habe ich auch nach dem ersten Durchlauf von „Masstaden“ so meine Probleme. Natürlich wird der Genre-affine Hörer mich Lügen strafen und eine gewisse Klasse erkennen. Aber ich bin trotz allem der Meinung, dass man sich dieses Album hart erarbeiten muss. Für Fans von Meshuggah ist dieses Teil ein absolutes Muss, obwohl besagte Band auch irgendwie in Richtung Sackgasse abdriftet und selbst Devin Townsend dieses Genre schon seit Jahren ad acta gelegt hat. Kurz gesagt: Muss man nicht mögen.

 

Der Richter - www.sounds2move.de