Versus The Throne „Ruins Afire“ / VÖ 16.10.2009

 

 

Ein Deathcore-Debüt anno 2009 zu veröffentlichen ist an sich eine schwierige Angelegenheit. Wer jetzt noch in diesem Genre Fuß zu fassen versucht, der springt eventuell nicht mehr auf einen fahrenden Zug auf, da dieser schon über alle Berge ist. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, um im modern-brachialen Metal aufzufallen: Entweder, man überschreitet stilistische Grenzen noch stärker, lässt nicht nur Einflüsse aus dem Harcore, sondern auch aus Elektro oder sonstigem zu oder man schreibt ganz einfach Hits.

Versus The Throne versuchen sich offenbar in Letzterem und machen das gar nicht so schlecht. Laut Band will man „aggressive and melodic, epic, destructive and honest“ klingen. Das Resultat hört sich erwartungsgemäß so an, dass man viel At The Gates, frühe In Flames etc. gehört und von As I Lay Dying die Adaption in die heutige Zeit übernommen hat. Dazu kommt ein bisschen Brutalität der Marke Parkway Drive und heraus kommt eben melodischer und hitlastiger Deathcore.

 

Nach dem doppelten Intro, einem Instrumental und einer kurzen Ballernummer geht es los mit melodisch flirrenden Gitarren, der Brüllwürfel legt los, Doublebass, Harmonics, Break Downs, Tapping und allem, was man sonst noch in dieser Suppe erwarten kann. Fette Stellen werden quasi angekündigt (The Arsonists), treffen aber trotzdem voll ins Schwarze. Im Prinzip sehr schön, wenn man genau weiß was man bekommt, sich aber trotzdem drüber freuen kann, da es wie in „Judas Castigation“ oder „To Our Cost Of Significant Ignorance“ einfach dermaßen auf den Punkt gespielt und komponiert ist, dass man sich beim Mitmachen ertappt.

 

Insgesamt sicher kein Durchhöralbum mit Langzeitwirkung, da sich die Stücke allesamt zu ähnlich sind, aber eine Platte, von der einzelne Songs immer wieder Spaß machen können.

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 29.12.2009