Velvet Revolver „Live in Houston + Let it Roll – Live in Germany” BR / VÖ 15.06.2012

 

 

 

Manchmal erschließt sich einem die Logik hinter Veröffentlichungen nicht auf den ersten Blick. So auch im Falle von Velvet Revolvers „Live in Houston“ DVD, die erst jetzt – mit fast zweijähriger Verspätung – auch als BluRay zu haben ist.

Zumindest aber scheinen die Zuständigen bei Eagle Vision doch ein schlechtes Gewissen zu haben und legen dem ursprünglichen Konzertmitschnitt nicht nur das zuvor schmerzlich vermisste Bonusmaterial bei, sondern spendieren darüber hinaus auch noch das 2008er Konzert aus Köln, das im Rahmen der letzten Tour für den Rockpalast aufgezeichnet wurde und das seit kurzem auch schon als DVD separat zu haben ist. Pikanterweise handelt es sich dabei auch noch um eines der letzten Konzerte der Band, bevor man Sänger Scott Weiland aus mehr oder minder bekannten Gründen vor die Tür gesetzt hat. Auf deutschem Grund und Boden war es sogar die letzte Show überhaupt in der ersten und bisher einzigen Besetzung und damit logischerweise auch generell der letzte Auftritt vor der nunmehr schon vierjährigen Zwangspause samt nicht enden wollender Sängersuche. Durch die Tatsache, dass vier Jahre zwischen den beiden Konzertmitschnitten auf dieser Scheibe liegen, kommt der Fan wenigstens in den Genuss zweier doch recht unterschiedlicher Sets – liegt doch zwischen beiden die Veröffentlichung des zweiten und bisher letzten Velvet Revolver-Albums „Libertad“. Von eben jenem kredenzt man unter anderem das grandiose „The Last Fight“, „Just Sixteen“ und den Opener „Let it roll“. In bereits erwähntem Bonusteil finden sich kurze Berichte über die Entstehung des zweiten Album sowie eine kleine Doku über einen umjubelten Abstecher nach Brasilien, der überdies noch mit vier Live-Songs („Do it for the Kids“, „She builts quick Machines“, „Sucker Train Blues“ und „Let it roll“) glänzt. Inhalt und vor allem Umfang dieser BluRay stimmen somit, was man von den ab sofort offiziell überflüssigen Einzel-DVDs nur zum Teil behaupten konnte. Im Paket ist das schon eine runde Sache, die Veröffentlichungspolitik hingegen ist ein echtes Ärgernis für jeden Fan.

Markus Rutten - www.sounds2move.de