Vanmakt „Vredskapta Mörkersagor“ / VÖ 22.02.2008

Schwedischer, gut produziert, nicht allzu extremer Black Metal? Haben wir es zwanghaft mit einem Dark Funeral oder Marduk Klon zu tun? Na ja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht, aber wie es der Zufall so will, weist das Songwriting von Vanmakt so manche Parallele zu Dark Funeral auf.

Während man Dark Funeral zumindest einen gewissen Unterhaltungsfaktor attestieren muss, bin ich bei Vanmakt eher ratlos und skeptisch. Es ist ja nun so, dass der Black Metal nicht besonders entwicklungsfreudig ist, aber bei Vanmakt kommt noch erschwerenderweise hinzu, dass Vredskapta Mörkersagor insgesamt zwar nicht besonders schlecht ist, andererseits aber auch zu keiner Zeit nennenswerte Akzente setzen kann. Nehme ich zum Beispiel den Song „My Darkest Hate“, so höre ich ein Lied, wie es mehr 21.Jahrhundert-Standard-Black-Metal gar nicht mehr sein kann: Zu der klaren und differenzierten Produktion kommen Blastbeats, Dark Funeral Riffs, wenige ruhigere Elemente und ein heiser wirkender Schreihals. Spannung kommt hierbei nicht auf, schmerzen tut der Song aber auch nicht – dafür ist er dann doch zu „gut“. Bei „Para Vindicta“ gilt das gleiche. Leute, wo sind eure Ideen? Brauche ich den 500.000 Klon einer ohnehin rech einfallslosen Kapelle? Gut, nicht alles klingt nach Dark Funeral oder oberflächlichem Schweden Black Metal, manchmal schimmern auch Dimmu Borgir durch - so wie bei „Death Upon Death“. „Price Mephisto“ ist dann eher – oh Überraschung – ein Vorschlaghammer im typischen, ausgelutschtem schwarzmetallischem Kontext. Da ändern auch die wenigen langsameren Elemente nichts Wesentliches dran. Das Riffing finde ich bei diesem Lied zuweilen recht penetrant vordergründig, so dass ich diesem Song insgesamt nicht all zu viel abgewinnen kann.

Sei es drum, das Gesamtkunstwerk namens „Vredskapta Mörkersagor“ klingt leider viel zu bieder und angepasst, als das es in der Masse noch irgendwie auffallen könnte. Vereinzelte gelungene Elemente beweisen, dass Vanmakt sicherlich mehr können, als sie auf diesem Werk zeigen. Ich weiß aber momentan keinen vernünftigen Grund, warum ich ausgerechnet Vredskapta Mörkersagor hören soll und nicht eine der 500.000 anderen Black Metal Platten…

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 07.03.2008